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Zustandsänderungen von Mineralwolledämmstoffen in ... - PU Europe

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<strong>Zustandsänderungen</strong> <strong>von</strong> M<strong>in</strong>eralwolle <strong>in</strong> Flachdächern <strong>in</strong>folge Feuchtee<strong>in</strong>tritt 54<br />

Sowohl „weiche“ Dämmstoffe als auch „stabile“ Proben waren mit e<strong>in</strong>em hohen Durchfeuchtungsgrad (ca.<br />

150 M.-%) und nach e<strong>in</strong>er relativ langen E<strong>in</strong>bauzeit (4 bzw. 6 Jahren) entnommen worden. Zwei dieser<br />

Proben mit gegensätzlichem Zustand waren mit sehr großer Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit sogar vom gleichen<br />

Hersteller produziert worden. Daher muss daraus der Schluss gezogen werden, dass alle<strong>in</strong>e der Grad der<br />

Durchfeuchtung der M<strong>in</strong>eralwolle nicht den Grad des Druckbelastbarkeitsverlustes bestimmt.<br />

Im Vergleich zwischen den Proben deutete sich auch ke<strong>in</strong>e Kausalität zwischen dem Zustand und dem<br />

Fabrikat, der E<strong>in</strong>baudauer, der E<strong>in</strong>baulage der Dämmplatte (mehrlagig/e<strong>in</strong>lagig), oder der Druckverteilschicht<br />

(mehrlagige Bitumenbahnenabdichtung oder e<strong>in</strong>lagige Kunststoffbahnenabdichtung) an.<br />

Die jeweilige Häufigkeit der Druckbelastung konnte nicht genauer ermittelt werden: Bei allen Dämmstoffproben<br />

war da<strong>von</strong> auszugehen, dass sie nicht nur durch die Dachdecker, sondern auch durch Folgegewerke<br />

mechanisch belastet wurden. Daher spricht auch dieser Probenvergleich dafür, dass der unterschiedliche<br />

Zustand der Dämmplatten eher <strong>in</strong> Zusammenhang mit der Häufigkeit der mechanischen Belastung auf<br />

dem Dach steht.<br />

15. Hygrothermische Simulationen<br />

Wie oben bereits beschrieben, berücksichtigen die Prüfbed<strong>in</strong>gungen entsprechend der Normen nicht die<br />

tatsächlichen klimatischen Verhältnisse <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Flachdachaufbau. Die Proben werden <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>er Normprüfung<br />

e<strong>in</strong>em so großen Diffusionsstrom ausgesetzt, wie er <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Dachaufbau schon bei ger<strong>in</strong>ger e<strong>in</strong>geschlossener<br />

Feuchte zu erwarten ist. Daher lassen die Normprüfergebnisse ke<strong>in</strong>e Rückschlüsse auf das<br />

Verhalten des Dämmstoffs bei gleichmäßig über den Dämmstoffquerschnitt verteilter, über der Ausgleichsfeuchte<br />

liegender Feuchte oder bei Tauwasserausfall im Querschnitt zu.<br />

In der Praxis werden aber bei Öffnungen im Dachquerschnitt häufig Dämmstoffe gefunden, die diesen<br />

Bed<strong>in</strong>gungen offensichtlich über e<strong>in</strong>en längeren Zeitraum ausgesetzt waren.<br />

Da diese Feuchtegehalte extrem schwanken können, war zunächst zu untersuchen, ob sich mit Hilfe <strong>von</strong><br />

hygrothermischen Berechnungen Unterschiede <strong>in</strong> der Feuchtebelastung des Dämmstoffs <strong>in</strong> Abhängigkeit<br />

vom Feuchtegehalt feststellen lassen.<br />

Dazu wurden Feuchtesimulationen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em typischen Warmdachaufbau über 3 Jahre rechnerisch mit dem<br />

Simulationsprogramm [WUFI] simuliert. Es wurden vier verschiedene Feuchtesimulationen durchgerechnet:<br />

1. 0 % Feuchtegehalt, Anfangsfeuchtegehalt 80 % r. F. bei 20°C (= 1,4 g/m²)<br />

2. 1,5 Masse-% Feuchtegehalt (= 210 g/m²)<br />

3. 10 Masse-% Feuchtegehalt (= 1.400 g/m²)<br />

4. 50 Masse-% Feuchtegehalt (= 7.000 g/m²)<br />

Der Dachaufbau <strong>von</strong> oben nach unten wurde wie folgt festgelegt<br />

• 1,5 mm PVC-P Abdichtungsbahn, s d = 22,5 m<br />

• 100 mm M<strong>in</strong>eralwolle-Wärmedämmung λ= 0,04 W/mK, 140 kg/m³<br />

• Dampfbremse, s d -Wert = 100 m<br />

Als Außenklima wurde das Feuchtereferenzjahr am Standort des IBP <strong>in</strong> Holzkirchen zugrundegelegt,<br />

<strong>in</strong>nenseitig das Innenklima nach prEN 15026, Feuchtelast normal, angenommen.<br />

Bei der Berechnung wurde der Feuchtezustand der M<strong>in</strong>eralwolledämmung unmittelbar unter der Dachabdichtung<br />

untersucht.

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