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Wir teilen Gerechtigkeit - Kirchenblatt

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<strong>Wir</strong> <strong>teilen</strong> <strong>Gerechtigkeit</strong><br />

Thema<br />

BLANCA STEINMANN, FASTENOPFER<br />

Blanca Steinmann, Mitarbeiterin Fastenopfer,<br />

interviewt den Direktor dieses Hilfswerks,<br />

Antonio Hautle, zum Thema Recht auf Nahrung.<br />

Blanca Steinmann:<br />

Warum stellt die Kampagne 2008 von<br />

Fastenopfer/ Brot für alle/Partner sein<br />

das «Recht auf Nahrung» in den Mittelpunkt?<br />

Antonio Hautle:<br />

Armut und Hunger – oft im Zusammenhang<br />

mit Kriegen und Katastrophen<br />

– sind für viele Menschen lebensbedrohlich.<br />

Die Hälfte der Menschheit<br />

muss mit weniger als drei Franken pro<br />

Tag auskommen. Das heisst unter anderem,<br />

dass 850 Millionen Menschen<br />

nicht genug zu essen haben. Als christliches<br />

Hilfswerk wollen wir die Ideale<br />

von Solidarität und <strong>Gerechtigkeit</strong> wach<br />

halten und die Menschen aufrütteln.<br />

Was möchte das Fastenopfer mit der<br />

Kampagne bewirken?<br />

Die Kampagne 2008 steht im Zusammenhang<br />

mit den Milleniums-Entwicklungszielen<br />

der Uno. Bis 2015 soll<br />

die Armut und der Hunger weltweit halbiert<br />

werden.<br />

Dafür können<br />

wir uns hier<br />

einsetzen – indem<br />

wir zum<br />

Beispiel Druck<br />

machen, damit<br />

die Schweizer<br />

Regierung<br />

Antonio Hautle,<br />

Direktor des Fastenopfers:<br />

«Angesichts der himmelschreienden<br />

Ungereichtigkeiten<br />

ist unsere menschliche<br />

Solidarität überlebenswichtig.»<br />

«Damit das Recht auf Nahrung kein frommer Wunsch bleibt» lautet der Slogan der diesjährigen<br />

Fastenkampagne. Es geht darum, Kleinbauernfamilien den Zugang zu Land und<br />

zu andern natürlichen Ressourcen sicherzustellen.<br />

Das Fastenopfer betreut und unterstützt in 16 Ländern Afrikas,Asiens und Lateinamerikas<br />

350 Propjekte der Entwicklungs- und Pastoralzusammenarbeit. Ziel ist jeweils, dass die<br />

am stärksten benachteiligten Menschen ihre Situation aus eigener Kraft verbessern können.<br />

Diese Anstrengungen werden durch entwicklungspolitisches Engagement gestärkt.<br />

Die Lebenssituation vieler Menschen lässt sich verbessern durch:<br />

• eine allgemeine Spende oder eine Spende für ein bestimmtes Projekt<br />

• Legate und Schenkungen<br />

• Spenden anlässlich eines Festes oder Jubiläums usw.<br />

Fastenopfer: Postcheck 60-19191-7<br />

Weitere Informationen:<br />

Fastenopfer, Alpenquai 4, 6002 Luzern<br />

Telefon 041 227 59 59<br />

mail@fastenopfer.ch<br />

www.fastenopfer.ch<br />

die Ausgaben für Entwicklungszusammenarbeit<br />

auf 0,7 Prozent des Bruttonationalprodukts<br />

erhöht. Den Milleniumszielen<br />

wird oft vorgeworfen, sie<br />

seien zu hoch angesetzt, zu technokratisch<br />

und westlich geprägt. Diese<br />

Ziele haben ihre Grenzen und können<br />

sicher nicht alle Fragen lösen. Aber sie<br />

sind ein Ansatz in die richtige Richtung.<br />

Für mich muss die ganze Weltwirtschaftspolitik<br />

viel stärker auf die<br />

Armutsüberwindung ausgerichtet und<br />

– gemäss dem Prinzip der katholischen<br />

Soziallehre – in den Dienst des universellen<br />

Gemeinwohls gestellt werden.<br />

Nur so wird langfristig allen ein menschenwürdiges<br />

Leben ermöglicht.<br />

Das Fastenopfer sammelt aktiv Unterschriften<br />

für die 0,7%-Kampagne. Mischen<br />

Sie sich als kirchennahes Hilfswerk<br />

damit nicht zu sehr in die Politik ein?<br />

Mein christliches Zeugnis wirkt<br />

sich auf mein Leben, meine<br />

Handlungen aus. Es kann mir<br />

nicht gleichgültig sein, was weltweit<br />

passiert. Dabei reicht es<br />

nicht, bloss Almosen zu ver<strong>teilen</strong>.<br />

Es braucht unbedingt gerechtere<br />

Strukturen, einen gerechten<br />

Handel. <strong>Wir</strong> müssen<br />

auch politische, ökonomische und soziale<br />

Fragen angehen. In diesem Zusammenhang<br />

ist es angebracht, unseren<br />

Lebensstil kritisch zu überdenken.<br />

Es beschäftigt mich, dass ich täglich einen<br />

Computer nutze, der von Menschen<br />

unter teils unmenschlichen Arbeitsbedingungen<br />

hergestellt wurde.<br />

Das Fastenopfer arbeitet in 16 Ländern<br />

in Afrika, Asien und Lateinamerika.<br />

Was halten die Projektpartner<br />

von Ihrer Kampagne?<br />

Unser Einsatz hier ermöglicht Fortschritte<br />

im Süden. Die Partnerorganisationen<br />

von Fastenopfer in Afrika, Lateinamerika<br />

und Asien bringen benachteiligte<br />

Menschen zusammen, damit<br />

sie ihre Sorgen <strong>teilen</strong> und<br />

gemeinsam ihre existenziellen Probleme<br />

angehen können. Die zentrale<br />

Frage, wenn es um die Vermeidung<br />

von Hunger geht, ist immer der Zu-<br />

4<br />

KIRCHENBLATT 5 08

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