eb - Elektrische Bahnen Lettische Eisenbahnen planen über 800km Elektrifizierung (Vorschau)
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Thema Fokus<br />
Bild 3:<br />
Umrichterwerk Nürnberg-G<strong>eb</strong>ersdorf; im Innenhof Wasserrückkühlanlagen und Zweig- oder Kreisstrom-Drosseln.<br />
unabhängig arbeitende selbstgeführte Stromrichtermodule<br />
mit eigenen Energiespeichern (Bild 2) in<br />
vielen Stufen pro Zweig und Phase die Spannungen<br />
für beide Netze gleichermaßen nach dem Superpositionsprinzip.<br />
Durch Reihenschaltung von 10 bis<br />
30 Modulen werden Nennleistungen von 12 bis<br />
120 MVA in einheitlichem Design möglich.<br />
Der 50-Hz-Transformator wird einfacher, und<br />
bahnseitig wird bis derzeit 15 kV Nennspannung gar<br />
kein Transformator mehr g<strong>eb</strong>raucht, sondern nur<br />
eine Ausgangsdrossel. Filter sind bahnseitig nur bei<br />
besonderen Anforderungen zum psophometrischen<br />
Störstrom erforderlich. Weitere Merkmale sind stoßfreies<br />
Zuschalten und niedrige Eingangsimpedanz,<br />
Beispiele sind Anlagen in Nürnberg-G<strong>eb</strong>ersdorf<br />
(Bild 3) auf 37 m x 34 m Grundfläche und in Häggvik<br />
(Schweden), wo auch Transformatoren und Drosseln<br />
im G<strong>eb</strong>äude stehen, sowie eine Reihe weiterer<br />
Aufträge (Tabellen 2 und 3).<br />
Diese Umrichter erfüllen alle verlangten Eigenschaften.<br />
Sie brauchen weniger Platz als rotierende<br />
Umformer und auch als konventionelle Umrichter.<br />
Bei den Schallemissionen sind die Rückkühler die<br />
lautesten Elemente, und die Gesamtemissionen sind<br />
geringer als bei rotierenden Umformern. Der Wirkungsgrad<br />
ist so hoch, dass bei klassischer Messung<br />
von Eingangs- und Ausgangsleistung die Messfehler<br />
größer wären als der zu bestimmende Verlustwert.<br />
Deshalb wurde ein Verfahren mit zwei im Kreis arbeitenden<br />
Umrichtern gewählt, wobei nur die Verluste<br />
aus dem Drehstromnetz zuzuführen und gut<br />
messbar waren. Messungen in Häggvik ergaben dabei<br />
im gesamten Leistungsbereich Werte von 98,0<br />
bis 98,5 % (Bilder 3 und 4 in [1]).<br />
Diese Eigenschaft lässt einige Betreiber daran<br />
denken, ob sie allein aus diesem Grunde ihre rotierenden<br />
Umformer ersetzen sollen. Aus Sicht des Vortragenden<br />
ist aber zu <strong>über</strong>legen, ob man wirklich auf<br />
die rotierenden Massen verzichten soll.<br />
Anmerkung: Teil 2 dieses Berichtes, der die Entwicklung<br />
der 16 2 /3-Hz-<strong>Bahnen</strong>ergieversorgung behandelt,<br />
steht in diesem Heft unter der Rubrik Historie.<br />
Be<br />
Literatur<br />
[1] Burlein, C.; Gruber, R.: Dezentrale Umrichter mit neuer<br />
Umrichtertechnologie. In: <strong>Elektrische</strong> <strong>Bahnen</strong> 111<br />
(2013), H. 6-7, S. 412–416.<br />
TABELLE 2<br />
Kenndaten neuer Umrichterwerke mit Multilevel-Technik.<br />
Nürnberg<br />
Häggvik (SE)<br />
Netzspannung 3 AC 50 Hz kV 110 77<br />
Umrichtereingangsspannung kV 14 12<br />
Zahl der Blöcke 2 4<br />
Leistung je Block MW/MVA 30/37,5 24/24<br />
Umrichterausgangsspannung kV 16,5 16,5<br />
Netznennspannung 16 2 /3 Hz kV 110 15<br />
TABELLE 3<br />
Siemens-Projekte für Multilevel-Umrichter,<br />
Leistungen in MVA.<br />
Deutschland<br />
Rostock, Adamsdorf, Cottbus, Frankfurt (Oder)<br />
Nürnberg 1 je 2 x 19<br />
2 x 37,5<br />
Österreich und Schweiz<br />
Uttendorf 1<br />
1 x 52<br />
Winkeln 1 2 x 60<br />
Schweden<br />
Häggvik<br />
Eskilstuna<br />
Ystad<br />
Lund, Älvängen<br />
Åstorp<br />
1<br />
siehe <strong>eb</strong> 6-7/2013, Seite 348<br />
4 x 24<br />
1 x 17<br />
1 x 19<br />
je 2 x 27<br />
3 x 19<br />
112 (2014) Heft 5<br />
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