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märz 2012 - experimenta.de

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So entstand die Nationalsprache <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s.<br />

Er war eine legendäre, mythologische Figur. Nach ihm wur<strong>de</strong>n Straßen in je<strong>de</strong>r israelischen<br />

Stadt benannt. Über ihn wur<strong>de</strong> eine Unmenge in <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nsten Sprachen<br />

geschrieben.<br />

Auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite gab es wohl keinen Rabbiner, <strong>de</strong>r sich durch die Existenz dieses<br />

Menschen nicht beleidigt fühlte. Schwätzer, Schuft! Im Alltag die Heilige Sprache<br />

gebrauchen?<br />

Wie pflegte Scholom Alejchem so schön zu sagen: „So viel Löcher die Matzen haben, die seit<br />

<strong>de</strong>m Auszug <strong>de</strong>r Israeliten aus Ägypten bis zu unserem heutigen Peschach gebacken wor<strong>de</strong>n<br />

sind, mit so vielen Pickeln soll Deine Zunge verunstaltet wer<strong>de</strong>n, Du Gauner!“<br />

Am En<strong>de</strong> warfen sie ihn je<strong>de</strong>nfalls aus <strong>de</strong>r Synagoge und das Gericht verurteilte ihn zu einem<br />

Jahr Haft!<br />

Ich schreibe keine historischen Anekdoten. Sonst wür<strong>de</strong> ich unbedingt über einen an<strong>de</strong>ren<br />

Narodnik, Aaron Gordon, schreiben. Der war ein Anhänger Lew Tolstois und ging aufs „Feld“,<br />

um dort zu arbeiten. Ihm folgte eine ganze Gruppe junger, unruhiger Ju<strong>de</strong>n. Viele hielten es<br />

nicht aus und gingen wie<strong>de</strong>r.<br />

Ben Gurion spottete: „Neunzig Prozent.“<br />

Aber die, die blieben…<br />

Das waren diejenigen, die die Wüste verwan<strong>de</strong>lten… Ein unruhiges Volk…<br />

Der Autor: Leonid Finkel ist Prosaiker, Dramatiker und Publizist. Er machte sein Examen am<br />

Moskauer A.M Gorki Literaturinstitut. Seit 1992 lebt er in Israel. Er ist Autor vieler Novellen und<br />

Erzählungen. Unter ihnen fin<strong>de</strong>n sich so bekannte Titel wie: «Недостоверное настоящее»<br />

(Die unglaubliche Gegenwart), «Золотая печаль» (Der gol<strong>de</strong>ne Schmerz),<br />

«Меблированная пустыня» (Die möblierte Einö<strong>de</strong>) und «Ах Пушкин! Вы любви не<br />

стоите...» (Ach Puschkin! Ihr seid <strong>de</strong>r Liebe nicht wert…) (Die Titel wur<strong>de</strong>n ebenfalls aus <strong>de</strong>m<br />

Russischen übersetzt. A.d.Übers.) Er ist Laureat <strong>de</strong>s Puschkin Preises und <strong>de</strong>s Nagibin<br />

Preises. Er ist Mitglied <strong>de</strong>s Israelischen PEN-Zentrums und Sekretär <strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r<br />

russischsprachigen Autoren Israels.<br />

www.eXperimenta.<strong>de</strong> 46<br />

März <strong>2012</strong>

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