03.06.2014 Aufrufe

Zustandsänderungen von Mineralwolledämmstoffen in ... - PU Europe

Zustandsänderungen von Mineralwolledämmstoffen in ... - PU Europe

Zustandsänderungen von Mineralwolledämmstoffen in ... - PU Europe

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Zustandsänderungen</strong> <strong>von</strong> M<strong>in</strong>eralwolle <strong>in</strong> Flachdächern <strong>in</strong>folge Feuchtee<strong>in</strong>tritt 14<br />

Tendenziell bestätigte sich die Annahme: Je höher der Laborwert der Druckspannung bei 10 % Stauchung,<br />

desto ger<strong>in</strong>ger war die Verformungstiefe. Aufgrund der so nachgewiesenen Korrelation konnte <strong>von</strong> den auf<br />

der Dachfläche gemessenen Verformungstiefen auf den Wert der entsprechenden Druckspannung bei<br />

10 % Stauchung geschlossen werden.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs gab es bei den weiteren Untersuchungen Diskussionen darüber, bei welchem Wert der Druckspannung<br />

die M<strong>in</strong>eralwolle ausgetauscht werden muss: Als Referenzstelle für die Messungen wurde <strong>von</strong><br />

der Stelle 1 ausgegangen, als typische Stelle des Daches, die noch nicht mangelbehaftet war. Diese<br />

Entscheidung beruhte auf dem subjektiven E<strong>in</strong>druck bei der Begehung. Nach Vorlage der Druckspannungsergebnisse<br />

wurde aber mit Bezug auf den gegenüber dem Normwert deutlich verm<strong>in</strong>derten Messwert<br />

auch dieser Zustand als nicht mehr h<strong>in</strong>nehmbar bezeichnet. Es wurde ausgeführt, dass der Dämmstoffhersteller<br />

auf telefonische Nachfrage e<strong>in</strong>e H<strong>in</strong>nehmbarkeitsgrenze <strong>von</strong> ca. 35 kPa genannt hatte.<br />

Gegen die Festlegung e<strong>in</strong>es fiktiven Grenzwertes spricht, dass der Messwert der Druckspannung bei 10 %<br />

Stauchung lediglich beschreibt, mit welcher Kraft e<strong>in</strong> Dämmstoff <strong>von</strong> 100 mm Dicke auf 90 mm Dicke<br />

zusammengedrückt werden kann. Wenn der Dämmstoff nach der Belastung wieder die ursprüngliche Dicke<br />

<strong>von</strong> 100 mm annimmt, se<strong>in</strong>e Verformung also reversibel ist, s<strong>in</strong>d die Dämmeigenschaften <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>er Weise<br />

e<strong>in</strong>geschränkt. Reduziert ist lediglich das Maß des Widerstands, dass e<strong>in</strong>er Druckbelastung entgegengesetzt<br />

wird. Wenn der Dämmstoff aller Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit nach kaum noch e<strong>in</strong>er Druckbelastung ausgesetzt<br />

ist, kann diese Funktion nicht der entscheidende Grund dafür se<strong>in</strong>, dass der Dämmstoff ausgetauscht<br />

werden muss. Außerdem wäre zu untersuchen, ob andere Dächer nach 3 Jahren mit ähnlicher Belastung<br />

nicht sogar vergleichbare Werte aufweisen und damit der Zustand als üblich bezeichnet werden müsste.<br />

Solange es darüber ke<strong>in</strong>e Untersuchungen gibt, ist die Festlegung e<strong>in</strong>es Grenzwertes der Druckspannung<br />

bei 10 % Stauchung nach längerer Standzeit willkürlich. Es ist fragwürdig, ob e<strong>in</strong>em ausführenden Betrieb<br />

des Dachdeckerhandwerks oder e<strong>in</strong>es Solarelementeaufstellers die Erneuerung e<strong>in</strong>es Dachpakets aufgebürdet<br />

werden kann, wenn das Ausmaß des Schadens nur anhand <strong>von</strong> Vergleichen zum Auslieferungszustand<br />

beurteilt wird.<br />

Die Entscheidung muss vom konkreten Zustand der Dachfläche abhängig gemacht werden: Bei welcher<br />

Verformungstiefe und der <strong>in</strong> Zukunft noch zu erwartenden mechanischen Belastung ist tatsächlich mit e<strong>in</strong>er<br />

Schädigung zu rechnen? Schädigungsmechanismen können z. B. das Durchstanzen mechanischer Befestiger,<br />

erhebliche Pfützenbildungen, drohende Überlastung an Abläufen, Dachrändern, Durchdr<strong>in</strong>gungen<br />

und E<strong>in</strong>bauten wie Lichtbändern und Lichtkuppeln se<strong>in</strong>. Selbstverständlich ist e<strong>in</strong>e irreversible Dickenverm<strong>in</strong>derung<br />

e<strong>in</strong> Mangel, da neben den gerade genannten Schadensmechanismen auch der Wärmeschutz<br />

e<strong>in</strong>geschränkt ist.<br />

Entsprechende E<strong>in</strong>schränkungen der Funktionstüchtigkeit lagen im beschriebenen Schadensfall jedoch<br />

nicht vor.<br />

2.3 Objekt 3: Dächer über Gewerbehallen<br />

E<strong>in</strong>e sehr große, im Jahr 2002 errichtete Dachfläche über ausgedehnten Gewerbe- und Lagerhallen wurde<br />

mit e<strong>in</strong>er Trapezblechschale und Warmdachaufbau, bestehend aus e<strong>in</strong>er PE-Dampfsperrbahn, 8 cm<br />

M<strong>in</strong>eralwolle-Dämmschicht Typ Rockwool-Durock und e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>lagigen PIB-Kunststoffbahn errichtet.<br />

Bei der Abnahme der Dachfläche wurden weiche Stellen <strong>in</strong> den Kehlbereichen und unterhalb der Glasoberlichter<br />

bemängelt.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!