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Kommentare und Übersichten zu den Lehrveranstaltungen

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Moritz Cordes M.A.<br />

4010022 Proseminar <strong>zu</strong>r Theoretischen Philosophie:<br />

„Was ist eine Frage? Einführung in die Philosophische Fragenlehre“<br />

Di 12-14 Uhr, 2-st, SR Philosophie<br />

Fragen kommen in allen lebens- <strong>und</strong> sonderweltlichen Bereichen vor, in <strong>den</strong>en es um die<br />

Erweiterung des Wissens (oder auch der Weisheit) geht. Kennzeichnend für die Philosophie<br />

ist dabei, dass sie Fragen <strong>zu</strong>m richtigen Umgang mit Fragen aufwirft <strong>und</strong> bearbeitet. Dass<br />

solche methodischen Fragen <strong>zu</strong> Fragen sich lohnen, lässt sich an Beispielen aus der<br />

Geschichte der Philosophie studieren. So erfuhren philosophische Fragen oft nicht nur ihre<br />

direkte Beantwortung, sondern gelegentlich auch ihre Präzisierung, Differenzierung,<br />

Reformulierung, Formalisierung, bedingte Beantwortung, Zurückstellung oder sogar<br />

Zurückweisung. Die Liste ist nicht vollständig. Im Seminar soll <strong>zu</strong>nächst untersucht wer<strong>den</strong>,<br />

wie (wenn überhaupt) sich Fragen formal modellieren lassen <strong>und</strong> in welchen Verhältnissen<br />

sie <strong>zu</strong>einander <strong>und</strong> <strong>zu</strong> anderen (sprachlichen) Gebil<strong>den</strong> stehen können. Auf diese Weise<br />

lassen sich im Anschluss die Umgangsweisen mit (formalisierten <strong>und</strong> nicht formalisierten)<br />

Fragen leichter kartografieren. Zuletzt ist <strong>zu</strong> diskutieren, wie sich Fragen<br />

wissenschaftstheoretisch einordnen lassen.<br />

Organisatorisches: Das Seminar erarbeitet sich die geplanten Inhalte anhand<br />

verschie<strong>den</strong>er Texte (siehe unten), die in einem Reader <strong>zu</strong>sammengetragen sind, der <strong>zu</strong><br />

Beginn des Semesters bereitgestellt wird. Zur ersten Sit<strong>zu</strong>ng ist das zweite Kapitel aus<br />

Nicholas RESCHERs Buch Die Grenzen der Wissenschaft <strong>zu</strong> studieren (siehe<br />

Semesterapparat).<br />

Vorausset<strong>zu</strong>ngen: Im Seminar wird durchgängig auf formale Mittel im Sinne der logischen<br />

Propädeutik <strong>zu</strong>rückgegriffen. Der erfolgreiche Abschluss des Logik-Gr<strong>und</strong>kurses sollte daher<br />

als obligatorisch betrachtet wer<strong>den</strong>. Darüber hinaus ist – falls noch nicht absolviert – der<br />

begleitende Besuch des zweiten Teils des Logikmoduls (Metalogik <strong>und</strong> Definitionslehre) im<br />

starken Sinne empfohlen.<br />

Literatur: Nuel D. BELNAP <strong>und</strong> Thomas B. STEEL, The Logic of Questions and Answers. New<br />

Haven, London: Yale University Press, 1976. – Dirk Hartmann, Konstruktive Fragelogik. Vom<br />

Elementarsatz <strong>zu</strong>r Logik von Frage <strong>und</strong> Antwort. Mannheim, Wien, Zürich: BI<br />

Wissenschaftsverlag, 1990. – Mary PRIOR <strong>und</strong> Arthur PRIOR, “Erotetic Logic” The<br />

Philosophical Review 64 (1955): 43-59. – Nicholas RESCHER, Die Grenzen der Wissenschaft.<br />

Stuttgart: Reclam, 1985. – Andrzej WIŚNIEWSKI, The Posing of Questions. Logical<br />

Fo<strong>und</strong>ations of Erotetic Inferences. Dordrecht, Boston, London: Kluwer Academic<br />

Publishers, 1995. Vertiefend: Adolf GRÜNBAUM, “Can a Theory Answer more Questions than<br />

one of its Rivals?” British Journal for the Philosophy of Science 27 (1976): 1-23.<br />

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