MUSIK UND SPRACHE - KH-Konrath.de
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7<br />
Der Stimmapparat ist <strong>de</strong>m respiratorischen System zugehörig und befin<strong>de</strong>t sich im Anschluß<br />
an <strong>de</strong>n Pharynx <strong>de</strong>r Kehlkopf (Larynx): „Das am Zungenbein aufgehängte Kehlkopfskelett<br />
<strong>de</strong>s Menschen besteht aus drei unpaaren und einem paarigen Knorpel, die<br />
durch Bän<strong>de</strong>r zusammengehalten wer<strong>de</strong>n. Die Basis bil<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r siegelförmige Ringknorpel<br />
(Cartilago cricoi<strong>de</strong>a). An <strong>de</strong>r Vor<strong>de</strong>rseite liegt oberhalb <strong>de</strong>s Ringknorpels, mit diesem beweglich<br />
verbun<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r schildförmige, median abgewinkelte Schildknorpel (Cartilago thyreoida).<br />
Er umgibt als größter Kehlkopfknorpel <strong>de</strong>n stimmbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Teil <strong>de</strong>s Kehlkopfes.<br />
[…] An <strong>de</strong>r Hinterseite <strong>de</strong>s Kehlkopfes liegen über <strong>de</strong>m Ringknorpel (drehbar mit diesem<br />
verbun<strong>de</strong>n) die bei<strong>de</strong>n Stellknorpel (Cartilagines arytaenoi<strong>de</strong>ae) in Form kleiner, dreiseitiger<br />
Pyrami<strong>de</strong>n. Je ein nach vorn gerichteter Fortsatz (Processus vocalis) <strong>de</strong>r Stellknorpel<br />
dient als Stütze für die Stimmfalten (Plicae vocales) mit <strong>de</strong>n randständigen, […] aus elastischen<br />
Fasern bestehen<strong>de</strong>n<br />
Stimmbän<strong>de</strong>rn (Ligamenta vocalia),<br />
die zwischen sich die Stimmritze<br />
(Rima glottidis) als Stimmorgan<br />
(Glottis) bil<strong>de</strong>n. […] Über die<br />
Stimmfortsätze können Stellung<br />
und Spannung <strong>de</strong>r Stimm-bän<strong>de</strong>r<br />
verän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n.“ 7 Die aus <strong>de</strong>r<br />
Lunge ausströmen<strong>de</strong> Atem-luft<br />
„versetzt […] die Stimmbän<strong>de</strong>r im<br />
Kehlkopf in Schwingungen, die<br />
durch die Resonanzräume von<br />
Rachen, Mund und Nase verstärkt<br />
wer<strong>de</strong>n. Die Tonhöhe kann durch<br />
Darstellung aus Brockhaus, Bd. 11, S. 614<br />
unterschiedliches Spannen <strong>de</strong>r Stimmbän<strong>de</strong>r, die Klangfarbe durch unterschiedliche Form<br />
<strong>de</strong>r Resonanzhöhlen verän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n.“ 8 Durchschnittlich verfügt ein Mensch über einen<br />
tonlichen Stimmumfang von zwei Oktaven mit einer Lautstärke bis etwa 90 dB.<br />
Das »Ohr« ist ein ähnlich komplexes Konstrukt verschie<strong>de</strong>ner Komponenten, die zur akustischen<br />
Wahrnehmung dienen. Der Aufbau wird nach la Motte-Haber so beschrieben:<br />
„Das äußere Ohr besteht aus <strong>de</strong>r Ohrmuschel [und] <strong>de</strong>m Gehörgang, <strong>de</strong>r durch eine Membran,<br />
das sogenannte Trommelfell, abgeschlossen wird. Diese Membran wird durch auftreffen<strong>de</strong><br />
Schwingungen <strong>de</strong>r Luft ebenfalls in Schwingung versetzt und überträgt diese auf<br />
7 Brockhaus, Bd. 11, S. 613f.<br />
8 Brockhaus, Bd. 21, S. 157