Störer und Gestörte - Pädagogische Hochschule Oberösterreich
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se mit den Familien dieser schwierigen Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen aufzubauen.<br />
Belastbare Arbeitsbündnisse in diesem Feld können nur mit Einsatz<br />
von viel Mühe, höchster Geduld <strong>und</strong> spezifischer professioneller<br />
Kompetenz zustande kommen. In unseren Untersuchungsfällen fehlten<br />
der Regelschule <strong>und</strong> den Lehrern dafür die notwendigen Ressourcen<br />
<strong>und</strong> Kompetenzen. Die haben sie nicht gelernt <strong>und</strong> dafür steht ihnen<br />
auch nicht die nötige Zeit zur Verfügung. So reduziert sich – insbesondere<br />
dann, wenn es zu schweren Konflikten kommt - die Beziehung zwischen<br />
Schule <strong>und</strong> Eltern recht schnell auf gegenseitige Delegation von<br />
Verantwortung <strong>und</strong> Vorwürfe. In allen unseren Konfliktgeschichten waren<br />
also stets auch die Beziehungen von Eltern <strong>und</strong> Schule in hohem Maß<br />
gestört. Die Eltern erwiesen sich immer als Teil des Problems, fast nie<br />
als Teil <strong>und</strong> Partner bei der Lösung des Problems. Gerade bei d e n<br />
Schülern, wo der Aufbau von Arbeitsbündnissen zwischen Schule <strong>und</strong><br />
Eltern am dringendsten gewesen wäre, eben weil die Kinder nicht schulreif<br />
waren, <strong>und</strong> weil sie ihre ungelösten Beziehungskonflikte in die<br />
Schulbeziehungen tragen mussten, waren solche Arbeitsbündnisse nie<br />
zustande gekommen.<br />
So wenig wir in unseren Untersuchungsfällen auch nur Ansätze eines<br />
integrierten Hilfe- <strong>und</strong> Förderprozesses entdecken konnten, so wenig<br />
sichtbar waren kontinuierliche Bemühungen der Professionellen um ein<br />
qualifiziertes Fallverständnis. Das gegliederte System der Regelschule<br />
erlaubt es, die Bemühungen um ein Fallverständnis weitgehend durch<br />
die eingespielte selektive Praxis zu ersetzen.<br />
In allen unseren Fällen stießen also besonders schwierige Kinder mit ihren<br />
Eltern auf besonders schwierige Hilfe- <strong>und</strong> Förderstrukturen; <strong>und</strong> erst<br />
beides zusammen macht, dass die Hilfe- <strong>und</strong> Förderprozesse konflikthaft<br />
eskalierten <strong>und</strong> in die "ruhende Schulpflicht" mündeten.<br />
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