26.02.2014 Aufrufe

STRASSENBAHN MAGAZIN Köln: 50 Jahre Stadtbahn (Vorschau)

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Frankreich: Brest<br />

Der Gelenkzug 1017 vom Typ Citadis 302 überwindet am 6. September 2012 die Steigung von der Rue du Sam zum Place Liberté. Dieser Bereich<br />

von Brest steht nur der Straßenbahn und den Fußgängern/Fahrradfahrern zur Verfügung<br />

A. REUTHER<br />

Blick durch die Fahrerkabine auf das Armaturenbrett des Alstom-Citadis<br />

302 und die Geschäftsstraßen der Hafenstadt im Westen Frankreichs<br />

Nächtliche Straßenbahn in Brest an der Haltestelle Château. Die Citadis<br />

sind mit mit bullaugenähnlichem Deckendekor versehen<br />

Auch dieses Mal gehörten Einzelhändler<br />

zu den schärfsten Kritikern des Vorhabens.<br />

Doch OB François Cuillandre, der auch Vorsitzender<br />

des Großraums Brest Metropole<br />

Océan ist, hatte bereits zur Kommunalwahl<br />

im März 2001 das Projekt Tramway im<br />

Wahlprogramm und damit durch die Wähler<br />

billigen lassen.<br />

Auch beim zweiten Anlauf gab es Hindernisse:<br />

Die auseinandergezogene Struktur des<br />

Ballungsraums war ein Argument, mit dem<br />

Gegner aus Nachbargemeinden versuchten,<br />

bis in letzter Minute das Projekt zu verhindern:<br />

Mit abgetrennten Busspuren sei der<br />

ÖPNV flüssiger zu machen. Dass bessere Verkehrsverhältnisse<br />

in Brest, Universitätsstadt<br />

und Oberzentrum der westlichen Bretagne,<br />

das sich verstärkt im Konkurrenzkampf zu<br />

der ganz im Osten liegenden bretonischen<br />

Hauptstadt Rennes befindet, dem Image der<br />

Stadt nützen würde, hat klar die Oberhand<br />

behalten: 52 Ja- und 29 Nein-Stimmen.<br />

Entscheidungen und Bau<br />

in Rekordzeit<br />

Erkannt wurde, dass auch in Brest der ausschließlich<br />

busgestützte ÖPNV an seine<br />

Grenzen geraten ist. Drei P+R-Plätze am<br />

Rand der Stadt, Fort Montbarey (148 Plätze),<br />

Porte de Gouesnou (200 Plätze), Porte<br />

de Guipavas (229 Plätze) und einer oberhalb<br />

der Innenstadt, an der Place de Strasbourg<br />

mit 2<strong>50</strong> Plätzen,v sollen Automobilisten zum<br />

Umsteigen in den ÖPNV bewegen.<br />

Auf wie viel Schienen die Tramway de Brest<br />

verkehrt, war zunächst offen. Bei der Grundsatzentscheidung<br />

am 17. Dezember 2004<br />

wollte und konnte man sich nicht auf eine<br />

„klassische“ Straßenbahn (tramway fer) oder<br />

eine „Straßenbahn auf Gummirädern“ (tram<br />

sur pneus, mit zentraler Führungsschiene) wie<br />

in Caen und Nancy festlegen. Bei den Kostenschätzungen<br />

lag die „Gummivariante“ mit<br />

214 Mio. Euro vor der „Eisenvariante“ mit<br />

240 Mio. Euro, wobei letztere von der BMO-<br />

Führung favorisiert und am 9. Februar 2007<br />

gewählt wurde. Immerhin gibt es beiderseits<br />

des Flusses Penfeld Rampen mit bis zu 8,25<br />

Prozent zu bewältigen.<br />

Den Baubeginn markierten zwei spektakuläre<br />

Aktionen: Am 21. Juni 2010 wurde<br />

<strong>STRASSENBAHN</strong> <strong>MAGAZIN</strong> 2 | 2013<br />

43

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!