Störer und Gestörte - Pädagogische Hochschule Oberösterreich
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Impulse für den Workshop 3: Über Bedingungen <strong>und</strong> Möglichkeiten,<br />
endlose <strong>und</strong> eskalierende Konfliktgeschichten zu beenden <strong>und</strong><br />
Räume für Lernprozesse zu eröffnen<br />
Impuls 1 Überblick<br />
Von <strong>Störer</strong>n <strong>und</strong> <strong>Gestörte</strong>n zu lernen – das wäre allerdings eine ganz<br />
andere Perspektive als diejenige, der angesichts eskalierender Konfliktgeschichten<br />
früher oder später nur noch die Frage einfällt: Wohin mit den<br />
<strong>Störer</strong>n? Die bewusst von uns gewählte Mehrdeutigkeit unseres Buchtitels<br />
<strong>Störer</strong> <strong>und</strong> <strong>Gestörte</strong> kann bei der Frage, wie <strong>Gestörte</strong> <strong>und</strong> <strong>Störer</strong> von<br />
einander lernen könnten, hilfreich sein. Antworten wären auf drei Ebenen<br />
zu suchen:<br />
Die eine Ebene wurde schon angesprochen: Professionelle können die<br />
<strong>Störer</strong> <strong>und</strong> <strong>Gestörte</strong>n unter ihrer Klientel als wichtige Informanten für die<br />
institutionellen <strong>und</strong> professionellen Schwächen <strong>und</strong> Defizite ihrer Arbeit<br />
mit schwierigen Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen nutzen. Sie nehmen dann im<br />
Prinzip die gleiche Perspektive auf „den Fall“ ein wie die soziologische<br />
Fallanalyse in unserem Forschungsprojekt: Das störende <strong>und</strong> verweigernde<br />
Verhalten schwieriger Kinder <strong>und</strong> Jugendlicher ist dabei insofern<br />
von Interesse, als es, einem Katalysator vergleichbar, die Schwächen<br />
<strong>und</strong> Defizite der Institution ans Licht bringt <strong>und</strong> damit Raum schafft sowohl<br />
für die Frage nach den institutionellen Anteilen an der Konflikteskalation<br />
als auch für die Frage nach notwendigen organisatorischen <strong>und</strong><br />
qualifikatorischen Veränderungen der Institution. Einiges spricht dafür,<br />
dass eine derartige Gr<strong>und</strong>haltung nicht nur für eine lernende Erziehungshilfeschule<br />
angebracht ist. Auch für die Regelschule dürfte gelten:<br />
Eine Schule, die lernt, ihren nicht angepassten <strong>und</strong> nur schwer beschulbaren<br />
Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen ein guter Ort zu sein, ist sicher auch ein<br />
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