STRASSENBAHN MAGAZIN Köln: 50 Jahre Stadtbahn (Vorschau)
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Titel<br />
den neuen Tunnel „umgeklappt“ wurde. Angefahren<br />
wird die neue Station damit nicht<br />
über den Breslauer Platz, sondern über eine<br />
zweite Einfädelung aus dem Bestandsnetz<br />
ausgehend von der U-Bahn-Haltestelle<br />
Dom/Hbf. Dort schließt der Nord-Süd-Tunnel<br />
an einen bereits in den 1960er-<strong>Jahre</strong>n<br />
Aus der <strong>Köln</strong>er Geschichte …<br />
Eröffnung Pferdebahn: . . . . . . . . . . . 20.05.1877<br />
Eröffnung elektrische Tram: . . . . . . . 15.10.1901<br />
Vorortbahn: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20.01.1904<br />
Stilllegung Pferdebahn: . . . . . . . . . . 22.05.1907<br />
Eigentümer<br />
1877–1882: Pferdeeisenbahngesellschaft<br />
E. Hardt & Co.<br />
1879–1882: Gesellschaft F. de la Hault, Brüssel<br />
1882: Vereinigung der beiden<br />
Gesellschaften<br />
1882–1900: <strong>Köln</strong>ische Straßenbahn-Gesellschaft<br />
1900–1960: Stadt <strong>Köln</strong> (in wechselnden<br />
Abteilungen)<br />
seit 1960: <strong>Köln</strong>er Verkehrs-Betriebe AG<br />
vorbereiteten Tunnelstutzen an, der zwischenzeitlich<br />
als Wendeanlage genutzt worden<br />
war.<br />
Da es im Nord-Süd-Tunnel bis auf das unglückliche<br />
Gleiswechselbauwerk am Waidmarkt<br />
keine Gleisverbindungen zwischen<br />
den beiden eingleisigen Tunnelröhren gibt,<br />
musste im Verbindungsbereich zwischen altem<br />
und neuem Tunnel eine provisorische<br />
Weichenverbindung eingebaut werden. Diese<br />
erlaubt es, die Station Rathaus eingleisig<br />
als Stichfahrt anzufahren.<br />
Eine deutliche Bedeutungssteigerung wird<br />
die Stichstrecke erhalten, wenn sie voraussichtlich<br />
wieder ein Jahr später im Dezember<br />
2013 das nächste Etappenziel erreicht,<br />
und zwar die Station Heumarkt. Damit erhält<br />
die Linie 5 Anschluss an die Ost-West-<br />
Linien 1, 7 und 9 – und damit kann im <strong>Köln</strong>er<br />
<strong>Stadtbahn</strong>netz dann jeder beliebige<br />
Punkt mit maximal einem Umstieg erreicht<br />
werden. Auch der Heumarkt wird zunächst<br />
eingleisig angefahren.<br />
Ein echter Röhrenbahnhof<br />
Die meisten bisherigen <strong>Köln</strong>er U-Bahn-Haltestellen<br />
liegen in geringer Tiefenlage und<br />
sind zurückgehend auf die angewendeten offenen<br />
oder abgedeckelten Bauverfahren im<br />
Grundsatz meist eckig. Mit der Station Rathaus<br />
gibt es nun erstmals in <strong>Köln</strong> einen echten<br />
Röhrenbahnhof, wie man ihn etwa aus<br />
einigen Ruhrgebietsstädten oder auch aus<br />
London kennt. Um Bahnsteige ohne Aufweitung<br />
in die eingleisigen Tunnelröhren einfügen<br />
zu können, hatte man sich bei der<br />
Nord-Süd-Bahn extra für einen vergleichsweise<br />
großen Tunnelquerschnitt entschieden.<br />
Die Station liegt direkt hinter dem Rathaus<br />
auf der Westseite des Alter Markt (merke:<br />
der <strong>Köln</strong>er beugt keine Ortsbezeichnungen)<br />
bzw. teilweise noch unter der Bebauung.<br />
Zwei Ausgänge führen vom Verteilergeschoss<br />
an die Oberfläche. Einer davon befindet<br />
sich am südlichen Rand des Platzes.<br />
Der andere zeigt sich aktuell noch als Provisorium,<br />
er wird zukünftig in das wieder<br />
aufzubauende sogenannte „Rote Haus“ integriert,<br />
welches für den <strong>Stadtbahn</strong>bau abgerissen<br />
wurde. Nur so war es möglich, einen<br />
durchgehenden Aufzug von der<br />
Bahnsteigebene bis an die Oberfläche zu realisieren,<br />
und zwar sowohl auf den Alter<br />
Markt als auch auf der anderen Seite zum<br />
etwas höher gelegenen Rathaus. Die Integration<br />
des Zugangs einer unterirdischen<br />
22 <strong>STRASSENBAHN</strong> <strong>MAGAZIN</strong> 2 | 2013