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Visual-Programming-IDEs<br />
Schwerpunkt<br />
eine Einführung gibt es nicht, wohl aber<br />
zahlreiche englischsprachige Bücher.<br />
Fragen beantworten eine FAQ sowie andere<br />
Nutzer im offiziellen Alice-Forum,<br />
Lehrkräfte können sich auf einer eigens<br />
dafür eingerichteten, englischsprachigen<br />
Mailingliste austauschen.<br />
Greenfoot<br />
Einen ersten Einstieg in die objektorientierte<br />
Java-Programmierung möchte<br />
Greenfoot û vermitteln. Die gemeinsam<br />
von der University of Kent <strong>und</strong> der La<br />
Trobe University in Australien entwickelte<br />
Lernumgebung erlaubt das schnelle<br />
Erstellen von zweidimensionalen grafischen<br />
Anwendungen, insbesondere von<br />
Simulationen <strong>und</strong> Spielen. Zielgruppe<br />
sind Schüler der High School, also etwa<br />
ab dem vierzehnten Lebensjahr. Die Entwicklung<br />
von Greenfoot begann bereits<br />
2003, erst seit 2009 steht das Werkzeug<br />
unter der GPL.<br />
Die Programmierung in Greenfoot erfolgt<br />
in Java, wobei die Entwicklungsumgebung<br />
bereits vorgefertigte Klassen<br />
beziehungsweise Objekte bereitstellt. In<br />
der Regel repräsentiert dabei jedes Objekt<br />
einen sichtbaren Gegenstand in der<br />
virtuellen Welt 3 , den die Schüler über<br />
bereitgestellte Methoden drehen, skalieren<br />
<strong>und</strong> anderweitig verändern können.<br />
Im Gegensatz zu Alice geschieht dies jedoch<br />
durch die direkte Eingabe von<br />
Java-Code. Wie man den schreibt, erklären<br />
die Tutorials auf der Greenfoot-<br />
Homepage nur bedingt – um ein Java-<br />
Buch dürfte man nicht herumkommen.<br />
Die erstellten Programme gilt es zudem,<br />
vor der Ausführung zu übersetzen. Dies<br />
geschieht jedoch komfortabel mit einem<br />
einzigen Mausklick aus der Benutzeroberfläche<br />
heraus.<br />
Greenfoot basiert auf der Java-Entwicklungsumgebung<br />
BlueJ, von der es<br />
einige Funktionen erbt. So hebt der Editor<br />
die einzelnen Bestandteile des Quellcodes<br />
unterschiedlich farbig hervor <strong>und</strong><br />
bietet eine automatische Code-Vervollständigung<br />
während des Tippens 3 .<br />
Musik <strong>und</strong> Töne lassen sich mit einem<br />
eingebauten So<strong>und</strong>-Recorder aufnehmen<br />
oder als MP3-Datei importieren. Da<br />
in Greenfoot die Programmierung direkt<br />
in Java erfolgt, lassen sich die eigenen<br />
Programme sehr leicht weiterentwickeln.<br />
Prinzipiell stehen alle Möglichkeiten<br />
offen, man darf folglich auch externe<br />
Java-Bibliotheken anflanschen. Darüber<br />
hinaus lassen sich die Projekte leicht in<br />
andere IDEs übernehmen, der „nackte“<br />
Java-Code liegt im Projekt-Verzeichnis.<br />
Die Greenfoot-Entwickler stellen Binaries<br />
als DEB-Pakete für Ubuntu <strong>und</strong><br />
Debian bereit. Auf anderen Distributionen<br />
müssen Sie zu einem Installationspaket<br />
greifen, das Sie per java ‐jar<br />
Greenfoot‐generic‐221.jar starten.<br />
Nach dem Start erstellen Sie zunächst<br />
ein neues Szenario. Daraufhin öffnet sich<br />
das Hauptfenster, das in seinem großen<br />
Teil die Ausgaben des Programms anzeigt<br />
4 . Auf der rechten Seite bietet<br />
Greenfoot als kleine Hilfe ein Klassendiagramm<br />
an. So sehen Sie, welche Klassen<br />
von welchen anderen abstammen. Ein<br />
Doppelklick auf eine Klasse öffnet deren<br />
Java-Code im Editor.<br />
Greenfoot unterscheidet zwischen einer<br />
World-Klasse, die einem rechteckigen<br />
Bereich auf dem Bildschirm entspricht,<br />
<strong>und</strong> Actor-Klassen, welche die<br />
grafischen Objekte in der virtuellen Welt<br />
repräsentieren. Als Anwender leiten Sie<br />
JDK: Java Development Kit, Laufzeitumgebung<br />
für Java-Programme.<br />
4 Das Hauptfenster der Programmierumgebung Greenfoot zeigt in diesem Beispiel ein<br />
Spielfeld mit zwei Objekten vom Typ Wombat <strong>und</strong> zwei vom Typ Leaf.<br />
06.2013 www.linux-user.de<br />
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