STRASSENBAHN MAGAZIN Köln: 50 Jahre Stadtbahn (Vorschau)
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Betriebe<br />
Das Flair der 1970er-<strong>Jahre</strong> versprühen die letzten noch unmodernisierten GT8SU auch im Inneren<br />
– die modernisierte Variante weist zum Beispiel blaue Polstersitze auf<br />
gerahmt von schmucken Bauten mit hippen<br />
Cafés und Restaurants sorgen hier vor allem<br />
die Bahnen für pulsierendes Leben. Zur U75<br />
gesellen sich jetzt nämlich die U70 und U76<br />
von und nach Krefeld, die U74 Richtung Lörick/Meerbusch<br />
und Holthausen/Benrath<br />
und die U77 Richtung Am Seestern und<br />
Holthausen. Der Belsenplatz versprüht mit<br />
seinem alten Bahnhofsgebäude zudem noch<br />
etwas Fernbahnhofsflair. Und wer es nicht<br />
mehr bis in die Düsseldorfer Altstadt schafft,<br />
der kann sich in der Brauerei im alten Bahnhof<br />
sogar schon mal vorab ein Bierchen gönnen<br />
… Dann geht’s natürlich erst recht nur<br />
noch per Bahn weiter – die Auswahl ist ja<br />
jetzt groß genug.<br />
Und das ist auch gut so, großstädtisch und<br />
entsprechend fahrgastreich ist die Umgebung:<br />
Überwiegend mächtige Altbauten prägen<br />
das Bild rechts und links der vierspurigen<br />
Luegallee, in dessen Mitte sich auf<br />
eigenem Bahnkörper und eingerahmt von<br />
Bäumen im dichten Takt die Bahnen schnurgrade<br />
in Richtung Innenstadt schieben. Einen<br />
Zwischenstopp auf dieser Hauptschlagader<br />
gibt es noch am Barbarossaplatz,<br />
ehe die Bahnen den Luegplatz erreichen. Hier<br />
bietet sich zugleich auch die letzte Möglichkeit,<br />
auf dieser Rheinseite auszusteigen. Anschließend<br />
fährt die U75 nämlich über die<br />
imposante Oberkasseler Brücke, eine Stahlträgerbrücke,<br />
die den Rhein überspannt. Dieses<br />
Streckenstück lohnt sich ganz besonders:<br />
Von hier aus hat man einen perfekten Blick<br />
auf die Düsseldorfer Skyline mit den Rheinbrücken,<br />
dem Fernsehturm und der Rheinpromenade.<br />
Modernes LZB-System<br />
Wer nicht nur auf den Sound der GT8SU<br />
oder B80, sondern auch auf klassische Musik<br />
steht, der sollte an der Tonhalle am<br />
Rheinufer nicht vorbei fahren. An der Haltestelle<br />
Tonhalle/Ehrenhof erreicht man diese<br />
– und das sogar über einen Hochbahnsteig,<br />
damit die Herren in feinen Anzügen<br />
und die Damen in hochhackigen Schuhen ihren<br />
Konzertabend nicht mit einer Kletterpartie<br />
aus der Bahn beginnen müssen.<br />
In diesem Bereich fahren und bremsen die<br />
<strong>Stadtbahn</strong>en übrigens schon automatisch<br />
über das LZB-System. Der Fahrer muss nur<br />
die Start-Taste im Wagen drücken und schon<br />
rattert die Bahn in den Innenstadt-Tunnel<br />
und in die unterirdische Haltestelle Heinrich-<br />
Heine-Allee, an der nun auch die Linien U78<br />
und U79 dazu stoßen. Teilweise müssen hier<br />
Ordner die Fahrgastmassen in Schach halten,<br />
weil sonst nichts mehr geht oder fährt.<br />
Oben drüber tobt nämlich Tag und Nacht<br />
Frisch modernisiert sind die Wagen 3234 und<br />
3203 als sie im September 2012 über die Düsseldorfer<br />
Stadtgrenze gen Neuss Hauptbahnhof<br />
rollen<br />
36 <strong>STRASSENBAHN</strong> <strong>MAGAZIN</strong> 2 | 2013