Krippendorf Kiefersfelden – Advent ohne Hektik 4. Kieferer ...
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abgehalten, um Termine zu vereinbaren, Aktuelles zu besprechen,<br />
verschiedene Angelegenheiten zu regeln und so weiterzumachen,<br />
dass unser Verbandsleben immer Anklang findet.<br />
Wir freuen uns über 27 neue Mitglieder und möchten sie in<br />
unserer Mitte begrüßen. 12 Mitglieder sind ausgetreten oder<br />
weggezogen. Unser OV <strong>Kiefersfelden</strong>-Oberaudorf-Mühlbach zählt<br />
derzeit 366 Mitglieder, darunter sind auch 30 aus Tirol. Die OV<br />
dankte für die Aufmerksamkeit und gab das Wort an Frau Keuschnig<br />
weiter. Nach der Begrüßung sprach sie den Wahlkampf in Bayern<br />
und im Bund an. Dadurch war der politische Betrieb für viele Monate<br />
lahmgelegt. Viele Entscheidungen <strong>–</strong> gerade in der Sozialpolitik -<br />
wurden hinausgeschoben. Nach den Wahlen wurde die Forderung<br />
„Endlich handeln“ erneuert. Es muss festgestellt werden: Besonders<br />
die Angst vor Altersarmut wird immer größer. In einem reichen<br />
Land wie Deutschland eigentlich kaum vorstellbar. Doch schon die<br />
Generation 50plus hat die berechtigte Angst, im Alter in Armut<br />
abzurutschen. Nach Berechnungen des DGB muss jeder fünfte<br />
Vollzeitbeschäftigte in Bayern künftig mindestens 47 Jahre lang<br />
arbeiten, um eine Rente zu bekommen, die knapp oberhalb der<br />
Grundsicherung liegt.<br />
Mit einer Durchschnittsrente von 731 Euro lag Bayern 2011 bundesweit<br />
auf dem letzten Platz. Für Frauen sogar nur bei 521 Euro.<br />
Neurentner bekamen 2011 im Schnitt nur 700 Euro und Frauen nur<br />
518 Euro. Hinzu kommt, dass es in den letzten Jahren nur Minierhöhungen<br />
gab. Die aktuelle Erhöhung von 0,25 Prozent ist ein großes<br />
Ärgernis. Wir sagen, Rente ist die Anerkennung von Lebensleistung.<br />
Deshalb fordert der VdK: Rentner müssen wieder nennenswerte Rentenerhöhungen<br />
bekommen. Das Rentenniveau muss bei 50 Prozent<br />
des durchschnittlichen Nettolohns eingefroren werden und darf<br />
nicht bis 2030 auf 43 Prozent absinken. Dass die Mütterrenten im<br />
CDU/CSU-Wahlprogramm standen, ist mit ein Verdienst des VdK.<br />
Auch nach den Wahlen hat der bayerische Ministerpräsident betont,<br />
am Thema Mütterrenten dranzubleiben. Wir sind gespannt. Es darf<br />
nicht sein, dass Kinder geboren und erzogen zu haben ein Armutsrisiko<br />
bleibt. Die Kluft zwischen Arm und Reich wächst weiter. Nicht<br />
nur bei den Rentnern. Auch die Einkommen haben sich zwischen<br />
1991 und 2010 deutlich auseinander entwickelt. Die Ungleichheit<br />
der Haushaltseinkommen in diesen Zeitraum ist um knapp 13 %<br />
gestiegen. Immer noch arbeiten 22 % im Niedriglohnbereich und<br />
verdient, damit weniger als zwei Drittel des mittleren Lohns. Damit<br />
nimmt Deutschland im EU-Vergleich einen der traurigen Spitzenplätze<br />
ein. Die Tarifbindung ist rapide gesunken. So wurden 1998<br />
noch über 70 % nach Tarif bezahlt, 2012 waren es nur noch 59<br />
%. Diese Entwicklung muss mit einem gesetzlichen Mindestlohn<br />
gestoppt werden. Auch um Altersarmut zu mindern, denn niedrige<br />
Löhne führen zu niedrigen Renten. 20 der 27 EU-Länder hatten zum<br />
1. Januar 2013 bereits einen branchenübergreifenden gesetzlichen<br />
Mindestlohn. Auch hier gehört Deutschland zu den Schlusslichtern.<br />
Verschiedene internationale Studien zeigen: Befürchtungen, dass<br />
Mindestlöhne zu einem starken Beschäftigungsrückgang führen,<br />
sind unnötig. In Bayern hat der VdK 630.000 Mitglieder. Es wurden<br />
etwa 102.000 sozialrechtliche Beratungen durchgeführt. 38.000<br />
Anträge auf Sozialleistungen gestellt, 15.000 Widersprüche eingelegt<br />
und <strong>4.</strong>400 Verfahren vor dem Sozialgericht begleitet. Ganze 4,7<br />
Millionen Euro an Nachzahlungen konnten im ersten Halbjahr 2013<br />
so mit den Mitgliedern erstritten werden. Mit schönen Grüßen und<br />
