Bericht 1 - Landeshauptstadt Kiel
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Integriertes Stadtteilentwicklungskonzept <strong>Kiel</strong> Pries/Friedrichsort <strong>Bericht</strong> 1<br />
Analyse<br />
dem Hintergrund einer hohen Fluktuationsquote, einigen als Zwischennutzung einzustufen*<br />
den Unternehmen, der teilweise repräsentativen Außenwirkung und dem mangelnden Leer*<br />
standmanagement (z.B. Schaufenstergestaltung) dennoch als problematisch einzustufen. Im<br />
Rahmen der Expertengespräche sahen fast alle Gesprächspartner Aufwertungsbedarf für das<br />
Stadtteilzentrum.<br />
Hierbei ist allerdings als Rahmenbedingung zu beachten, dass es sich beim Stadtteilzentrum<br />
um ein gefördertes Sanierungsgebiet handelt. Die Sanierungssatzung wurde am 02.10.2002<br />
aufgehoben. Im Rahmen der Sanierung wurden zahlreiche Maßnahmen zur Aufwertung des<br />
Stadtteilzentrums durchgeführt (u.a. Potenzialflächen für Frequenzbringer und Umgehungs*<br />
straße). Die durchgeführten Maßnahmen unterliegen einer Zweckbindungsfrist von 25 Jahren<br />
und müssen erhalten und gepflegt werden. Eine Überplanung hätte ggf. die Rückzahlung von<br />
Fördermitteln zur Konsequenz. Gleichwohl besteht die Möglichkeit, aus den Maßnahmen der<br />
Unterhaltung heraus oder durch ergänzende Maßnahmen, die im Sinne der damaligen Förde*<br />
rung sind, Handlungsspielräume zu eröffnen. Diese sind allerdings frühzeitig mit dem Förder*<br />
mittelgeber abzustimmen.<br />
Betrachtet man rein quantitativ die Umsätze und Kaufkraft der beiden Stadtteile Pries und<br />
Friedrichsort summarisch, so wird auf Basis der Daten des GEKK deutlich, dass<br />
Pries/Friedrichsort insgesamt über eine Einzelhandelszentralität von 87% verfügt. Im Saldo<br />
fließt also Kaufkraft aus den Stadtteilen ab. Betrachtet man nur die Angebote und Kaufkraft<br />
im kurzfristigen Bedarfsbereich, lag die Einzelhandelszentralität für beide Stadtteile schon<br />
2011 bei ca. 146%. Die bereits erfolgte Neuansiedlung des Lidl*Discounters dürfte die Position<br />
des Stadtteilzentrums weiter verbessert haben. Zudem wird aktuell eine Neupositionierung<br />
(Gestaltung, Vergrößerung) des Sky*Marktes diskutiert. Hier fließt also deutlich Kaufkraft aus<br />
den umliegenden Stadtteilen und den angrenzenden Nachbargemeinden (v.a. Altenholz) zu.<br />
Die Rahmenbedingungen für eine Ausweitung der Angebote im aperiodischen Bedarfsbereich<br />
müssen vor dem Hintergrund der zunehmenden Abschöpfung von Kaufkraft durch Großpro*<br />
jekte, teilweise planerisch gewollt (z.B. Matrix Altstadt), teilweise nicht (z.B. Erweiterungsab*<br />
sichten Ostseepark Schwentinental), als schwierig beurteilt werden. Bestrebungen, das inter*<br />
kommunale Gewerbegebiet Altenholz*Dänischenhagen*<strong>Kiel</strong> für weitere Einzelhandelsentwick*<br />
lungen zu nutzen, sollten aufgrund der räumlichen Nähe zum Stadtteilzentrum besonders<br />
kritisch bewertet werden. Der Lebensmittelvollsortimenter in Schilksee ist im Tagesgeschäft<br />
keine Konkurrenz für das Stadtteilzentrum. Durch die Bäderregelung ist es aber an Sonntagen<br />
möglich, Kaufkraftpotenziale, auch aus Pries/Friedrichsort, zu binden, die über den reinen Ge*<br />
legenheitseinkauf hinausgehen.<br />
Qualitativ negativ anzumerken ist, dass, gerade vor dem Hintergrund der schleichenden Alte*<br />
rungsprozesse der Bevölkerung in Pries/Friedrichsort, eine fußläufige Erreichbarkeit der Nah*<br />
versorgungsangebote insbesondere im westlichen Teil nicht gegeben ist.<br />
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