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Bericht 1 - Landeshauptstadt Kiel

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Integriertes Stadtteilentwicklungskonzept <strong>Kiel</strong> Pries/Friedrichsort <strong>Bericht</strong> 1<br />

Analyse<br />

Die Garnison und die Werkstätten trugen dazu bei, dass die Bevölkerungszahlen schnell an*<br />

stiegen. Um 1900 gab es bereits 1500 Einwohner in Friedrichsort. Auch Pries nahm immer<br />

mehr Arbeiter aus Friedrichsort auf und verstärkte seine Bautätigkeit im Bereich zwischen<br />

Prieser Strand und Friedrichsorter Straße. Beide Stadtteile wuchsen zusammen, wobei Pries<br />

den deutlich größeren Anteil ausmachte und 1919 fast 3800 Einwohner zählte. Der Dorfkern<br />

Pries selbst blieb jedoch von den Erweiterungen unberührt, dafür wurde aber die Gemeinde*<br />

verwaltung 1911 nach Neu*Pries verlagert, ebenso der Schulneubau.<br />

Weiter außerhalb, ebenfalls auf Prieser Gebiet nördlich von Friedrichsort, lag das 1870*73 auf<br />

dem Braunen Berg erbaute Fort Falckenstein. Nach dem Ende des 1.Weltkriegs wurden alle<br />

befestigten Fortanlagen gesprengt und zugehörige Gebäude teilweise abgebrochen; das auf<br />

Marine und Rüstung eingestellte Prieser Leben kam zum Erliegen und so auch die bisher rege<br />

Bautätigkeit.<br />

Die Gebäude der Redoute wurden ab 1919 zivilen Zwecken zugeführt. Neben der Vermietung<br />

der Räume an Familien erhielt die Friedrichsorter Freiwillige Feuerwehr im südlichen Gebäude*<br />

trakt Räume zur Unterbringung der Gerätschaften. 1975 sind die Gebäude der Redoute abge*<br />

brochen worden. Das Gelände wurde weitgehend eingeebnet. Der Baumbestand auf der Hof*<br />

fläche blieb erhalten und das Randgelände wurde zum Teil in Kleingartenparzellen eingeteilt. 8<br />

1922 wurden Pries und Friedrichsort von <strong>Kiel</strong> eingemeindet und erfuhren zunächst keine we*<br />

sentlichen Entwicklungen. Die Deutschen Werke übernahmen die Torpedowerkstatt und be*<br />

gannen mit der Arbeit im Motoren* und Maschinenbau. 1935 übernahm die verbliebene Mari*<br />

ne alle erhaltenen militärischen Objekte in Friedrichsort, gleichzeitig wurde auf Rüstungspro*<br />

duktion umgestellt. Bis zum 2. Weltkrieg kam dadurch auch der Wohnungsbau wieder in<br />

Schwung.<br />

3.3.2 Denkmalschutz<br />

(Siehe Plan Denkmalschutz)<br />

Pries und Friedrichsort wurden im 2. Weltkrieg von Zerstörungen weitestgehend verschont,<br />

daher gibt es eine Reihe historischer Gebäude, die heute zu den einfachen Kulturdenkmalen<br />

nach § 1 DSchG zählen. Dazu gehören u.a. die Villen im Bereich der Hauptstraße, die ehemali*<br />

gen Dienstwohnhäuser am Christianspries und Gebäude in der Stromeyerallee. Für einfache<br />

Kulturdenkmale gelten die meisten schützenden Paragraphen des Denkmalschutzgesetzes<br />

nicht, es ist auch keine Förderung über staatliche Zuschüsse vorgesehen. Jedoch besteht, für<br />

die denkmalgerechte Sanierung von einfachen Kulturdenkmalen, die Möglichkeit der steuerli*<br />

chen Berücksichtigung (Abschreibung).<br />

Nur wenige der Gebäude sind heute als besonderes Denkmal, wie z.B. die heutige Lernwerft,<br />

die Bethlehemkirche, die Kirche „Zum Guten Hirten“ und die Festung Friedrichsort und, nach<br />

§ 5 DSchG eingetragen.<br />

8<br />

Vgl. Spielvogel (2012)<br />

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