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Praxis<br />
QR-Code-Generatoren<br />
8 Den QR-Code mit dem Text Hallo Welt! erkennt libdecodeqr‐simpletest zwar als<br />
solchen, liefert aber in den Testreihen nicht den vorher codierten Text zurück.<br />
PDF speichern Sie ihn in einer Textdatei.<br />
Theoretisch besteht die Möglichkeit, den<br />
QR-Code als Bilddatei zu exportieren. Ein<br />
Klick auf Save führt aber auf modernen<br />
Distributionen nur zu einer Fehlermeldung.<br />
Alternativ schieben Sie den QR-<br />
Code via Copy in die Zwischenablage<br />
<strong>und</strong> fügen ihn in einem anderen Programm<br />
wieder ein. Die übrigen Optionen<br />
auf den Registern Border <strong>und</strong> Extra<br />
Options sind für QR-Codes nutzlos.<br />
Leseratten<br />
Während es für Smartphones Dutzende<br />
Apps zum Auslesen von QR-Codes gibt,<br />
existieren für Linux nur ein paar rudimentäre<br />
Programme. Liegt QtQR auf der<br />
Festplatte, klicken Sie im Hauptfenster<br />
rechts unten in der Ecke auf Decode. Das<br />
Programm akzeptiert den QR-Code entweder<br />
als Bilddatei (Decode from File),<br />
oder über eine Webcam.<br />
QtQR ist allerdings recht wählerisch:<br />
So erkennt es keine QR-Codes, bei denen<br />
ein Punkt genau ein Pixel groß ist.<br />
Des Weiteren nimmt das Programm stur<br />
an, dass die enthaltenen Texte in der Zeichencodierung<br />
ISO-8859-1 vorliegen.<br />
Sofern der QR-Code als Bilddatei existiert,<br />
böte sich der Griff zum Programm<br />
Libdecodeqr-simpletest an. Eigentlich<br />
dient es nur als Beispiel, wie sie mit der<br />
Bibliothek Libdecodeqr Codes lesen. Es<br />
eignet sich aber hervorragend dazu, auf<br />
der Kommandozeile Codes auszulesen.<br />
Unter Ubuntu installieren Sie das Leseprogramm<br />
aus dem Paket libdecodeqrexamples.<br />
Besitzer von anderen Distributionen<br />
müssen zunächst einen C++-<br />
Compiler, Make <strong>und</strong> die Entwicklerdateien<br />
von OpenCV (unter OpenSuse im Paket<br />
opencv-devel) einspielen. Anschließend<br />
verwenden Sie das Archiv der aktuellen<br />
Version û, das Sie auch auf der<br />
Heft-DVD finden. Entpacken Sie es auf<br />
der Festplatte, <strong>und</strong> rufen Sie anschließend<br />
im dabei entstandenen Unterverzeichnis<br />
src die drei bekannten Befehle<br />
./configure, make <strong>und</strong> sudo make install<br />
für die Installation auf.<br />
Sobald das Programm auf der Festplatte<br />
liegt, dechiffrieren Sie mit ihm<br />
den QR-Code in der Datei qrcode.png<br />
mittels des folgenden Befehls:<br />
$ libdecodeqr‐simpletest qrcode.png<br />
Zeichencodierung<br />
QR-Codes enthalten keine Angaben über<br />
das verwendete Encoding. Programme<br />
beziehungsweise Apps versuchen daher,<br />
es einfach zu erraten. Klappt das nicht, erscheinen<br />
Sonderzeichen <strong>und</strong> Umlaute unleserlich.<br />
Da aktuelle Apps im Zweifel<br />
UTF-8 als Encoding annehmen, sollten Sie<br />
möglichst dieses einsetzen.<br />
Um ganz sicher zu gehen – etwa weil Sie<br />
Geschäftspartner in mehreren Ländern<br />
haben – sollten Sie auf Sonderzeichen<br />
<strong>und</strong> Umlaute verzichten <strong>und</strong> sich am<br />
Standard ISO-8859-1 orientieren û. Mehr<br />
zum Thema finden Sie im Netz û.<br />
Groß <strong>und</strong> bunt<br />
Ob eine Webcam oder ein Smartphone einen<br />
QR-Code erkennt, hängt von der Qualität<br />
der eingebauten Kamera ab. Damit<br />
Modelle mit schlechtem Sensor noch alle<br />
Punkte erkennen, sollten Sie den Code<br />
nicht zu klein drucken. Als Faustregel gilt:<br />
Das Bild sollte nicht kleiner als 2,5 mal 2,5<br />
Zentimeter sein. Um das zu erreichen, vergrößern<br />
Sie den generierten QR-Code einfach<br />
mit einem Bildbearbeitungsprogramm.<br />
Achten Sie darauf, dass die Software das<br />
Bild dabei nicht in der Schärfe verändert.<br />
Unter Gimp wählen Sie dazu Bild | Bild<br />
skalieren <strong>und</strong> stellen dann im neuen<br />
Fens ter unter der Auswahl Interpolation<br />
den Punkt Keine ein.<br />
Meist sind QR-Codes schwarz-weiß, um so<br />
einen bestmöglichen Kontrast zu erhalten.<br />
Es spricht aber prinzipiell nichts dagegen,<br />
die Pixel einzufärben. Das birgt aber die<br />
Gefahr, dass Smartphones nicht mehr in<br />
der Lage sind, die einzelnen Pixel noch<br />
voneinander zu unterscheiden. Der Test<br />
eines Probeausdrucks mit mindestens<br />
zwei verschiedenen, möglichst älteren<br />
Smartphones gibt einen Anhaltspunkt zur<br />
Qualität des Ergebnisses.<br />
58 www.linux-user.de<br />
06.2013