Störer und Gestörte - Pädagogische Hochschule Oberösterreich
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• Wer denkt / empfindet / wünscht / befürchtet was? Welche Bilder <strong>und</strong> Assoziationen<br />
zum Fall <strong>und</strong> zur Szene entstehen? (Identifikation / Fallinszenierung)<br />
• Was wird gebraucht? Welche Aufträge gibt es an die HelferInnen? Welche<br />
Ressourcen stehen zur Verfügung? (Mögliche Handlungsorientierungen)<br />
• Wer tut was bis wann? (Nächster Schritt)<br />
• Wie war’s? Was hat’s gebracht? (Reflexion)<br />
Im Mittelpunkt dieser Form der kollegialen Fallberatung steht das „szenische<br />
Fallverstehen“. Die Beziehungen sowohl innerhalb der Familie als<br />
auch zwischen ihr <strong>und</strong> dem Helfersystem werden – das ist der Anspruch<br />
– systematisch zum Gegenstand der kollegialen Reflexion; wo Verstrickung<br />
<strong>und</strong> Wiederholungszwang herrschen, eröffnen sich – das ist die<br />
Erwartung – neue Möglichkeiten des Fallverstehens.<br />
„Im szenischen Fallverstehen geht es um die Öffnung des Falles … <strong>und</strong> um<br />
die Abbildung der Beziehungsdynamiken, die sowohl die Familie in ihren Beziehungen<br />
untereinander, in ihren Ängsten, Enttäuschungen, Aggressionen,<br />
Zufriedenheiten u.Ä. veranschaulicht, als auch die Beziehungen zwischen den<br />
Familienmitgliedern <strong>und</strong> den Mitgliedern des Hilfesystems. Diese Beziehungsdynamiken<br />
werden in der Szene des Fallverstehens durch Rollenidentifikation<br />
<strong>und</strong> das Einsammeln von assoziativen Gedanken, Bildern <strong>und</strong> Gefühlen reaktiviert<br />
<strong>und</strong> damit in das Bewusstsein der Beteiligten gehoben. Diese Technik<br />
leitet sich aus der Balint-Gruppenarbeit ab, die ursprünglich von Michael Balint<br />
für Mediziner <strong>und</strong> Therapeuten zum besseren Verstehen ihres Klientensystems<br />
<strong>und</strong> der Beziehungsbedeutungen entwickelt wurde“ 13 .<br />
13 S.Ader/M.Thiesmeier:2002:80f. Kollegiales Fallverstehen <strong>und</strong> Fallkonsultationen als Instrumente<br />
sozialpädagogischer Analyse <strong>und</strong> Deutung; in: Henkel, J./Schnapka, M./ Schrapper, C. (Hrsg.) 2002:<br />
Was tun mit schwierigen Kindern? Votum-Verlag Münster o.J.<br />
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