Störer und Gestörte - Pädagogische Hochschule Oberösterreich
Störer und Gestörte - Pädagogische Hochschule Oberösterreich
Störer und Gestörte - Pädagogische Hochschule Oberösterreich
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Impuls 3: Ein Beispiel – <strong>und</strong> eine erfolgreiche Anwendung<br />
Im Frankfurter Zentrum für Erziehungshilfe, einem BFZ, in dem Förderschulpädagogen<br />
<strong>und</strong> Sozialpädagogen intensiv mit den städtischen Regelschulen<br />
kooperieren – mit dem Ziel, durch Beratungsarbeit <strong>und</strong> pädagogische<br />
Förderung den drohenden Schulverweis verhaltensgestörter<br />
Kinder <strong>und</strong> Jugendlicher zu verhindern, wird seit vielen Jahren ein Konzept<br />
der interdisziplinären <strong>und</strong> kollegialen Fallberatung eingesetzt – <strong>und</strong><br />
mittlerweile auch für die Weiterbildungsarbeit der Regelschullehrer angeboten.<br />
Es sei hier kurz vorgestellt:<br />
Kollegiale Fallberatung (ZfEHi)<br />
1. Fallbericht des/der Ratsuchenden (FE)<br />
Der Fallbericht (FE) (möglichst spontan – freimütig – konkret – eigene<br />
Eindrücke); dabei: Schilderung einer konkreten, typischen Situation.<br />
Was ist die aktuelle Beratungsfrage? (2x5=10 Min.)<br />
Die Echor<strong>und</strong>e (Gruppe) (r<strong>und</strong>um <strong>und</strong> keine Erläuterungen, Nachfragen,<br />
Vorschläge, Interpretationen, sondern: Welche Gefühle, Affekte,<br />
Körperempfindungen verspüren die Zuhörer?<br />
Kurze Rückmeldung durch die FE: Sagen mir diese Gefühle<br />
etwas, sind sie mir nah – fern – fremd? (5 Min.)<br />
Sachliche Rückfragen/Informationsfragen (Gruppe an FE) (Kurz –<br />
keine Begründung der Frage, keine Erläuterungen oder Interpretationen,<br />
keine Lösungsvorschläge; nur: sachliche Nachfragen zum Fall mit Blick<br />
auf die Beratungsfrage.<br />
Kurze Antworten – Ergänzungen (FE an Gruppe) (10 Min.)<br />
2. Problemanalyse<br />
Auftragsklärung (durch die Gruppe, dann Rückmeldung durch FE)<br />
- (A) Welche Aufträge werden – möglicherweise – von den<br />
Beteiligten an die Fallverantwortlichen gerichtet - möglichst<br />
für alle wichtigen Akteure im Fall (Gruppe)<br />
• assoziativ – spekulativ - hypothetisch<br />
- Rückmeldung: Welche (vermuteten) Aufträge treffen zu –<br />
welche nicht? (FE) (10 Min.)<br />
- (B) Welche Aufträge hat FE möglicherweise angenommen<br />
(Gruppe)<br />
• assoziativ – spekulativ - hypothetisch<br />
- Rückmeldung: Was trifft zu – was nicht? (FE) (10 Min.)<br />
Was liegt vor? – Gruppendiskussion (Gruppe)<br />
27