Störer und Gestörte - Pädagogische Hochschule Oberösterreich
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Unsere Untersuchung konzentrierte sich wie gesagt auf nicht beschulbare<br />
Jugendliche mit einer langen Konfliktgeschichte im Regelschulsystem.<br />
Wir hatten es also mit ausgesucht auffälligen Jugendlichen zu tun. Umso<br />
irritierender war für uns die durchgängige Erfahrung, dass die verantwortlichen<br />
Lehrerinnen <strong>und</strong> Lehrer die Probleme, die diese Jugendlichen<br />
machten, nicht als Ausdruck schwerer psychischer Störungen gesehen<br />
<strong>und</strong> ernst genommen hatten. Offensichtlich verlangen diese schwierigen<br />
Jugendlichen von ihren Professionellen ein besonders hohes Maß an<br />
Zuwendung <strong>und</strong> Aufmerksamkeit, an professioneller Kompetenz <strong>und</strong> an<br />
Bereitschaft, für sich selbst kollegiale <strong>und</strong> fachliche Unterstützung anzufordern<br />
<strong>und</strong> zu nutzen. Dafür sind Lehrer wenig gut vorbereitet, haben<br />
auch nicht die nötigen zeitlichen Ressourcen <strong>und</strong> auch die Räume für<br />
kollegiale Fallberatung <strong>und</strong> Supervision stehen ihnen meist nicht zur Verfügung.<br />
Die Zusammenarbeit von Schule <strong>und</strong> Jugendhilfe ist – seit gut dreißig<br />
Jahren – Thema von Tagungen, Konferenzen, Arbeitsgemeinschaften,<br />
Kommissionsberichten <strong>und</strong> Fachgesetzen. Und ohne Zweifel fanden hier<br />
wichtige Entwicklungen statt. Umso irritierender war, dass in keiner der<br />
von uns untersuchten Konfliktgeschichten von einer verlässlichen fachlichen<br />
Zusammenarbeit zwischen Schule <strong>und</strong> Jugendhilfe die Rede sein<br />
konnte. Offensichtlich verlangen diese schwierigen Jugendlichen eine<br />
langfristige, verbindliche <strong>und</strong> interdisziplinäre Zusammenarbeit im Einzelfall.<br />
Und dafür sind beide Seite wenig gut ausgerüstet. Strikte Arbeitsteilung,<br />
wechselseitige Instrumentalisierung, gegenseitige Schuldzuweisung<br />
oder gemeinsame Entsorgung der <strong>Störer</strong> <strong>und</strong> ihrer Eltern waren in<br />
unseren Fällen die Erscheinungsformen der Arbeitsbeziehungen zwischen<br />
Schule <strong>und</strong> Jugendhilfe.<br />
Die von uns untersuchten Konfliktgeschichten sind in allen Fällen auch<br />
Geschichten mangelhafter oder gescheiterter Versuche, Arbeitsbündnis-<br />
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