Betrifft: Kirchenkritik - Katholisches Dekanat Pforzheim
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nur inneres Erleben der Jünger. Sie<br />
übersteigt naturwissenschaftliche, psychologische<br />
und historische Kategorien.<br />
Benedikt XVI. sprach einmal vom „Sprung<br />
in eine ganz neue Ordnung“ (Osternacht-<br />
Predigt 2006). Was immer den Jüngern<br />
und Jüngerinnen damals genau wider-<br />
fahren ist, ihre Erlebnisse bedeuten für<br />
uns Christenmenschen: Der Gekreuzigte<br />
lebt wirklich – auf eine neue, unvorstellbare<br />
Weise – in Gott, unter uns und in<br />
uns! Der Glaube an den Auferstandenen<br />
befähigt auch heute viele, zuversichtlicher,<br />
wahrer, reifer und großzügiger zu<br />
leben.<br />
15<br />
»Die Dreifaltigkeit kommt in der<br />
Bibel nicht vor. Diese schwindlige<br />
Lehre ist erst im vierten Jahrhundert<br />
erfunden worden.«<br />
Das Wort „Dreifaltigkeit“ kommt in der<br />
Bibel tatsächlich noch nicht vor, wohl<br />
aber das, was damit gemeint ist. Im<br />
Matthäusevangelium fordert Jesus seine<br />
Jünger auf, die Menschen „im Namen<br />
des Vaters und des Sohnes und des Heiligen<br />
Geistes“ (Mt 28,19) zu taufen. Auch<br />
sonst ist im Neuen Testament oft vom<br />
„Vater im Himmel“, von Jesus, seinem<br />
„Sohn“, und vom „Heiligen Geist“ die<br />
Rede. Zugleich wird unmissverständlich<br />
festgehalten, dass es nur einen Gott gibt.<br />
Wenn nun nicht nur der Vater, sondern<br />
auch Jesus als „Herr und Gott“ erfahren<br />
und angesprochen wird (vgl. Joh 20,28)<br />
und der Heilige Geist als „Atem Gottes“<br />
zum Leben Gottes gehört, stellt sich die<br />
Frage: Wie verhalten sich „Vater“, „Sohn“<br />
und „Geist“ zueinander? – Sie sind, so<br />
sagt christlicher Glaube, unterscheidbar<br />
als „Personen“, aber vollkommen eins<br />
im Gott-Sein. Schon ab dem zweiten<br />
Jahrhundert verwenden Christen<br />
dafür den Ausdruck „Dreifaltigkeit“ bzw.<br />
„Dreieinigkeit“. Im vierten Jahrhunderten<br />
wurde dann von Theologen die Kurzformel<br />
geprägt: „Ein göttliches Wesen in drei<br />
Personen“.<br />
<strong>Betrifft</strong>: <strong>Kirchenkritik</strong> | 19