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Krippendorf Kiefersfelden – Advent ohne Hektik 4. Kieferer ...

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Bitte um Rücksichtnahme!<br />

Seite 25 <strong>–</strong> <strong>Kieferer</strong> Nachrichten <strong>–</strong> Nr. 180 · Dezember 2013<br />

Die Gemeinde weist darauf hin, dass Schnee von Privatgrundstücken,<br />

z.B. von Privatzufahrten, Hofeinfahrten, Hofflächen<br />

usw., nicht auf die Fahrbahn geschoben werden darf.<br />

Der anfallende Schnee ist auf dem Privatgrundstück zu lagern!<br />

Wie funktioniert eigentlich unser Winterdienst?<br />

Wer arbeitet bei uns im Winterdienst? Prinzipiell sind bei Bedarf<br />

alle Bauhofmitarbeiter im Winterdienst beschäftigt.<br />

Ich habe beobachtet, dass es in anderen Gemeinden Wohnstraßen<br />

gibt, in denen praktisch kein Winterdienst stattfindet. Ist<br />

das eigentlich rechtens? Nach dem Bayerischen Straßen- und<br />

Wegegesetz sind Gemeinden nur verpflichtet, im Rahmen ihrer<br />

Leistungsfähigkeit zu räumen. In der Rechtsprechung wird diese<br />

Pflicht erfahrungsgemäß nur an besonders verkehrsbedeutenden<br />

und gefährlichen Stellen gesehen. Es muss also tatsächlich nicht<br />

überall geräumt werden. In <strong>Kiefersfelden</strong> werden allerdings nur Wald<br />

und Feldwege vom Winterdienst ausgenommen, d.h., bei uns ist der<br />

Räumdienst im Vergleich zu anderen Kommunen recht umfassend.<br />

Um welche Uhrzeit beginnt der Winterdienst mit seiner Arbeit?<br />

Im Winterdienst gibt es naturgemäß keine geregelte Arbeitszeit.<br />

Bei erforderlichen Räumeinsätzen besteht allerdings eine Rufbereitschaft<br />

in der Zeit von 3.30 Uhr morgens bis 20.00 Uhr abends. Ein<br />

Einsatz zu solchen ungemütlichen Zeiten ist quasi gang und gäbe.<br />

Bereits kurz vor 3.15 Uhr früh prüft der Straßenmeister mehrmals bei<br />

entsprechender Wettervorhersage draußen die Schneeverhältnisse,<br />

indem er auf der Straße die Schneehöhe in cm misst. Bei entsprechender<br />

Höhe wird um 3.30 Uhr morgens die Rufbereitschaft des<br />

Winterteams alarmiert. <strong>–</strong> Gibt es zu diesem Zeitpunkt noch keinen<br />

Anlass für eine Alarmierung, jedoch Hinweise auf eine Glättegefahr<br />

in den kommenden Stunden (z.B. durch überfrierende Nässe,<br />

angekündigten Niederschlag) macht der Straßenmeister zusätzlich<br />

in den darauf folgenden Stunden eine Kontrollfahrt zu sämtlichen<br />

neuralgischen Punkten im Gemeindegebiet, um im Bedarfsfall sofort<br />

den Streudienst zu verständigen.<br />

Was kostet der Winterdienst die Gemeinde? Im Durchschnitt<br />

etwa 180.000 Euro pro Jahr! Darin enthalten sind die laufenden<br />

Betriebskosten für Räum- und Streufahrzeuge sowie Streumaterial<br />

(Salz und Splitt in den Streugutboxen), Lagerhaltung für Streugut,<br />

Kehrgutentsorgung und natürlich die Winterdienst-Arbeitsleistungen<br />

des Bauhofes.<br />

Bei mir wird immer viel später Schnee geräumt als in der<br />

Nachbarstraße <strong>–</strong> sind die, bei denen früher geräumt wird, was<br />

