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Paulus – Apostel der Völker - Kirchenblatt

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Inhalt<br />

2 Standpunkt<br />

Über das Risiko des Glaubens<br />

3 Aus Kirche und Welt<br />

4 Thema<br />

<strong>Paulus</strong> – <strong>Apostel</strong> <strong>der</strong> Völker<br />

6 Glauben und beten<br />

<strong>Paulus</strong> gestern, heute, morgen<br />

Liturgischer Wochenkalen<strong>der</strong>/<br />

Namenstage<br />

7 Kirche in den Medien<br />

8 Vermischtes<br />

Tipps und Hinweise<br />

9 Dekanatspfarreien<br />

25 Solothurn<br />

30 Grenchen<br />

32 Jugendseite<br />

Schon mal von «<strong>Paulus</strong>» gehört?<br />

IMPRESSUM: <strong>Kirchenblatt</strong> für römischkatholische<br />

Pfarreien im Kanton Solothurn<br />

ISSN 1420-5149; ISSN 1420-5130.<br />

www.kirchenblatt.ch<br />

Erscheint alle 14 Tage<br />

Redaktion für den allgemeinen Teil («Mantel»):<br />

Urs C. Reinhardt (Leitung), Rehhubelstrasse 2, Postfach 26,<br />

4532 Feldbrunnen, Tel. (032) 622 66 68, Fax (032)<br />

621 12 88, E-Mail: urs.reinhardt@bluewin.ch /<br />

Heinz Ba<strong>der</strong>, Katechet, 4710 Balsthal / Urban Fink,<br />

4501 Solothurn / Christiane Lubos, Solothurn<br />

(Jugendseite) / Franz Rüegger, Zeichenlehrer, 4500 Solothurn<br />

(Layout) / Pfarrer Mario Tosin, 2540 Grenchen.<br />

Verlag/Adressenverwaltung: Vogt-Schild Medien AG,<br />

Zuchwilerstrasse 21, 4501 Solothurn<br />

Tel. 032 624 76 88, Fax 032 624 75 08.<br />

Administration und Produktion: Vogt-Schild Druck AG,<br />

Gutenbergstrasse 1, 4552 Derendingen<br />

Tel. 058 330 11 58, Fax 058 330 11 78,<br />

E-Mail: kirchenblatt@vsdruck.ch<br />

Standpunkt<br />

Über das Risiko des Glaubens<br />

So lautet <strong>der</strong> Untertitel des Her<strong>der</strong>-Bandes «Jerusalemer Nachtgespräche», worin<br />

zwei Jesuiten, Kardinal Carlo M. Martini und Sozialseelsorger Georg Sporschill,<br />

darüber diskutieren, wie die Botschaft Jesu morgen noch wirksam sein kann: Was<br />

bedeutet <strong>der</strong> Glaube für das Leben? Welche Zukunft haben Jugendliche in <strong>der</strong> Kirche?<br />

Was muss sich än<strong>der</strong>n, damit das Christentum eine Zukunft hat? Ist diese Zukunft<br />

nur dunkel o<strong>der</strong> gibt es Lichtstreifen am Horizont? Was würde Jesus heute<br />

sagen – zu uns, zur saturierten Wohlstandsgesellschaft im Westen und Norden,<br />

zur hungrigen Armengesellschaft auf <strong>der</strong> südlichen Weltkugel, zur wohlorganisierten<br />

katholischen Kirche, zur uneinigen Christenheit, zu den zerstrittenen Weltreligionen?<br />

Die Antworten <strong>der</strong> beiden Kirchenmänner liessen ein faszinierendes und hilfreiches<br />

Buch entstehen, beson<strong>der</strong>s für suchende Jugendliche und skeptische<br />

Laien. Martini und Sporschill loten Zweifel wie Hoffnungen aus, aber sie entwerfen<br />

Visionen, geben Perspektiven. Man legt das Buch nach je<strong>der</strong> Lektüre «aufgestellt»<br />

zur Seite. Man liest es wie<strong>der</strong> und wie<strong>der</strong> und findet stets neue Erkenntnisse.<br />

Ich werte die 142 Seiten starke Schrift als wertvolle Weiterführung des im<br />

«<strong>Kirchenblatt</strong>» Nr. 7-2008 angezeigten Werks «Eine Kirche, die Zukunft hat» von<br />

