Betrifft: Kirchenkritik - Katholisches Dekanat Pforzheim
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16<br />
»Wie soll man sich die Dreifaltigkeit<br />
vorstellen. Sind das nicht<br />
doch drei Götter?«<br />
Mit Juden und Muslimen bekennen wir:<br />
Es gibt nur einen Gott! Aber christlicher<br />
Glaube wagt sich ein Stück weiter in<br />
das Geheimnis Gottes hinein, wenn er<br />
sagt: Dieser eine Gott ist kein einsames<br />
Ich, sondern in ihm gibt es seit Ewigkeit<br />
Bewegung, Liebe, Leben.<br />
Man kann über Gott nur in Bildern und<br />
Gleichnissen sprechen. An bestimmte<br />
Aussagen des Neuen Testamentes<br />
anknüpfend dürfen wir uns das „Innenleben“<br />
Gottes so vorstellen: Der „Vater“<br />
ist Quelle des göttlichen Lebens. Er bringt<br />
aus sich ein göttliches Du hervor: den<br />
„Sohn“. Die Liebe zwischen den beiden<br />
gipfelt im „Heiligen Geist“. Kurz gesagt:<br />
Der eine Gott ist seit Ewigkeit schenkende<br />
Liebe, empfangende Liebe und sich<br />
austauschende Liebe.<br />
Aus Liebe hat Gott die Welt erschaffen.<br />
In Jesus ist der „Sohn“ Mensch<br />
geworden, um uns Anteil zu geben am<br />
göttlichen Leben. Der „Heilige Geist“ bewirkt,<br />
dass Menschen dieses Geschenk<br />
annehmen können und dass die ganze<br />
Schöpfung in Gott ihre Vollendung finden<br />
kann.<br />
20 | <strong>Betrifft</strong>: <strong>Kirchenkritik</strong><br />
17<br />
»Warum redet die Kirche von<br />
einer Erbsünde. Was sollen Babys<br />
schon gesündigt haben?«<br />
Die Kirche behauptet nicht, dass Babys<br />
sündigen. Sie nimmt aber die Erfahrung<br />
ernst, dass jedes Menschenkind, obwohl<br />
persönlich daran unschuldig, in eine<br />
Menschheit hineingeboren wird, die nicht<br />
nur schön und gut, sondern leider auch<br />
von Unmenschlichkeit und Bosheit geprägt<br />
ist. Letztlich ist jeder Mensch, weil<br />
er Mensch ist, auch mit der dunklen Geschichte<br />
der Menschheit verwoben, die<br />
– biblisch gesprochen – mit „Adam und<br />
Eva“ beginnt. Das innere Geprägt-Sein<br />
davon kann man „Erbsünde“ nennen. Die<br />
Erbsünde (schicksalhafte Verstrickung in<br />
das Böse) ist von der persönlichen Sünde<br />
(eigenes, absichtliches Nein zu Gott) zu<br />
unterscheiden. Christlicher Glaube sagt<br />
nun: Ohne besondere Hilfe Gottes (Gnade,<br />
Erlösung) ist es keinem Menschen<br />
möglich, die Liebe Gottes zu erkennen,<br />
sie anzunehmen, ihr zu vertrauen und<br />
aus ihr zu leben. Durch Jesus Christus<br />
will Gott das aber möglich machen und<br />
Menschen aus den Verstrickungen der<br />
Erbsünde und der persönlichen Sünden<br />
herausführen.<br />
Die Taufe verstehen wir als wirksame<br />
Zusage an den Getauften: Du bist nicht<br />
mehr an die Erblast, die nach „unten“<br />
zieht, gekettet, sondern gehörst zu