Zustandsänderungen von Mineralwolledämmstoffen in ... - PU Europe
Zustandsänderungen von Mineralwolledämmstoffen in ... - PU Europe
Zustandsänderungen von Mineralwolledämmstoffen in ... - PU Europe
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Zustandsänderungen</strong> <strong>von</strong> M<strong>in</strong>eralwolle <strong>in</strong> Flachdächern <strong>in</strong>folge Feuchtee<strong>in</strong>tritt 22<br />
Dachfläche. Grenzwerte, <strong>in</strong> welchem Maß diese Veränderung üblich, technisch h<strong>in</strong>nehmbar und ab wann<br />
e<strong>in</strong>e Funktionse<strong>in</strong>schränkung vorliegt, s<strong>in</strong>d bisher nicht def<strong>in</strong>iert.<br />
Es ist dr<strong>in</strong>gend nötig,<br />
- e<strong>in</strong>en noch h<strong>in</strong>nehmbaren Feuchtegehalt<br />
und<br />
- e<strong>in</strong>en noch h<strong>in</strong>nehmbaren Druckbelastbarkeitsverlust<br />
ggf. abgestuft nach der Art der M<strong>in</strong>eralwolledämmung und E<strong>in</strong>bausituation zu def<strong>in</strong>ieren.<br />
Die Beurteilung <strong>von</strong> Dachflächen mit M<strong>in</strong>eralwolledämmung stützt sich zur Zeit nur auf e<strong>in</strong>e subjektive<br />
E<strong>in</strong>schätzung.<br />
Objektive Kriterien für diese Beurteilungen zu f<strong>in</strong>den, war Zielsetzung des vorliegenden Forschungsprojekts.<br />
Welche Kriterien bisher bekannt s<strong>in</strong>d, wird im Folgenden zusammengestellt.<br />
3. M<strong>in</strong>eralwolle und Wassertransport<br />
3.1 Begriffsbestimmung<br />
Nach der alten Norm [DIN 18165-1:1991-07] wurden als „M<strong>in</strong>eralfaser-Dämmstoff“ solche Dämmstoffe<br />
bezeichnet, die „aus künstlichen M<strong>in</strong>eralfasern, die aus e<strong>in</strong>er silikatischen Schmelze (z. B. Glas-, Geste<strong>in</strong>soder<br />
Schlackenschmelze) gewonnen werden, mit oder ohne Faserb<strong>in</strong>dung“. Die Def<strong>in</strong>ition wurde abgegrenzt<br />
<strong>von</strong> „Pflanzlichen Dämmstoffen“ aus Kokos, Holz oder Torffasern.<br />
Die 2011 gültige europäische Norm [DIN EN 13162:2001-10] formuliert für den jetzt verwendeten Begriff<br />
„M<strong>in</strong>eralwolle“ allgeme<strong>in</strong>er: „Dämmstoff mit wolliger Beschaffenheit, der aus geschmolzenem Ste<strong>in</strong>, Schlacke<br />
oder Glas hergestellt wird.“<br />
E<strong>in</strong>e weitere Differenzierung erfolgt nach dem Ausgangsmaterial, das für die Schmelze überwiegend<br />
verwendet wird. Es wird im Wesentlichen unterschieden zwischen Ste<strong>in</strong>wolle und Glaswolle. Daneben gibt<br />
es noch Schlackenwolle, die aber ke<strong>in</strong>en nennenswerten Marktanteil aufweist.<br />
E<strong>in</strong>e gute, schematische Darstellung des Herstellungsprozesses und der unterschiedlichen Bestandteile<br />
f<strong>in</strong>det sich auf der Seite des Verbandes der M<strong>in</strong>eralwolle-Hersteller [www.fmi-m<strong>in</strong>eralwolle.de].<br />
Das B<strong>in</strong>demittel gibt Glaswolle e<strong>in</strong>e eher gelbliche und Ste<strong>in</strong>wolle e<strong>in</strong>e grau-braune Färbung.<br />
Bei den hier untersuchten Flachdachdämmstoffen <strong>in</strong> druckbelasteten Warmdächern handelt es sich ausschließlich<br />
um Ste<strong>in</strong>wolle.<br />
3.2 Herstellung und Struktur <strong>von</strong> Ste<strong>in</strong>wolledämmstoffen<br />
Die Herstellung <strong>von</strong> Ste<strong>in</strong>wolle wird vom Hersteller Rockwool wie folgt beschrieben:<br />
„Ste<strong>in</strong>wolle entsteht durch die Verschmelzung <strong>von</strong> Ste<strong>in</strong>, Kalkste<strong>in</strong>, Recycl<strong>in</strong>g–Formste<strong>in</strong>en und anderen<br />
Rohstoffen bei 1.500°C <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em koksbeheizten Kupol ofen.<br />
Die flüssige Ste<strong>in</strong>schmelze wird dann <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em weiteren Arbeitsschritt zu Fasern versponnen. B<strong>in</strong>demittel<br />
und Imprägnierungsöl werden h<strong>in</strong>zugefügt, um den Produkten Stabilität und wasserabweisende Eigenschaften<br />
zu geben. Die Ste<strong>in</strong>wolle wird danach erneut auf ca. 200° C erhitzt, um die B<strong>in</strong>demittel auszuh ärten<br />
und das Material für die Endbearbeitung zu stabilisieren.“