„Besseres“? Nein, natürlich nicht. Weil es aber nicht möglich<br />

ist, alle Straßen in <strong>Kiefersfelden</strong> gleichzeitig zu räumen, wurden<br />

sogenannte Dringlichkeitsstufen gebildet. Diese Einteilung hat aber<br />

nichts mit den Anw<strong>ohne</strong>rn, sondern mit der Bedeutung ihrer Straße<br />

zu tun. Zuerst werden gemäß Kategorie eins immer besonders<br />

verkehrswichtige und zugleich gefährliche Abschnitte geräumt. Kategorie<br />

zwei sind Verbindungs- und Wohnsammelstraßen. Einfache<br />

Wohnstraßen bilden dann die dritte Kategorie.<br />

Wie wird eigentlich die Salzstreuung in der Gemeinde geregelt?<br />

Wir verfahren hier nach dem Grundsatz: „So viel wie nötig, aber so<br />

wenig wie möglich!“ Das bedeutet, Streusalz wird nicht flächendeckend,<br />

sondern an besonderen Gefahrenschwerpunkten oder auf<br />

Straßen mit hoher Verkehrsbedeutung ausgebracht.<br />

Übrigens kann die Streumenge und Streubreite im Streufahrzeug<br />

recht genau geregelt werden. Sie beträgt zwischen 5 g und 40 g<br />

pro Quadratmeter Straßenfläche. Trotz maßvollem Einsatz kommt<br />

so eine Menge von etwa 100 Tonnen Streusalz pro Jahr zusammen<br />

(befüllt). Das Streusalz wird in der Lagerhalle der Autobahndirektion<br />

Südbayern am Autobahnzubringer gelagert. Dort können die<br />

Streufahrzeuge jederzeit befüllt werden.<br />

Stimmt es, dass unser Bauhof nicht für alle Straßen zuständig<br />

ist? Das ist richtig, insbesondere alle Staatsstraßen werden von<br />

der staatlichen Straßenmeisterei unterhalten und winterdienstlich<br />

gepflegt.<br />

Wenn die Gemeinde <strong>ohne</strong>hin schon den Aufwand für den Winterdienst<br />

betreibt - warum muss ich dann als Anlieger den Gehweg<br />

vor meinem Grundstück trotzdem selbst räumen? Tatsächlich<br />

gibt es immer wieder Nachfragen, ob der Winterdienst „das bisschen<br />

Gehweg“ vor ihrem Grundstück nicht „schnell miträumen“ könnte?!<br />

Natürlich gibt es in <strong>Kiefersfelden</strong> aber sehr viele Gehwege, die man<br />

der Fairness halber gleich behandeln müsste. Und alle zu räumen,<br />

würde unseren Winterdienst in hohem Maße überfordern. Nicht<br />

zuletzt, weil viele Gehwege wegen parkender Fahrzeuge oder aufgrund<br />

der baulichen Gegebenheiten mit der Hand geräumt werden<br />

müssen.<br />

Aus diesem Grund gibt es auch bei uns eine Verordnung, in der<br />

die Räum- und Streupflicht des Einzelnen genau beschrieben wird.<br />

Diese heißt: „Verordnung über die Reinhaltung der öffentlichen<br />

Straßen und Sicherung der Gehbahnen im Winter in der Gemeinde<br />

<strong>Kiefersfelden</strong>“, ist auf unserer Internet-Homepage nachzulesen:<br />

www.kiefersfelden.de. Entsprechend dieser Verordnung sind die<br />

Gehbahnen von den Anliegern werktags ab 6.30 Uhr morgens und<br />

sonn-/feiertags ab 8.00 Uhr morgens zu räumen und zu streuen.<br />

Gibt es beim Winterdienst auch strittige Fragen? Eine häufig<br />

strittige Frage betrifft den Salzeinsatz. Hier scheiden sich oft die<br />

Geister. Interessanterweise hält sich die Zahl derer, denen zu viel<br />

Salz gestreut wird in etwa die Waage mit jenen, die sich einen<br />

vermehrten Salzeinsatz wünschen. Beide Sichtweisen sind nachvollziehbar:<br />

Während sich die einen vorrangig um Umweltschutz,<br />

die Pfoten ihrer Hunde oder die verstärkte Korrosion ihrer Fahrzeuge<br />

sorgen, hat die andere Gruppe als erstes die Straßensicherheit im<br />

Blick. Die Gemeinde versucht hier einen Kompromiss aus beiden<br />

Belangen zu schließen, beobachtet die Witterung und streut Salz,<br />

bevor es an einigen Stellen wirklich gefährlich wird. Öfter kritisiert<br />

wird auch das Zuschieben von Einfahrten und Gehwegen durch den<br />

Schneepflug. Hier gibt es gelegentlich Anrufe von verärgerten Bürgern,<br />

die sich darüber beschweren, dass der Winterdienst manches,<br />

was sie zuvor mühsam per Hand geräumt haben, per Schneepflug<br />

wieder zugeschüttet hat. Natürlich ist das ärgerlich <strong>–</strong> nur manchmal<br />

eben nicht zu vermeiden.

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