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LinuxUser Skripten und Coden (Vorschau)

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Ardour 3.1<br />

Praxis<br />

Einsteiger intuitiv bedienbar zu halten,<br />

ohne den Profis wegzunehmen, was diese<br />

von einer DAW erwarten.<br />

Demzufolge zeigen sich direkt an der<br />

Oberfläche zwar sehr viele Hebel <strong>und</strong><br />

Schalter, von denen jedoch aber 80 Prozent<br />

zu den leichter verständlichen zählen.<br />

Der größte Teil der Spezialfunktionen<br />

für die Fortgeschrittenen wartet in<br />

zwar prallvollen, aber wohlgeordneten<br />

<strong>und</strong> sinnvoll beschrifteten Menüs. Dabei<br />

bietet Ardour vier Zugangsebenen:<br />

• Die wichtigsten Funktionen des Programms<br />

erreichen Sie über die entsprechenden<br />

Symbole direkt aus der<br />

Oberfläche heraus. Im Mixer gibt es<br />

zusätzlich einige Funktionen, die Sie<br />

nur dort <strong>und</strong> nur über Tastatur-Kommandos<br />

erreichen.<br />

• Die klassischen Menüs führen dagegen<br />

alle vorhandenen Funktionen der<br />

Applikation auf. Dazu zählen selbst<br />

jene, die Sie nicht über die Symbole<br />

auf der Oberfläche erreichen.<br />

MIDI-Musik mit Ardour 3<br />

Eine MIDI-Spur legen Sie über Projekt | Spur | Bus hinzufügen an.<br />

Die Ausklappliste oben ist auf Audio-Spuren voreingestellt. Möchten<br />

Sie einen reinen Klangerzeuger benutzen, wählen Sie einfach<br />

Midispuren. Zur weiteren Bequemlichkeit lässt Sie Ardour 3 gleich<br />

hier ein Instrument auswählen. Die Ausklappliste enthält alle im<br />

System installierten Plugins, die sich als Klangerzeuger mit MIDI-<br />

Eingang ausgeben. Bei einigen davon handelt es sich allerdings um<br />

Effektgeräte, die man zwar per MIDI steuern kann, die aber keine<br />

eigenen Klänge hervorbringen. Für diese steht der Eintrag<br />

MIDI+Audio in der Auswahlliste der Spurentypen.<br />

Nach dem Anlegen der Spur weisen Sie Ardour mit [Umschalt]+[E]<br />

an, den Mixerkanal anzuzeigen. Hier finden Sie alle Einstellungsmöglichkeiten,<br />

die Ihnen auch in den Audio-Spuren zur Verfügung<br />

stehen. Das Ausgangssignal des Klangerzeugers mixen Sie wie die<br />

WAV-Regionen auf den Audio-Spuren <strong>und</strong> bearbeiten es mit weiteren<br />

Effekt-Plugins. Eine am Rechner angeschlossene MIDI-Tastatur<br />

schließen Sie nach einem Mausklick auf den schmalen Schalter<br />

ganz oben genauso an, wie Sie das mit einem Audio-Eingang tun<br />

würden. Ardour bietet dafür auf den MIDI-Spuren nur mit Jack-MIDI<br />

funktionierende MIDI-Quellen an. Quellen, die das nicht beherrschen,<br />

binden Sie mit dem Tool A2jmidi ein.<br />

3 Eine maximierte MIDI-Region in Ardour 3 sieht einem herkömmlichen<br />

MIDI-Editorfenster ziemlich ähnlich.<br />

Die meisten gängigen Musiksuiten<br />

reservieren für MIDI-Noten<br />

ein eigenes Editorfenster.<br />

In Ardour 3 dagegen bearbeiten<br />

Sie die Noten direkt in der<br />

Spur, die Sie dazu nach Bedarf<br />

vergrößern. Ab einer bestimmten<br />

Vergrößerung taucht<br />

im Spurkopf ein Schalter für<br />

das Auswahlwerkzeug für<br />

MIDI-Kanäle auf, rechts davon<br />

erscheint die übliche Klavierleiste.<br />

Unter der Kanalumschaltung<br />

finden Sie noch zwei<br />

Auswahllisten, in denen Sie<br />

Voreinstellungen für Dutzende<br />

beliebte MIDI-Geräte finden.<br />

Diese Voreinstellungen beziehen<br />

sich vor allem auf die Parameterkontrollen<br />

dieser Geräte, denn in den MIDI-Spuren lassen<br />

sich Steuerbefehle einzeichnen, mit denen Sie Filter, Tonhöhe <strong>und</strong><br />

vieles mehr an Hard- <strong>und</strong> Software-Klangerzeugern kontrollieren.<br />

Die Kanalumschaltung ist vor allem dann sinnvoll, wenn Sie die<br />

MIDI-Daten auf der Spur an externe Klangerzeuger wie etwa MIDIfähige<br />

Synthesizer schicken. In unseren Tests haben wir intern eingesetzte<br />

LV2-Plugins benutzt.<br />

Für jene, die spezialisierte Editorfenster wie in Rosegarden oder<br />

Cubase gewohnt sind, fühlt sich das direkte Bearbeiten in der Spur<br />

unter Umständen ungewohnt an. Ab einer bestimmten Zoom-Stufe<br />

verschwindet dieser Unterschied aber weitgehend 3 . Ein Druck<br />

auf [Alt]+[Z] maximiert die gewählte Region im Ardour-Fenster <strong>und</strong><br />

blendet die anderen Regionen aus. Damit sieht Ardour 3 fast wie<br />

das herkömmliche Bearbeitungsfenster anderer MIDI-Editoren aus.<br />

[Umschalt]+[Z] kehrt zur vorherigen Ansicht zurück.<br />

Die Klaviertastatur für die Eingabe von Noten in Steps versteckt sich<br />

hinter dem roten Record-Knopf im Spurkopf. Ein Rechtsklick darauf<br />

zeigt in MIDI-Spuren den Eintrag Eingabemodus (Step Entry). Die<br />

Eingabe beginnt am gewählten Arbeitspunkt, der normalerweise<br />

der Position des Play-Zeigers entspricht. Dabei irritiert ein Feature<br />

dieses Eingabewerkzeugs, das wahrscheinlich einige als Bug ansehen<br />

werden: Das Programm<br />

bleibt auf der zuletzt eingegebenen<br />

Note stehen. Erst,<br />

wenn Sie die eingegebenen<br />

Noten abspielen, bricht die<br />

letzte Note ab. Das Verhalten<br />

ähnelt etwas dem Komponieren<br />

an Klavier oder Gitarre, bei<br />

dem viele ebenfalls dazu neigen,<br />

den gerade gef<strong>und</strong>enen<br />

Ton zu halten, bis sie den<br />

nächsten treffen. Sobald man<br />

jedoch einmal weiß, dass es<br />

sich bei dieser Funktion nicht<br />

um einen Bug handelt, erscheint<br />

das ungewohn te Verhalten<br />

in der praktischen Arbeit<br />

mit der Audio-Software<br />

tatsächlich als recht nützlich.<br />

06.2013 www.linux-user.de<br />

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