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Krippendorf Kiefersfelden – Advent ohne Hektik 4. Kieferer ...

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Bergwacht<br />

EINE NEUE RETTUNGSWACHE<br />

FÜR DIE BERGWACHT<br />

Funktionsgebäude wird im nächsten Jahr gebaut<br />

Für die Bergwacht Oberaudorf-<strong>Kiefersfelden</strong> soll sich im<br />

nächsten Jahr ein lang gehegter Wunsch erfüllen: Östlich des<br />

Jugendtreffs in Oberaudorf wird eine neue Bergrettungswache<br />

mit modernsten Standards entstehen. Rund 450.000 Euro sind für<br />

den Funktionsbau veranschlagt.<br />

Der Neubau einer Bergrettungswache ist vor allem auf die beengten<br />

Platzverhältnisse am bisherigen Standort der Rettungswache<br />

im Alten Schulhaus in Niederaudorf zurückzuführen. Eine Erweiterung<br />

ist dort, speziell der Garagen, nicht möglich. Momentan<br />

sind die Fahrzeuge an verschiedenen Standorten untergebracht,<br />

was bei Einsätzen immer wieder zu zeitlichen Verzögerungen führt.<br />

Östlich des Oberaudorfer Jugendtreffs wurde jetzt ein ideales<br />

Grundstück gefunden: Dort sind genügend Parkplätze und auch<br />

eine Landemöglichkeit für Hubschrauber gegeben. Zudem wird die<br />

neue Wache dann sehr zentral im Einsatzgebiet liegen und kann<br />

von Niederaudorfer wie auch <strong>Kiefersfelden</strong>er Bergrettern optimal<br />

