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Schwerpunkt<br />
Visual-Programming-IDEs<br />
tieren kleine bunte Blöcke die möglichen<br />
Aktionen – Sie ziehen diese lediglich<br />
mit der Maus zu einer Befehlskette<br />
zusammen 8 . Soll das Programm beispielsweise<br />
eine Sek<strong>und</strong>e pausieren, befördern<br />
Sie den mit wait beschrifteten<br />
Block unter die bereits existierenden Befehle<br />
<strong>und</strong> tragen dann in das weiße Eingabefeld<br />
die 1 ein. Da man in Scratch<br />
keine einzige Zeile Code eintippen muss,<br />
eignet sich die Entwicklungsumgebung<br />
insbesondere für Kinder. Genau wie Processing<br />
hat Scratch seinen Ursprung am<br />
MIT. Der Quellcode steht sowohl unter<br />
der GPLv2 als auch einer eigenen, liberaleren<br />
Scratch Source Code License. Letztgenannte<br />
enthält weder das geschützte<br />
Logo noch den Namen Scratch <strong>und</strong> kann<br />
somit als Gr<strong>und</strong>lage für eigene Entwicklungsumgebungen<br />
dienen.<br />
Scratch setzt auf der Entwicklungsumgebung<br />
Squeak û <strong>und</strong> somit der Programmiersprache<br />
Smalltalk auf, wobei<br />
man mit beidem als normaler Benutzer<br />
nicht in Berührung kommt. Fertige<br />
Scratch-Programme lassen sich auch<br />
ohne die Entwicklungsumgebung mit<br />
dem Scratch-Player im Browser abspielen.<br />
Dieser basiert allerdings auf Java<br />
oder Flash, wobei in zukünftigen<br />
Scratch-Versionen nur noch Flash zum<br />
Einsatz kommen soll. Die Macher stellen<br />
Scratch-Binärpakete für Fedora, Debian<br />
8 Die Benutzeroberfläche von Scratch ist einfach <strong>und</strong> bonbonbunt. Letzteres dient<br />
nicht nur dazu, Kinder anzusprechen: Jeder Block im Programmablauf trägt je nach<br />
seiner Aufgabe eine andere Farbe, wodurch Sie die Abläufe schneller erfassen.<br />
<strong>und</strong> Ubuntu bereit, für andere Distributionen<br />
müssen Sie die IDE aus dem<br />
Quellcode erstellen. Ab Ubuntu 12.04<br />
liegt sie sogar in den Repositories.<br />
Die komplette Benutzeroberfläche<br />
einschließlich der Aktionen liegt komplett<br />
in Deutsch vor. Scratch verwendet<br />
7 Processing meldet<br />
sich mit einem recht einfach<br />
gehaltenen Editor,<br />
der jede Datei (Sketch) in<br />
einem eigenen Register<br />
öffnet <strong>und</strong> den Programmcode<br />
einfärbt.<br />
dabei seine eigenen Begriffe, die vor allem<br />
eine kindgerechte Bildsprache benutzen.<br />
So stellt Scratch nicht ein Zeichenfenster,<br />
sondern eine Bühne bereit.<br />
Auf dieser dürfen Sie Spielfiguren platzieren,<br />
die wiederum die von Scratch angebotenen<br />
Blöcke manipulieren – beispielsweise<br />
verändern sie die Größe der<br />
Spielfiguren oder geben ihnen ein anderes<br />
Aussehen. Letzteres wiederum bestimmen<br />
sogenannte Kostüme, deren<br />
Grafiken Sie selbst austauschen beziehungsweise<br />
mit dem eingebauten Malprogramm<br />
zeichnen dürfen.<br />
Nach dem Start erscheint das Hauptfenster<br />
mit dem Maskottchen auf der ansonsten<br />
leeren Bühne. Darunter listet<br />
Scratch alle im Projekt befindlichen Objekte<br />
auf. Weitere Objekte lassen sich<br />
über die entsprechenden Knöpfe importieren<br />
oder mit dem eingebauten Malprogramm<br />
selbst zeichnen 9. Am linken<br />
Seitenrand warten nach Gruppen<br />
sortiert alle Blöcke, die Sie mit der Maus<br />
in die mittlere Spalte ziehen.<br />
Die so erstellten Abläufe beziehen sich<br />
immer auf das gerade gewählte Objekt,<br />
die einzelnen Akteure auf der Bühne<br />
30 www.linux-user.de<br />
06.2013