einem „weiter so“ gab Sie das Rednerpult an Herrn Störmann ab. Er<br />
gab aus seinem Arbeitsbereich einige Zahlen bekannt. Im Januar<br />
2013 hatte der Landesverband Rosenheim 7.724 Mitglieder, zum<br />
Stichtag 30.9. 7.935. Das ist ein deutliches Plus. Beratungsgespräche<br />
in Rosenheim, Bad Aibling, Wasserburg und Prien wurden 1.839<br />
vorgenommen. Daraus entstanden 300 Anträge in den Bereichen<br />
Schwerbehindertenrecht, Rentenversicherung, gesetzliche Unfallversicherung<br />
und Kriegsopferversorgung. Man hat das Gefühl die<br />
Behörden lehnen erst mal ab, um abzuwarten, ob noch mal was<br />
nachkommt. Aufgrund dessen mussten wir über 160 Widersprüche<br />
erheben und 35 Klagen beim Sozialgericht in München einlegen. Wir<br />
konnten für unsere Mitglieder Nettonachzahlungen von insgesamt<br />
ca. 14<strong>4.</strong>000 Euro herausholen. Es wird leider immer schwieriger,<br />
die berechtigten Forderungen bei den Versorgungseinrichtungen<br />
durchzusetzen. Er gab uns einige Beispiele bekannt. Der große Bereich<br />
Reha wird abgelehnt wo es eben nur geht. Auch Krankengeld<br />
wird nicht mehr bezahlt, weil die Kasse, <strong>ohne</strong> jegliche Untersuchung<br />
feststellt, der Patient ist arbeitsfähig. Man kann zwar Widerspruch<br />
einlegen, das dauert aber in der Regel drei bis vier Monate, bis dahin<br />
ist tatsächlich jeder gesund. Es ist zu spüren, an dem kleinen Mann<br />
wird gespart. Auch beim Schwerbehindertenrecht wird es immer<br />
schwieriger. Häufig genehmigt das Amt nur den geringsten Grad.<br />
Das waren im Wesentlichen seine Ausführungen. Bei Problemen,<br />
bitte in Rosenheim einen Termin ausmachen und beraten lassen.<br />
Anschließend wurden langjährige Mitglieder mit einer Urkunde<br />
und einer Ehrennadel in Gold oder Silber ausgezeichnet.<br />
65 Jahre Steglich Kunigunde<br />
60 Jahre Lederer Sebastian<br />
50 Jahre Weigl Siegfried<br />
30 Jahre Roos Rosa, Weis Cilli<br />
25 Jahre Beckord Rita, Eberwein Rosina, Herfurtner Hilde, Haidacher<br />
Hilda, Plättke Eva-Maria, Vinzenz Steffi<br />
10 Jahre Amberger Christl, Dittrich Martina, Frankhauser Georg,<br />
von Freilitsch Wolfram, Fischer Renate, Fischer Engelbert,<br />
Frey Angela, Gleixner Elisabeth, Kopp Mathilde,<br />
Kracher Lisa, Matzer Ursula, Mühlhölzl Gregor, Mair<br />
Liselotte, Scholz Eleonore, Westermeyer Inge, Wilhelm<br />
Ralf<br />
Zum Schluss bat OV Hilde Herfurtner noch darum, die Spendenaktion<br />
„Helft Wunden heilen“ vom 18. Okt. bis 17.Nov. zu unterstützen.<br />
Mit einem Dank an alle wurde die Versammlung beendet.<br />
Am Donnerstag, den 1<strong>4.</strong>11., trafen wir uns beim Schaupenwirt<br />
zum letzten Kaffeekranzl dieses Jahres. Wir wurden wie immer<br />
bestens mit Kaffee und Kuchen versorgt. OV Hilde gab bekannt,<br />
dass wir am Dienstag, den 17. Dezember unsere Weihnachtsfeier<br />
im Hotel Zur Post haben werden.<br />
Am Sonntag, den 17. November, war Volkstrauertag. Nach der Hl.<br />
Messe sprachen der 1. Bürgermeister Erwin Rinner, die VdK-OV Hilde<br />
Herfurtner und der Vorstand der Veteranen- und Reservistenkameradschaft<br />
Herr Schneider. Zum ehrenden Gedenken und zur Mahnung<br />
nicht zu vergessen: Die Toten der beiden Weltkriege, alle Opfer von<br />
Terror, Verfolgung, Flucht oder Vertreibung aus der Heimat sowie<br />
die Soldaten und Einsatzkräfte, die in Kriegs- und Krisengebieten<br />
-auch noch in unserer Zeit- ihr Leben verloren haben. Herr Schneider<br />
sprach an, mit wie viel Arbeit die Kriegsgräber gepflegt werden.<br />
Die Kränze wurden niedergelegt und die Musikkapelle <strong>Kiefersfelden</strong><br />
spielte die Deutsche Nationalhymne.<br />
Zur Weihnachtsfeier am 17. Dezember sind alle recht herzlich<br />
eingeladen. Denen, die nicht teilnehmen können, wünscht die<br />
Vorstandschaft ein ruhiges, gesegnetes Weihnachtsfest und ein<br />
gesundes, fröhliches neues Jahr.<br />
Seite 83 <strong>–</strong> <strong>Kieferer</strong> Nachrichten <strong>–</strong> Nr. 180 · Dezember 2013