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Störer und Gestörte - Pädagogische Hochschule Oberösterreich

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Fachleuten des Zentrums für Erziehungshilfe. Nach der einjährigen Experimentalphase<br />

hat sich der R<strong>und</strong>e Tisch für das Konzept des ZfEHi<br />

entschieden <strong>und</strong> arbeitet seit dem selbständig <strong>und</strong> kontinuierlich weiter.<br />

In der Begründung dieses Projekts hieß es:<br />

Aus Schule <strong>und</strong> Jugendhilfe wird seit Jahren auf ein Problem hingewiesen,<br />

das zunehmend die dort arbeitenden Professionellen belastet, wenn nicht gar<br />

überfordert: Die Zahl der schwierigen Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen mit erheblichen<br />

Integrationsproblemen nimmt zu, immer mehr Familien erweisen sich als nicht<br />

bereit oder in der Lage, ihren Kinder das mitzugeben, was diese benötigen,<br />

um die Angebote von Kindergarten <strong>und</strong> Kindertagesstätte, von Hort <strong>und</strong> Schule<br />

<strong>und</strong> der offenen Jugendarbeit für ihre Entwicklung zu nutzen.<br />

Es handelt sich hier um ein brennendes Querschnittsthema, dass zwingend<br />

die fachliche Vernetzung der Professionellen <strong>und</strong> ihrer Einrichtungen vor Ort<br />

verlangt. Obgleich Vernetzung seit Jahren in der fachinternen Debatte ein<br />

zentraler Begriff ist, kann in der Praxis von einer Integration der Hilfe- <strong>und</strong><br />

Förderprozesse <strong>und</strong> –systeme nur ansatzweise gesprochen werden: das gilt<br />

innerhalb des gegliederten Regelschulsystems, das gilt innerhalb der Bereiche<br />

der Jugendhilfe <strong>und</strong> das gilt nicht zu letzt für die Kooperation von Schule <strong>und</strong><br />

Jugendhilfe.<br />

Ein gemeinsames interdisziplinäres Forschungsprojekt über Konfliktgeschichten<br />

nicht beschulbarer Kinder <strong>und</strong> Jugendlicher mit Schule <strong>und</strong> Jugendhilfe<br />

hat die institutionellen Probleme in der Arbeit mit schwierigen Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen<br />

deutlich gemacht:<br />

1. Die Hilfe- <strong>und</strong> Förderprozesse sind selten integriert. In der Regel sind sie<br />

bestimmt durch Brüche, Abbrüche – also durch mangelhafte Kontinuität.<br />

Die kontinuierliche <strong>und</strong> verlässliche Fallverantwortung in einer Hand <strong>und</strong><br />

die kompetente Hilfe <strong>und</strong> Leistungssteuerung aus einer Hand ist eher die<br />

Ausnahme. Wo diese Prozesse integriert werden, liegt es meist am individuellen<br />

Engagement einzelner Professioneller, die von ihren Institutionen<br />

für diese Arbeit nicht hinreichend mit Kompetenzen <strong>und</strong> Ressourcen ausgestattet<br />

werden <strong>und</strong> deshalb häufig an ständiger Selbstüberforderung <strong>und</strong><br />

Selbstüberlastung leiden – <strong>und</strong> nicht selten scheitern.<br />

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