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Betrifft: Kirchenkritik - Katholisches Dekanat Pforzheim

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54<br />

»Muss man als Katholik noch an<br />

Fegefeuer und Hölle glauben?«<br />

Längst nicht alles, was man sich landläufig<br />

darunter vorstellt (und was mitunter<br />

in die religiöse Kunst Eingang gefunden<br />

hat), ist gesunder katholischer Glaube.<br />

Neugier und Phantasie verzerrten oft<br />

und gern die schlichte katholische Lehre.<br />

Diese lässt sich kurz so skizzieren:<br />

Jeder Mensch muss sich nach seinem<br />

Tod für sein Leben vor Gott verantworten.<br />

Er begegnet Christus und wird in<br />

dieser Begegnung klar erkennen, wo er<br />

im Leben der Liebe entsprochen hat und<br />

wo nicht (vgl. Mt 25, 40 und 45). Dieses<br />

„Gericht" ist unbestechlich gerecht, aber<br />

auch barmherzig. Wer sein Leben in<br />

Liebe vollendet hat, wird sofort in den<br />

„Himmel“, also in die ewig-glückliche<br />

Gemeinschaft mit Gott aufgenommen.<br />

Aber auch ein Mensch, dem zum Zeitpunkt<br />

seines Todes noch manch Böses<br />

anhaftet, kann sein ewiges Glück finden,<br />

wenn er in seinem Innersten für Gottes<br />

Liebe offen ist. Gott wird ihn von den<br />

Resten des Bösen befreien. Katholischer<br />

Glaube nennt diesen schmerzhaften,<br />

aber heilsamen Vorgang, in dem ein<br />

Mensch sich klärend mit seinem Leben<br />

auseinander setzen muss, „Läuterung“.<br />

(Im Deutschen gibt es dafür auch das<br />

missverständliche Wort „Fegefeuer“. Gemeint<br />

ist das reinigende Feuer der Liebe<br />

Gottes.) Die auf Erden Lebenden dürfen<br />

die Verstorbenen auf dem Weg der Läuterung<br />

mit ihrer Liebe und ihrem Gebet,<br />

besonders in der Messe, begleiten.<br />

Würde ein Mensch bis zum letzten<br />

Augenblick seines Lebens Gott und seine<br />

Vergebung strikt ablehnen, dann zöge<br />

er sich die „Hölle" zu: jene furchtbare<br />

Trennung von Gott, vor der die Heilige<br />

Schrift mit verschiedenen Bildern warnt.<br />

Ohne Gott kann es kein Glück und keinen<br />

Frieden geben. Katholische Gläubige<br />

nehmen dies ernst, hoffen aber zugleich,<br />

dass sich mit Gottes Hilfe nie ein Mensch<br />

so radikal verhärtet und in die absolute<br />

Sinnlosigkeit stürzt. „Die Kirche betet<br />

darum, dass niemand verloren geht. […]<br />

Zwar kann niemand sich selbst retten,<br />

aber Gott will, dass alle Menschen gerettet<br />

werden, und für ihn ist alles möglich."<br />

(Katechismus der katholischen Kirche,<br />

Nr.1058)<br />

<strong>Betrifft</strong>: <strong>Kirchenkritik</strong> | 55

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