Betrifft: Kirchenkritik - Katholisches Dekanat Pforzheim

Religion – Glaube – Gott – Jesus – Bibel
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»Jeder soll glauben, was ihm
gefällt, und seine eigene Religion
und Wahrheit haben.«
Religionsfreiheit ist ein Menschenrecht
und es ist gut, wenn ein Mensch sich
persönlich mit religiösen Fragen auseinander
setzt. Problematisch wird es,
wenn sich jemand willkürlich eine „Religion“
zurechtbastelt. Als am 11.9.2001
ein paar Männer „im Namen Gottes“
medienwirksam Flugzeuge in das World
Trade Center von New York lenkten und
an einem Tag tausende Menschenleben
vernichteten, folgten sie ihren eigenen
abs trusen religiösen Ideen. Das war
sicher ein Extremfall. Aber wir begegnen
auch in unserer alltäglichen Umgebung
manchen religiösen oder religionsähnlichen
Ideen, die Menschen schaden. Die
Suche nach Lebenssinn bedarf daher
auch der Achtsamkeit, des gemeinsamen
Ringens und kritischen Fragens: Was
macht uns Menschen menschlicher? Was
hat sich bewährt – im Alltag, in schwierigen
Lebenssituationen, auch angesichts
des Todes?
Als Christ darf ich daran erinnern, dass
sich Christ-Sein trotz mancher Versagen
in der Geschichte millionenfach bewährt
hat. Unzählige Menschen, die sich vom
Evangelium haben ansprechen lassen,
sind dadurch persönlich gereift und für
ihre Mitmenschen zum Segen geworden
8 | Betrifft: Kirchenkritik
(darunter weltweit anerkannte Persönlichkeiten
wie Franz von Assisi, Martin L.
King, Oscar Romero, Mutter Teresa,
Roger Schutz usw.). Vom englischen
Lordkanzler Thomas Morus († 1535),
einem großen Wahrheitssucher, der die
Treue zu seinem Gewissen und zur Kirche
mit dem Tod bezahlt hat, stammt das
Wort: „Noch niemand hat je auf dem
Sterbebett bereut, ein Christ zu sein!“
Ein Wort, das zumindest nachdenklich
machen kann.