märz 2012 - experimenta.de

„Hier bauen wir eine jüdische Stadt.“, sagte Weizmann.
„Weshalb sollen in dieser Einöde, wo es noch nicht einmal einen Baum gibt, Menschen
leben?“
An einem Frühlingstag des Jahres 1909 versammelten sich 66 Familienoberhäupter auf dem
Sand der künftigen Stadt. Nachts wäre es zu gefährlich gewesen. Die Schakale heulten und
erfüllten diejenigen, die kühn genug waren, um nachts zu kommen, mit einer magischen
Furcht. Unzählige Schlangen krochen über die Dünen. Beduinenbanden lauerten
unvorsichtigen Reisenden auf.
Und vorläufig schien die Sonne.
Und der Morgen war klar.
Und es gibt eine erstaunliche Aufnahme der Gründer der zukünftigen Metropole vom 11. April
1909.
Sand und Wanderdünen.
Die Menge in Kostümen und Kleidern als würde die Versammlung nicht in der Wüste sondern
irgendwo auf einem Ball stattfinden.
© Florian Czech
Und ein Mensch steht ein wenig abseits. Ein
alleinstehender Mann, der immer wieder
brüllt:
„Ihr Wahnsinnigen, Ihr baut auf Sand!“
Über die Zeremonie hat nicht eine Zeitung
berichtet. Das ist verständlich. In dieser Zeit
waren alle mit einem anderen wichtigen
Ereignis beschäftigt. Der große Dichter Chaim
Nachum Bialik (gilt als Nationaldichter,
A.d.Übers.) war in Erez Israel zu Besuch. Bald
schon traf er sich mit Elieser Ben-Jehuda,
dem Vater des modernen Hebräisch. Beide
fingen an zu streiten, sie kletterten auf den
Tisch und begannen sich heftig zu
beschimpfen. Es ging um Sprachprobleme…
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März 2012