Betrifft: Kirchenkritik - Katholisches Dekanat Pforzheim
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selbstverständliche Voraussetzung für<br />
ein Leben, das sich ganz in den Dienst<br />
Gottes und der Mitmenschen stellt. Für<br />
jemanden, der nicht zum Zölibat berufen<br />
ist, ist eine solche Lebensweise freilich<br />
schwer nachvollziehbar.<br />
33<br />
»Warum zwingt die Kirche<br />
Menschen zum Zölibat?<br />
Das führt zu Heuchelei.«<br />
Niemand wird von der Kirche gezwungen,<br />
einem Orden beizutreten oder Priester zu<br />
werden. Wer aber römisch-katholischer<br />
Priester werden will, muss sich einige<br />
Jahre hindurch gewissenhaft prüfen, ob<br />
er auch ehelos leben kann und will. Nur<br />
wenn er überzeugt ist, aus Liebe zu Gott<br />
sexuell enthaltsam leben zu können, darf<br />
er den Zölibat versprechen und die Priesterweihe<br />
empfangen. Darauf wird in der<br />
heutigen Priesterausbildung sehr viel Wert<br />
gelegt. Freilich kann es später trotzdem<br />
zu Krisen und Problemen kommen, auch<br />
zu offenkundigem Versagen. Das ist bitter<br />
für alle Beteiligten. Aber Ähnliches kommt<br />
auch bei Menschen, die verheiratet sind,<br />
vor. Jede ernsthafte Lebensentscheidung,<br />
ob Zölibat oder Ehe, bringt Krisen<br />
mit sich, die die Betroffenen bewältigen<br />
müssen. Im besten Fall tragen Krisen zur<br />
Reifung bei. Wenn ein Priester entdeckt,<br />
dass er den Zölibat mit bestem Willen<br />
nicht zu leben vermag, kann er den Papst<br />
um Dispens bitten und aus dem Amt ausscheiden.<br />
Er muss und soll also niemandem<br />
etwas vorheucheln. Im Normalfall<br />
hilft die Kirche Betroffenen beim Umstieg<br />
in einen neuen Beruf.<br />
<strong>Betrifft</strong>: <strong>Kirchenkritik</strong> | 35