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Betrifft: Kirchenkritik - Katholisches Dekanat Pforzheim

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Kirche – kirchliches Leben – Papst – Zölibat – Frau in der Kirche<br />

schaften in die Einheit mit dem Papst<br />

eintreten.“ (J. Ratzinger/P. Seewald, Salz<br />

der Erde. Christentum und katholische<br />

Kirche an der Jahrtausendwende, Stuttgart<br />

1996, S. 273) Aber der Weg dahin<br />

dürfte, wenn er überhaupt gelingt, nicht<br />

ganz kurz sein.<br />

28 | <strong>Betrifft</strong>: <strong>Kirchenkritik</strong><br />

24<br />

»Warum wird der Papst ‚Heiliger<br />

Vater‘ genannt? Ist das nicht<br />

anmaßend?«<br />

Auf Erden lebende Menschen „heilig“ zu<br />

nennen, ist uns heute fremd geworden.<br />

Zur Zeit der Apostel war das noch anders.<br />

Für Paulus waren noch alle Getauften<br />

„Heilige“ (1 Kor 1,2; Röm 1,7 und öfter),<br />

nicht weil sie sich so brav vorkamen,<br />

sondern weil sie sich trotz ihres Versagens<br />

von Gott geliebt wussten. Laut Bibel steht<br />

allen Getauften die Anrede „Heiliger“ oder<br />

„Heilige“ zu – also auch dem Papst. Und<br />

dass man jemanden, der einem das Wort<br />

Gottes verkündet, als geistlichen „Vater“<br />

bezeichnet, findet sich auch schon bei<br />

Paulus (1 Kor 4,15). So hat es sich im<br />

Abendland eingebürgert, den Papst „Heiliger<br />

Vater“ zu nennen. In der Liturgie ist die<br />

Anrede „Heiliger Vater“ allerdings strikt für<br />

Gott reserviert! Da wird der Papst nur als<br />

„Diener“ bezeichnet. Das Wort Jesu: „Ihr<br />

sollt niemand auf Erden euren Vater nennen…!“<br />

(Mt 23,9), wurde zwar schon von<br />

den ersten Christen nicht als wortwörtlich<br />

zu befolgendes Verbot verstanden (vgl.<br />

Apg 7,2; 22,1), es bleibt aber eine sehr<br />

kritische Mahnung, profane und religiöse<br />

Autoritäten nicht zu überschätzen. Unsere<br />

Würde als Söhne und Töchter Gottes<br />

verdanken wir jedenfalls nicht einem Papst<br />

oder Bischof, sondern allein Gott. Zu ihm<br />

hat jeder und jede freien Zugang.

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