Betrifft: Kirchenkritik - Katholisches Dekanat Pforzheim

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»Warum behauptet die Kirche,
dass es nur im Christentum
Wahrheit gibt? Auch Buddha und
Mohammed sind für mich Söhne
Gottes wie Jesus.«
Gleich vorweg: Muslime lehnen es
kategorisch ab, in ihrem Propheten
Mohammed einen Sohn Gottes zu sehen,
und Buddhisten haben mir erklärt, der
Buddha (Siddharta Gautama) sei weder
Prophet noch göttlich, sondern nur ein
Wegweiser zur Wahrheit. Es ist schon
von daher nicht ratsam, die großen Religionsstifter
theologisch „gleichzuschalten“.
Sie unterscheiden sich zu sehr in ihrer
Botschaft und ihrem Selbstverständnis, in
ihrem Leben und Sterben. Bei Jesus fällt
auf, dass er in beispielloser Vertrautheit
über Gott spricht und ihn als „Abba“ (aramäischer
familiärer Ausdruck für „Vater“)
anredet. Das gibt auch der Bezeichnung
„Sohn Gottes“ für Jesus eine besondere,
unverwechselbare Note.
Trotz anders lautender Gerüchte behauptet
die katholische Kirche nicht, dass
es nur im Christentum Wahrheit geben
würde. Das Zweite Vatikanische Konzil
(1962-1965) hat im Blick auf nichtchristliche
Religionen ausdrücklich erklärt:
„Die katholische Kirche lehnt nichts von
alledem ab, was in diesen Religionen
wahr und heilig ist. Mit aufrichtigem
Ernst betrachtet sie jene Handlungs- und
Lebensweisen, jene Vorschriften und
Lehren, die zwar in manchem von dem
abweichen, was sie selber für wahr hält
und lehrt, doch nicht selten einen Strahl
jener Wahrheit erkennen lassen, die alle
Menschen erleuchtet.“ (Nostra Aetate 2)
Sie tritt auch ausdrücklich für Religionsfreiheit
ein und verurteilt Zwang und
Gewalt gegen Andersgläubige. Ein katholischer
Christ, der anderes sagt und tut,
handelt nicht im Sinne seiner Kirche.
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