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Kommentare und Übersichten zu den Lehrveranstaltungen

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Mathias Schlicht<br />

4010046 Proseminar <strong>zu</strong>r Praktischen Philosophie:<br />

Martin Heidegger, Sein <strong>und</strong> Zeit<br />

Do 14-16 Uhr, 2-st, SR Philosophie<br />

Gegenstand des Proseminars ist Martin Heideggers Werk Sein <strong>und</strong> Zeit, das, 1927 erstmals<br />

als Beitrag in dem von seinem Lehrer Edm<strong>und</strong> Husserl herausgegebenen Jahrbuch für<br />

Philosophie <strong>und</strong> phänomenologische Forschung (Bd. 8) veröffentlicht, <strong>zu</strong> <strong>den</strong> gr<strong>und</strong>legen<strong>den</strong><br />

Werken der europäischen Philosophie überhaupt zählt. Heidegger wollte damit nach Platon<br />

die Frage nach dem Sein wieder neu stellen, nun im Horizont der Frage nach der Zeit. Er<br />

konnte Sein <strong>und</strong> Zeit jedoch nicht abschließen, betrachtete das Werk schließlich als<br />

gescheitert. Gegen Heideggers eigene Absicht als Gr<strong>und</strong>werk der Existenzphilosophie<br />

gelesen, wurde es <strong>den</strong>noch rasch nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa <strong>und</strong> weit<br />

darüber hinaus, besonders auch in Asien, berühmt. Zusammen mit seinen späteren, nach<br />

der „Kehre“ entstan<strong>den</strong>en Werken beherrschte es trotz der anhalten<strong>den</strong> Angriffe von Seiten<br />

des Logischen Empirismus, der in Sein <strong>und</strong> Zeit einen typischen Fall metaphysischen<br />

Unsinns sah, <strong>und</strong> in wachsender Konkurrenz <strong>zu</strong>m Spätwerk Ludwig Wittgensteins die<br />

philosophische Diskussion bis in die 70er Jahre des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts hinein.<br />

Vorausset<strong>zu</strong>ngen für eine Teilnahme an Proseminar sind eine vollständige erste Lektüre<br />

des Textes sowie die Bereitschaft <strong>zu</strong> kontinuierlicher Mitarbeit <strong>und</strong> <strong>zu</strong>r Übernahme von<br />

Referaten.<br />

Text: Martin Heidegger, Sein <strong>und</strong> Zeit, 17. Aufl., Tübingen 1993; Gesamtausg., Bd. 2, 1977<br />

Literatur: Es liegen zahlreiche Einführungen <strong>zu</strong> Heidegger <strong>und</strong> seinem Werk vor. Noch<br />

immer empfehlenswert ist: Otto Pöggeler, Der Denkweg Martin Heideggers, Pfullingen 1963.<br />

Zur Einführung in die Biographie kann Rüdiger Safranski, Ein Meister aus Deutschland.<br />

Heidegger <strong>und</strong> seine Zeit, München/Wien 1994, empfohlen wer<strong>den</strong>. Byung Chul-Han, Martin<br />

Heidegger. Eine Einführung, München 1999, bietet eine Einführung in wichtige Themenfelder<br />

aus Sein <strong>und</strong> Zeit. Einen guten Überblick gewährt: Dieter Thomä (Hg.), Heidegger-<br />

Handbuch. Leben – Werk – Wirkung, Stuttgart/Weimar2003. Empfehlenswert ist auch:<br />

Thomas Rentsch (Hg.), Klassiker auslegen: Martin Heidegger. Sein <strong>und</strong> Zeit, 2. bearb. Aufl.,<br />

Berlin 2007. Darüber geben die Arbeiten von Friedrich-Wilhelm von Herrmann gute<br />

Interpretationshilfen: z.B. Subjekt <strong>und</strong> Dasein. Interpretationen <strong>zu</strong> „Sein <strong>und</strong> Zeit“, Frankfurt<br />

a.M. 1974, sowie: Hermeneutische Phänomenologie des Daseins, Bd. 1, Frankfurt a.M.<br />

1987.<br />

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