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Ardour 3.1<br />
Praxis<br />
Fedora <strong>und</strong> OpenSuse finden sich noch<br />
keine verlässlichen Aussagen zu einem<br />
Termin für Ardour-3-Pakete.<br />
Allerdings sind sich alle einig, dass das<br />
neue Ardour so schnell wie möglich verfügbar<br />
werden soll. Fernando Lopes-Lezcano<br />
arbeitet bereits seit 2012 an einem<br />
Paket für Planet CCRMA, die Pro-Audio-<br />
Erweiterung für Fedora. Für Arch Linux<br />
steht bereits ein Paket bereit. Für Ubuntu<br />
bietet das inoffizielle KXStudio-PPA<br />
Ardour 3, <strong>und</strong> OpenSuse-Nutzer finden<br />
ein (allerdings als unstable gekennzeichnetes)<br />
Ardour-3-Paket im Build Service.<br />
Eine Alternative zu Paketen aus Sonderquellen<br />
<strong>und</strong> den Eigenbau aus den<br />
Quellen bietet Ardour.org in Form von<br />
automatischen Installationspaketen. Um<br />
diese Möglichkeit zu nutzen, müssen Sie<br />
allerdings eine Spende in selbst gewählter<br />
Höhe leisten. Als Kaufpreis für die<br />
Binärpakete der 3er-Serie schlägt das<br />
Projekt 45 US-Dollar vor – die Zahl lässt<br />
sich bis auf 1 US-Dollar herabsetzen.<br />
© Giuseppe Magazza, 123RF<br />
Die Pakete des Projektes funktionieren<br />
auf unserem Testrechner unter Ubuntu<br />
12.10 tadellos. Das per sudo mit Root-<br />
Rechten aufzurufende Install-Skript<br />
überprüft die Systemeinstellungen.<br />
Falls es meldet, dass der Rechner eine<br />
problematische CPU-Frequenzsteuerung<br />
verwendet, nutzen Sie die Hinweise<br />
aus dem Linuxmusicians-Wiki û.<br />
Beim Start fragt Ardour, ob Sie ein<br />
neues Projekt erzeugen oder ein bestehendes<br />
öffnen möchten. Diese etwas<br />
umständliche Prozedur umgehen Sie,<br />
indem Sie das gewünschte Projekt direkt<br />
per Linksklick im Dateimanager öffnen.<br />
Vorher sollten Sie aber prüfen, ob<br />
für Ardours Dateityp auch tatsächlich<br />
die richtige Version von Ardour eingerichtet<br />
ist. Installieren Sie das Paket von<br />
Ardour.org, landet Ardour unter /opt.<br />
Falls Sie vorher bereits eine von Ihrer<br />
Distribution bereitgestellte Vorabversion<br />
oder Ardour 2 installiert hatten, bevorzugt<br />
der Dateimanager diese. Dieses<br />
Problem tritt auch bei aus dem Quellcode<br />
gebauten Versionen auf.<br />
Ardour 3 bleibt weitgehend rückwärtskompatibel<br />
zu Ardour-2-Projekten,<br />
umgekehrt kann Ardour 2 aber mit<br />
Ardour 3 gespeicherte Projekte nicht<br />
mehr lesen. Um Schäden an neuen Projekten<br />
zu vermeiden, sollten Sie daher<br />
genau darauf achten, dass ein eventuell<br />
noch installiertes älteres Ardour für neue<br />
Projekte nicht mehr zum Einsatz kommt.<br />
Der richtige Pfad lässt sich in allen gängigen<br />
Dateimanagern nach einem<br />
Rechtsklick auf ein Projekt über das<br />
Menü Eigenschaften einstellen.<br />
Die richtige Umgebung<br />
Ardour läuft schon immer nur mit dem<br />
Audio-Server Jack, der genau wie Ardour<br />
selbst von Paul Davis entwickelt wurde.<br />
Jack funktioniert mit einem Standard-Kernel<br />
im Alltag fast genauso gut wie mit<br />
einem der nach wie vor verfügbaren Low-<br />
Latency-Kernel. Schlachtentscheidend ist<br />
allerdings, dass Ihr Benutzerkonto der<br />
Gruppe audio angehört – in manchen Distributionen<br />
heißt diese auch jack oder<br />
jack_realtime. Über eine Anweisung in ei-<br />
MIDI: Musical Instrument Digital Interface.<br />
Standardisiertes System zur elektronischen<br />
Speicherung <strong>und</strong> Wiedergabe von musikalischen<br />
Noten <strong>und</strong> Spielanweisungen.<br />
Noten lassen sich in virtuelle Notenblätter<br />
schreiben, aufnehmen <strong>und</strong> bearbeiten <strong>und</strong><br />
dann an MIDI-fähige Klangerzeuger wie<br />
Synthesizer <strong>und</strong> Sampler schicken.<br />
DAW: Digital Audio Workstation. Eine solche<br />
digitale Klangwerkstatt bildet die Funktionen<br />
der Tonbandmaschinen <strong>und</strong> Mischpulte<br />
eines traditionellen Tonstudios in<br />
Softwarekomponenten nach.<br />
ner Datei in /etc/security/limits.d<br />
erhält diese Gruppe – <strong>und</strong> damit Sie – besondere<br />
Privilegien für den Zugriff auf<br />
Systemressourcen. So dürfen Jack <strong>und</strong><br />
Ardours Audio-Engine ihre Prozesse mit<br />
höherer Priorität berechnen lassen. Diese<br />
Einträge in der Systemkonfiguration nehmen<br />
Installationspakete für Jack inzwischen<br />
automatisch vor. So sollte ein modernes<br />
Linux nach der Installation von Jack<br />
für den Betrieb von Ardour bereit sein.<br />
06.2013 www.linux-user.de<br />
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