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MUSIK UND SPRACHE - KH-Konrath.de

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3.1. VORAUSSETZUNGEN VON MANFRED BIERWISCH<br />

Neben <strong>de</strong>n kurz skizzierten biographischen Einflüssen spielten nach Angaben Bierwischs<br />

diverse Kontakte eine maßgebliche Rolle für das Erscheinen jenes Aufsatzes, <strong>de</strong>r als überarbeite<br />

Fassung zweier Rundfunkfunkvorträge aus <strong>de</strong>m Mai 1977 entstand.<br />

„Sie wur<strong>de</strong>n von Dieter Boeck in einem nicht nur formalen Sinn angeregt und betreut. Der<br />

Inhalt meiner Überlegungen ist wesentlich beeinflußt durch das, was ich in Gesprächen<br />

und Diskussionen mit zahlreichen Kollegen und Freun<strong>de</strong>n gelernt habe. Neben vielen an<strong>de</strong>ren<br />

habe ich dafür vor allem Dr. Friedhart Klix, Professor Dr. Georg Knepler, Dr. Hans<br />

Geissler, Dr. Hans Grüß, Dr. Eberhardt Klemm, Dr. Ewald Lang und Dr. Doris Stockmann zu<br />

danken. […] Was ich von meinen Gesprächspartnern gelernt habe, ist [aber] nicht immer<br />

mit <strong>de</strong>ren Auffassung i<strong>de</strong>ntisch. Dies gilt nicht für meinen Freund Klaus Baumgärtner, <strong>de</strong>r<br />

mit in nur äußerlich unterbrochenen Gesprächen verständlich gemacht hat, worauf ich<br />

hinauswollte und was dafür nötig wäre.“ 119<br />

Diese Aufzählung macht in<strong>de</strong>s <strong>de</strong>utlich, daß Bierwisch über seinen eigenen linguistischen<br />

Horizont hinaus nicht nur soziologische o<strong>de</strong>r semiotische, son<strong>de</strong>rn auch musikwissenschaftliche<br />

und -praktische Aspekte in seine Überlegungen einbezogen hat. Insbeson<strong>de</strong>re<br />

<strong>de</strong>r Rekurs auf Kneplers »Geschichte als Weg zum Musikverständnis« aus <strong>de</strong>m Jahre 1977<br />

dokumentiert die Aktualität <strong>de</strong>r i<strong>de</strong>ellen Konzeption zum Zeitpunkt ihrer Ausstrahlung.<br />

Anzumerken ist, daß die Sendung in einer Zeit stattfand, als bei<strong>de</strong> <strong>de</strong>utschen Staaten politisch<br />

bereits weiter auseinan<strong>de</strong>r gerückt waren. In <strong>de</strong>r BRD hatten die »Dritten Programme«<br />

eine mediale Sparte etabliert, die Raum bot für wissenschaftliche Vorträge über die<br />

Lan<strong>de</strong>sgrenzen hinaus. Ob die Beiträge Bierwischs in diesem Kontext quasi als wissenschaftlicher<br />

Gegenschlag <strong>de</strong>r DDR zu verstehen sind, wird jedoch Spekulation bleiben.<br />

3.2. AUSSAGEN VON MANFRED BIERWISCH<br />

3.2.1. EINLEITENDE BEMERKUNGEN<br />

Zunächst steckt Bierwisch das Ziel seines Aufsatzes ab, Sprache und Musik in ihrer Wirkungsweise<br />

und ihrem Aufbau etwas genauer zu verstehen mittels eines Vergleiches mit<br />

<strong>de</strong>r Sprachwissenschaft. Gleich zu Beginn klärt Bierwisch, daß für ihn sich <strong>de</strong>r Unterschied<br />

in begrifflicher und anschaulicher Mitteilung, nämlich zwischen Sagen und Zeigen manifestiert.<br />

Sodann bemerkt Bierwisch, daß er einerseits nur Deutsch als Sprache, an<strong>de</strong>rerseits<br />

nur die europäische Musiktradition berücksichtige, weil bei<strong>de</strong> durchaus repräsentativ sind<br />

als jeweiliger wissenschaftlicher Gegenstand. Doch zugleich gibt er zu be<strong>de</strong>nken: „Musik<br />

119 Bierwisch, S. 90

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