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eb - Elektrische Bahnen Lettische Eisenbahnen planen über 800km Elektrifizierung (Vorschau)

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Fahrleitungsanlagen<br />

Umweltbedingte Anforderungen nach EN 50125-2<br />

[5] und EN 50119 [6] sind zu berücksichtigen. Werden<br />

zur Antri<strong>eb</strong>ssteuerung elektronische Schaltungen<br />

verwendet, muss nach EN 50121-5 [7] die elektromagnetische<br />

Verträglichkeit (EMV) nachgewiesen werden.<br />

Wesentliche Anforderungen sind:<br />

• eine optimierte Schaltkraft für sicheres Erreichen<br />

und Fixieren der jeweiligen Endlage der Schaltgeräte<br />

innerhalb des vorgesehenen Schalthubs, zum<br />

Beispiel 200 mm, binnen maximal 12 s Schaltzeit<br />

• Eignung für –40 bis 50 °C Umg<strong>eb</strong>ungstemperatur,<br />

hohe Luftfeuchtigkeit und UV-Belastung<br />

• Betätigung vereister Schaltgeräte<br />

• Schutzgrad IP54 oder höher gemäß IEC 60529 [8]<br />

• Montagefreundlichkeit, zum Beispiel wegen<br />

geringen Gewichts und einfacher mechanischer<br />

Befestigung<br />

• Verminderung der L<strong>eb</strong>enszykluskosten, zum<br />

Beispiel durch wartungsarmes Getri<strong>eb</strong>e und Verwendung<br />

korrosionsbeständiger Materialien<br />

• hohe Betri<strong>eb</strong>szuverlässigkeit und Verfügbarkeit<br />

Universell für alle klimatischen und elektrischen Bedingungen<br />

einsetzbare Schalterantri<strong>eb</strong>e führen zu geringen<br />

Fertigungs- und Lagerkosten, damit zu kurze Lieferzeiten<br />

und zu einheitlichen Vorgaben für Planung, Errichtung<br />

und Instandhaltung von Oberleitungsanlagen.<br />

• Anlaufverzögerungen sind zu verhindern, um das<br />

Eingreifen in den Ortsteuerungen eing<strong>eb</strong>auter<br />

Schutzfunktionen und das vorzeitige Absteuern<br />

des Schalterantri<strong>eb</strong> zu vermeiden<br />

• optionale elektrische Vor-Ort-Betätigung<br />

Abweichend zur normativen Forderung der minimalen<br />

Klemmenspannung, zum Beispiel als dem<br />

0,8-Fachen der Nennspannung, können Betreiber<br />

schärfere Forderungen stellen. So ist zum Beispiel<br />

für den Betri<strong>eb</strong> im Netz der DB AG gemäß<br />

Ebs 09.11.51 für 50 Hz Versorgung nachzuweisen,<br />

dass bei Kabellängen mit einem äquivalenten<br />

Schleifenwiderstand bis zu 60 Ohm ein Einlaufen<br />

der zugehörigen Schaltgeräte innerhalb 12 s maximaler<br />

Schaltzeit sichergestellt ist.<br />

Die weltweite Schnittstellenkompatibilität der<br />

Ansteuerung inklusive der Endlagenrückmeldung ist<br />

eine Herausforderung. Die heute bekannten Versorgungsspannungen<br />

und Ansteuerungen führen zu<br />

rund 15 Ausführungsvarianten.<br />

Zur Beherrschung dieser Varianten und Überführung<br />

in eine zugrunde liegende Schaltung eignet<br />

sich eine elektronische Ansteuerbaugruppe. Elektromagnetische<br />

Verträglichkeits- und Funktionsnachweise<br />

nach EN 50121-5 sind erforderlich, um den<br />

zuverlässigen Betri<strong>eb</strong> im Bahnbereich zu zeigen.<br />

2.2 <strong>Elektrische</strong> Anforderungen<br />

Aus den aufgeführten Normen und Vorgaben von Bahnbetreibern<br />

lassen sich die elektrischen Parameter für eine<br />

universelle Auslegung der Schalterantri<strong>eb</strong>e ableiten:<br />

• universelle Stromversorgung, das heißt DC 24 V<br />

bis 220 V und AC 110 V bis 230 V 50/60 Hz<br />

• Kompatibilität mit vielen Ansteuerungen, zum<br />

Beispiel Vierl-Leiter-, Drei-Leiter-Technik<br />

• reduzierte Klemmenspannung am Motor durch<br />

niedrige Spannung im Versorgungsnetz und<br />

Spannungsfällen längs der Leitung zwischen<br />

Fernwirkunterstation und Schalterantri<strong>eb</strong><br />

• Einkopplung von Überspannungen und Störströmen<br />

in den Steuerleitungen, die meist nicht<br />

geschirmt ausgeführt werden<br />

• Dauerleistung ≤ 300 W als theoretische Vergleichsgröße<br />

zur Sicherstellung von Mindeststeuerkabellängen<br />

• Motornennströme zwischen 1,5 und 20 A abhängig<br />

von der Versorgungsspannung<br />

• Einschaltdauer S3, periodischer Aussetzbetri<strong>eb</strong>,<br />

10 % Einschaltdauer<br />

• Überlastschutz, zum Beispiel Absteuern des Motorstroms<br />

bei Blockade des Gestänges<br />

• Minimalstrom für leerlaufende Antri<strong>eb</strong>e muss<br />

zum Beispiel ausreichend groß sein, um vom<br />

Ruhestrom der Rückmeldung unterschieden<br />

werden zu können<br />

2.3 Mechanische und betri<strong>eb</strong>liche<br />

Anforderungen<br />

Folgende wesentliche mechanische Anforderungen<br />

lassen sich aus den Betreiberanforderungen und den<br />

verfügbaren Schaltgeräten am Markt ableiten:<br />

• den Schaltgeräten angepasste Schaltkräfte, insbesondere<br />

in den Endlagen<br />

• Schalthub anpassbar an Eigenschaften der<br />

Schaltgeräte, zum Beispiel 200 mm<br />

• zuverlässige Endlagenarretierung, das heißt keine<br />

Veränderung der Endlage des Schaltgeräts, auch<br />

nicht bei Stoßkräften infolge Kurzschlüssen<br />

• Nachweis von mindestens 3 000 Lastwechseln<br />

ohne Wartung,<br />

• mechanische Notbetätigung bei Ausfall der elektrischen<br />

Antri<strong>eb</strong>ssteuerung<br />

• Kompatibilität zu vorhandenen Schaltgestängen,<br />

Anordnungen, Einbauraum, Befestigungen,<br />

Kabelendverschlüssen und Schließanlagen<br />

Für die elektro-mechanische Energiewandlung eignet<br />

sich eine Motor-Getri<strong>eb</strong>eeinheit mit einer Gestaltung<br />

zum Erfüllen der genannten Anforderungen<br />

besser als ein elektro-hydraulischer Antri<strong>eb</strong>, da er<br />

von Fahrleitungsmonteuren ohne Spezialausbildung<br />

montiert und instand gehalten werden kann. Mit einer<br />

angepassten Ausführung kann dieser in Masten<br />

unauffällig integriert werden.<br />

112 (2014) Heft 5<br />

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