Volltext - Musiktheorie / Musikanalyse - Kunstuniversität Graz
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In Beethovens späten<br />
Werken fungieren die Pausen in ähnlichem Sinn<br />
vorwiegend als Spannungsmittel zwischen einzelnen Akkorden oder Takten, sie<br />
trennen deren harmonische Folge und unterstreichen den Kontrast zwischen<br />
benachbarten Akkorden oder Motiven (Nbsp. 18). Wir haben es also seit dem 19.<br />
Jahrhundert auch mit einer „Störung“ der motivischen Entwicklung durch die Pause zu<br />
tun. Die Unterbrechung des musikalischen Ablaufs dient einer energetischen<br />
Spannung, ihr Verklingen wird durch besonders lange Pausen unterstrichen. n.<br />
Nbsp. 18: Beethoven, Streichquartett op. 132, 1. Satz, Koda, T. 188-198<br />
188<br />
195<br />
Durch die Pause und die abbrechende Struktur wird auch der auf die Pause folgende<br />
neue musikalische Gedanke e zugespitzt. Im 1. Satz von Schuberts später B-Dur-Sonate<br />
D 960 (Nbsp. 19) endet<br />
die Exposition mit einer Reihe von fragmentarischen<br />
gleichartigen Kadenzen, die<br />
duch Generalpausen voneinander getrennt sind und die<br />
Tonarten g-Moll, as-Moll, a-Moll und B-Dur isoliert voneinander andeuten<br />
bevor die<br />
Exposition in der Dominantente F-Dur endet.<br />
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