erreicht werden.<br />

Geplant sind drei Garagen, Depot für Rettungsgeräte, eine zeitgemäße<br />

Einsatzzentrale mit Besprechungsraum, Schulungsraum<br />

und Büromaterial-Lager. Die Finanzierung des Gebäudes erfolgt<br />

durch die Bergwacht.<br />

Der Bergwacht Bayern gehören fast <strong>4.</strong>500 aktive Helfer an,<br />

deren Ehrenamt nicht nur im Retten, sondern auch in der Ausund<br />

Fortbildung besteht. Zum Einen wird die Bergwacht über<br />

die Abrechnung von Einsätzen mit den Krankenkassen und einer<br />

finanziellen Unterstützung durch die bayerische Staatsregierung<br />

finanziert, das noch bestehende Defizit im Millionenbereich muss<br />

durch Spenden abgedeckt werden. Für die Bergwacht vor Ort heißt<br />

dies Maß halten und für den einzelnen Helfer durchaus auch in den<br />

eigenen Geldbeutel zu greifen.<br />

NACHGEFRAGT BEI FRANZ HAGENAUER,<br />

KASSIER DER BERGWACHT OBERAUDORF-<br />

KIEFERSFELDEN:<br />

Herr Hagenauer, die Bergwacht<br />

Oberaudorf-<strong>Kiefersfelden</strong><br />

will im nächsten Jahr eine<br />

Bergrettungswache östlich<br />

vom Jugendtreff in Oberaudorf<br />

bauen. Zum Einen wird dieses<br />

Vorhaben durch die Gemeinden<br />

Oberaudorf und <strong>Kiefersfelden</strong><br />

finanziell unterstützt, zum Anderen<br />

reicht diese Finanzspritze<br />

nicht aus, um die kalkulierten Kosten von 450.000 Euro zu decken.<br />

Wie soll die Finanzlücke geschultert werden?<br />

Unser Finanzplan baut auf die Zuschüsse der Gemeinden,<br />

Zusagen einzelner Stiftungen sowie Privatpersonen und setzt auf<br />

Rücklagen. Wir hoffen natürlich auf viele Spenden. Die Kosten von<br />

rund 450.000 Euro setzen sich zusammen aus den reinen Baukosten<br />

und den Aufwendungen für die hohe technische Ausrüstung<br />

für die Einsatzzentrale und den Schulungsraum. Ich appelliere<br />

an das Verständnis der örtlichen Bevölkerung und der Gäste, die<br />

künftig von der noch effektiveren Schlagkraft der Bergwacht<br />

Oberaudorf-<strong>Kiefersfelden</strong> profitieren werden.<br />

Der Bergwachtdienst ist ein moralisch hohes Gut, das natürlich<br />

auch auf einem finanziell soliden Fundament stehen muss, um<br />

überhaupt ausgeübt werden zu können. Wie verträgt sich dieser<br />

tief menschliche Ansatz mit finanzplanerischen Erfordernissen?<br />

Es erfordert einen Spagat zwischen dem Willen sowie der<br />

moralischen Verpflichtung helfen zu wollen und dies auch mit<br />

solider Ausrüstung leisten zu können. Das Einsatzspektrum ist<br />

inzwischen so weit gefächert, dass es eine Vielzahl an neuen,<br />

modernen Rettungsmitteln erfordert, denken Sie nur an eine<br />

Canyoning-Rettung (Bergung aus wasserführenden Schluchten,<br />

z.B. Gießenbach), eine Seilbahnbergung oder einen schwierigen<br />

Hubschraubereinsatz. Die Investitionen in Rettungsgeräte und<br />

-fahrzeuge werden mittlerweile weitgehend durch staatliche<br />

Mittel finanziert. Aufwendungen in die persönliche Schutzausrüstung<br />

muss zum Teil der einzelne Bergretter selbst tragen. Die<br />

Infrastruktur, wie etwa der Bau einer neuen Rettungswache, muss<br />

die örtliche Bergwacht schultern.<br />

Bergwachtdienst ist ein Ehrenamt, dem Bergretter bleibt die<br />

Freude über den Dank des Verunfallten. In welchen Dimensionen<br />

bewegen sich die Einsatzkosten, etwa für einen Notfalleinsatz<br />

am Berg mit Hubschrauberrettung oder einer „schlichten” Hilfeleistung?<br />

Grundsätzlich werden Notfalleinsätze über die Krankenkassen<br />

als Pauschalen abgerechnet. Diese Pauschalen liegen jedoch deutlich<br />

unter den tatsächlich entstehenden Kosten für eine Rettung.<br />

Die Spanne reicht derzeit von rund 245 Euro für die Versorgung<br />

einer Platzwunde oder bis zu 1.000 Euro für eine aufwändige Rettung,<br />

z.B. aus schwierigem Gelände. Der Hubschraubereinsatz wird<br />

immer separat vom Betreiber berechnet. Hier liegen die Kosten für<br />

eine Hubschrauberminute um die 50 Euro. Wer nun glaubt, die am<br />

Einsatz beteiligte Bergwacht bekommt die Pauschalen im vollen<br />

Umfang erstattet, sieht sich getäuscht: Die Einnahmen fließen<br />

allen bayerischen Bergwachten in etwa zu gleichen Teilen zu.<br />

BERGWACHT: TAUBERGUNG BRÜNNTHAL<br />

VERLETZTER BERGWANDERER<br />

INS KLINIKUM GEFLOGEN<br />

Beim Abstieg vom Brünnstein Fußfraktur erlitten<br />

Das Zeitfenster für die Bergung eines am Brünnstein verunglückten<br />

Bergwanderers mit dem Hubschrauber war durch die<br />

hereinbrechende Nacht eng bemessen, doch im letzten Abendlicht<br />

konnte der 22-Jährige aus Haag in Oberbayern geborgen werden.<br />

Mit einer Sprunggelenkfraktur wurde er ins Klinikum Rosenheim<br />

geflogen.<br />

Seite 80 <strong>–</strong> <strong>Kieferer</strong> Nachrichten <strong>–</strong> Nr. 180 · Dezember 2013

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