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Fokus<br />
Umstieg vom iPhone zu <strong>Android</strong><br />
Kalenderdaten, Mails, Erinnerungen (Tasks)<br />
und Fotos automatisch auf allen Geräten synchron<br />
gehalten, und bei allen Geräten ist die<br />
Bedienung einheitlich, logisch und idiotensicher.<br />
Das ist bei <strong>Android</strong> anders. Zwar vereint<br />
das Google-Konto ebenfalls praktisch<br />
sämtliche Dienste unter einem Dach, und mit<br />
Google+ landen auf Wunsch auch Ihre Fotos<br />
und Videos automatisch in der Cloud. Aber<br />
die Verwaltung der ganzen Mediendaten gestaltet<br />
sich je nach Hersteller anders, eventuell<br />
müssen Sie Musik und Fotos sogar selbst<br />
über den Dateimanager auf das Gerät kopieren.<br />
Das ist für viele iPhone-Besitzer eine<br />
Umstellung.<br />
Flüssigeres Interface: Die Performance von<br />
<strong>Android</strong> hat mit <strong>Android</strong> 4.0 (Ice Cream<br />
Sandwich) einen ordentlichen Sprung nach<br />
vorn gemacht. Dennoch: Im direkten Vergleich<br />
fühlt sich beim iPhone alles flüssiger<br />
an als bei <strong>Android</strong>. Besonders beim neuen<br />
iPhone 4S, das nun auch einen Zweikern-<br />
Prozessor besitzt, gibt es überhaupt kein Ruckeln<br />
und keine Verzögerung. Auch der<br />
Touchscreen scheint bei Apple immer noch<br />
einen Tick genauer, noch etwas präziser zu<br />
funktionieren. Einiges davon ist sicherlich<br />
auch subjektives Empfinden, aber die Umsteiger<br />
vom iPhone zu <strong>Android</strong> sind sich<br />
einig: Das iPhone lässt sich einfach flüssiger<br />
bedienen. Das ist ja eigentlich auch kein<br />
Wunder: Apple erschafft Hard- und Software,<br />
die aufeinander abgestimmt ist, während<br />
And roid auf einem Linux-Betriebssystem basiert,<br />
das auf unterschiedlicher Hardware<br />
laufen muss. Dabei spielt es nicht wirklich<br />
eine Rolle, ob Ihr <strong>Android</strong>-Smartphone einen<br />
Single-Core-, Dual-Core oder sogar Quad-<br />
Core-Prozessor besitzt: Die Unterschiede liegen<br />
tief im System verborgen. Wirklich störend<br />
zeigt sich dies jedoch nur bei sehr günstigen<br />
<strong>Android</strong>-Smartphones mit 600 MHz-<br />
Prozessor oder langsamer.<br />
Appstore: Zunächst müssen Sie betrübt<br />
feststellen, dass Sie alle mit dem iPhone gekauften<br />
Apps nicht mit Ihrem <strong>Android</strong><br />
Smartphone verwenden können – selbst<br />
wenn es die gleichen Apps sind. Mit anderen<br />
Worten: Wenn Sie Angry Birds auch unter<br />
<strong>Android</strong> spielen wollen, kommen Sie theoretisch<br />
um einen Neukauf des Spiels nicht<br />
herum. Theoretisch deshalb, weil es die<br />
meisten Spiele (darunter auch Angry Birds)<br />
unter <strong>Android</strong> für lau gibt. So können Sie<br />
sich entscheiden, ob Sie die Gratisversion mit<br />
Werbung spielen oder die paar Cent für die<br />
Version ohne Reklame ausgeben möchten.<br />
Der <strong>Android</strong> Market ist Ihre neue Anlaufstelle<br />
für Apps, und er ist nicht schön anzusehen:<br />
Sind Sie es gewohnt, in einem Delikatessengeschäft<br />
einzukaufen, das nur hochwertige<br />
Waren im Angebot hat, dafür aber<br />
auch etwas mehr kostet, dann gestaltet sich<br />
der Einkauf im Supermarkt beim ersten Mal<br />
recht kompliziert. Im <strong>Android</strong> Market finden<br />
Sie also nicht nur qualitativ hochwertige<br />
Apps, sondern auch sehr viel Müll, den<br />
Apple nie durchwinken würde. Sie müssen<br />
also mehr Aufwand betreiben, um die guten<br />
von den schlechten Anwendungen zu trennen.<br />
Aber Sie werden auch viele kostenlose<br />
Apps finden, die voll überzeugen, und insgesamt<br />
fällt das App-Angebot mindestens so<br />
umfangreich aus wie im Apple-System. Die<br />
meisten kostenlosen Apps finanzieren sich<br />
zudem über Werbung. Auch daran werden<br />
Sie sich recht schnell gewöhnen.<br />
Nur mit Kreditkarte: Eine Kreditkarte war<br />
ursprünglich auch für iPhone-Besitzer ein<br />
Muss, heute gibt es jedoch an jedem Kiosk<br />
Guthabenkarten für iTunes. Diese praktische<br />
Lösung finden Sie bei <strong>Android</strong> nicht. Es gibt<br />
zwar Alternativen zum <strong>Android</strong> Market, bei<br />
denen Sie auch mit Paypal oder über andere<br />
Methoden zahlen können. Um eine Kreditkarte<br />
kommen Sie aber aktuell nicht herum,<br />
wenn Sie im Market einkaufen möchten<br />
(außer bei Vodafone und T-Mobile, hier können<br />
Sie auch über die Rechnung bezahlen).<br />
Fazit<br />
Der Umstieg vom iPhone auf <strong>Android</strong> gestaltet<br />
sich dann am einfachsten, wenn Sie flexibel<br />
und bereit sind, sich ein paar Minuten<br />
mit dem neuen (Öko-)System auseinanderzusetzen.<br />
Bleiben Sie bei Apple und beim<br />
iPhone, dann haben Sie sich für den ummauerten<br />
Ziergarten entschieden. Möchten Sie<br />
hingegen die ganze Smartphone-Welt kennenlernen,<br />
dann führt aktuell kein Weg an<br />
<strong>Android</strong> vorbei.<br />
● ● ●<br />
Abb. 5: Von der iCloud müssen Sie<br />
sich unter <strong>Android</strong> verabschieden.<br />
Die Google-Dienste bieten jedoch<br />
eine gleichwertige Alternative.<br />
Infos<br />
[1] Alle Links: http:// www.<br />
android-u ser.de/qr/25493<br />
Abb. 6: Der <strong>Android</strong> Market bietet ein sehr umfangreiches Repertoire an Apps.<br />
<strong>Android</strong>-user.de April 2012 15