Weihbischof Helmut Krätzl (Wien).<br />

Wer sind die Verfasser? Kardinal Martini (1927) ist ein weltbekannter Bibelwissenschaftler,<br />

war jahrelang Rektor <strong>der</strong> Päpstlichen Universität Gregioriana und von<br />

1980 bis 2002 Erzbischof von Mailand, <strong>der</strong> grössten Diözese <strong>der</strong> Welt. Nachher<br />

zog er vom Palazzo in Mailand in ein einfaches Zimmer im Ordenshaus zu Jerusalem<br />

um. Dort lebt er als gefragter Ratgeber und Exerzitienmeister mit Studenten<br />

aus aller Welt zusammen. P. Georg Sporschill (1946) baut seit 1991 in Osteuropa<br />

ein Betreuungsnetz für Strassenkin<strong>der</strong> und verwahrloste Jugendliche auf. Er ist Träger<br />

des Felix-Ermacora-Menschenrechtspreises sowie des Albert-Schweizer-Preises.<br />

Über Martini, <strong>der</strong> auf Wunsch von Papst Benedikt XVI. dessen Buch «Jesus von<br />

Nazareth» in Paris <strong>der</strong> Öffentlichkeit vorstellte, schreibt er: «Das Buch des Papstes<br />

ist ein Bekenntnis zum liebenswürdigen Jesus. Kardinal Martini konfrontiert uns<br />

mit Jesus aus einer an<strong>der</strong>en Sicht. Jesus ist <strong>der</strong> Freund <strong>der</strong> Zöllner und Sün<strong>der</strong>. Er<br />

hört auf die Fragen <strong>der</strong> Jugend. Er stiftet Unruhe. Er kämpft mit uns gegen Ungerechtigkeit.»<br />

Das Buch zeichnet in sieben Skizzen die Gestalt einer wagemutigen und glaubwürdigen<br />

Kirche: (1) Was ein Leben trägt, (2) Mut zur Entscheidung, (3) Freunde<br />

gewinnen, (4) Mit Gott vertraut, (5) Die Liebe lernen, (6) Für eine offene Kirche und<br />

(7) Gegen Ungerechtigkeit kämpfen. Realistisch und befreiend wirken die Überlegungen<br />

Martinis zur Enzyklika «Humanae vitae», die Papst Paul VI. in einem einsamen<br />

Entscheid vor 40 Jahren erlassen hat, ebenso zur gegenwärtigen Aids-Problematik,<br />

zur Homosexualität und generell zum Thema Sexualität heute, gerade<br />

auch bei Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen (S. 103 ff.). Martini mahnt, die Kirche müsse<br />

sich an <strong>der</strong> Bibel orientieren. Diese aber «beschränkt sich bei Aussagen zur Sexualität<br />

in auffälliger Weise».<br />

Das packende Buch-Finale gilt <strong>der</strong> Frage, wie <strong>der</strong> Jugend zu begegnen sei, «damit<br />

das Christentum weitergegeben wird und neu aufblühen kann». Antwort: Das<br />

Christentum beweise sich vorab in gerechten Taten. Jesus gebe dafür im Weltgericht<br />

sehr konkrete Beispiele. Daraus folgert Martini für den Umgang mit <strong>der</strong> Jugend:<br />

«Übergib deinen Kin<strong>der</strong>n eine Welt, die nicht zerstört ist. Verankere sie in<br />

<strong>der</strong> Tradition, vor allem in <strong>der</strong> Bibel. Lies sie mit ihnen. Hab tiefes Vertrauen in die<br />

jungen Menschen, sie werden die Probleme lösen. Vergiss nicht, den Kin<strong>der</strong>n auch<br />

Grenzen zu setzen. Sie werden lernen, Schweres und Schmähungen auszuhalten,<br />

wenn ihnen die Gerechtigkeit über alles wert ist.»<br />

Es lohnt sich, dieses perfekt gelungene kleine Buch zu lesen, ja zu studieren.<br />

(Martini/Sporschill, Jerusalemer Nachtgespräche, Her<strong>der</strong> spektrum, Band 5979,<br />

Freiburg i.Br. 2008)<br />

Mit freundlichen Grüssen<br />

Urs C. Reinhardt<br />

2<br />

KIRCHENBLATT 14 08

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