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Zustandsänderungen von Mineralwolledämmstoffen in ... - PU Europe

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<strong>Zustandsänderungen</strong> <strong>von</strong> M<strong>in</strong>eralwolle <strong>in</strong> Flachdächern <strong>in</strong>folge Feuchtee<strong>in</strong>tritt 40<br />

nung). Solange diese Berechnungsmöglichkeit nicht vorliegt, können sich Abschätzungen nur auf die<br />

pauschalisierenden Messungen beziehen, die <strong>in</strong> [Achtziger, Cammerer 1984] zusammengestellt wurden.<br />

Es ist da<strong>von</strong> auszugehen, dass die tatsächlichen Wärmeverluste allerd<strong>in</strong>gs deutlich ger<strong>in</strong>ger s<strong>in</strong>d, als sie<br />

sich mit den dort gemessenen Wärmeleitfähigkeiten berechnen lassen.<br />

8.2 Druckbelastbarkeit<br />

In Flachdächern ist e<strong>in</strong>erseits die Druckstabilität des Dämmstoffs wichtig, damit die Dachhaut e<strong>in</strong>e feste<br />

Unterlage hat und damit sich der Dämmstoff bei Druckbelastung nicht verformt bzw. nach kurzzeitiger<br />

Druckbelastung se<strong>in</strong>e ursprüngliche Form wieder annimmt, damit das def<strong>in</strong>ierte Volumen wieder die<br />

vorgesehene Dämmwirkung erreicht. M<strong>in</strong>eralwolledämmschichten br<strong>in</strong>gen aufgrund ihrer Flexibilität Vorteile<br />

im H<strong>in</strong>blick auf Verarbeitung und die Vermeidung <strong>von</strong> Lücken an Stoßstellen, s<strong>in</strong>d aber nur begrenzt<br />

druckstabil. Da das Dämmstoffgerüst aus sehr vielen kle<strong>in</strong>en, für sich genommen wenig stabilen Fasern<br />

besteht, ist bei e<strong>in</strong>er Zerstörung dieser E<strong>in</strong>zelfasern oder der Verb<strong>in</strong>dungen untere<strong>in</strong>ander die ursprüngliche<br />

Druckbelastbarkeit nicht mehr gegeben. Da bei jeder stärkeren Druckbelastung Fasern und Verb<strong>in</strong>dungen<br />

brechen oder sich e<strong>in</strong>e teilweise irreversible Verschiebung und Verdichtung der Faserstruktur<br />

ergibt, ist die Anzahl an aufnehmbaren Druckbelastungen bei diesem Dämmstoff begrenzt.<br />

In dem Artikel [Klose 1993] wurde das schon im Jahr 1993 so beschrieben:<br />

„Es ist e<strong>in</strong>e Charakteristik der Ste<strong>in</strong>wolle-Dämmplatten, dass ihre Festigkeit durch wiederholtes Belasten<br />

bis an die Grenze der Tragfähigkeit abgebaut wird. Wenn beispielsweise e<strong>in</strong>e Druckspannung <strong>von</strong> 65<br />

kN/m² bei 10 % Deformation angegeben wird, kann nicht erwartet werden, dass dieser Wert an demselben<br />

Prüfkörper wiederholt reproduziert werden kann. Die Überprüfungen im Labor zeigen, dass schon e<strong>in</strong>e 5-<br />

malige Wiederholung des Lastspiels mit jeweils 10-%iger Kompression zu Festigkeitsverlusten <strong>in</strong> der<br />

Größenordnung <strong>von</strong> 30 -40 % führt.“<br />

Für die ausschließliche Belastung durch den Dachdecker hat Klose <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Artikel [Klose 1993] folgende<br />

Belastungsabschätzung getroffen:<br />

„Bei e<strong>in</strong>em Durchschnittsgewicht <strong>von</strong> 75 kg und e<strong>in</strong>er Grundfläche des Schuhs <strong>von</strong> geschätzt 27 cm x<br />

9 cm entsteht bei dem Begehen nur e<strong>in</strong>e spez. Druckspannung <strong>von</strong> etwa 31 kN/m², unter Anrechnung des<br />

Profils der Sicherheitsschuhe <strong>von</strong> rd. 34 kN/m². Nun trägt der Handwerker auch schon e<strong>in</strong>mal Dachbahnenrollen<br />

oder andere Lasten, wodurch sich die spez. Belastung schnell auf 46 kN/m² und mehr steigert.“<br />

Das „nur“ im o. g. Zitat bezog sich auf den Vergleich der Belastung durch Rollen <strong>von</strong> Transportfahrzeugen,<br />

die nach se<strong>in</strong>er Schätzung <strong>in</strong> der Größenordnung <strong>von</strong> rund 140 kN/m² (= 140 kPa) liegen konnten.<br />

Daher war se<strong>in</strong>e Forderung, die Transportgeräte und Auflagerflächen <strong>von</strong> Materialien, die auf den bereits<br />

verlegten Dämmplatten gelagert werden, zu optimieren und die Lasten möglichst großflächig zu verteilen.<br />

Für mechanische Befestigungen sollte die Druckspannung bei 10 % Stauchung nach [Klose 1995] m<strong>in</strong>destens<br />

60 kPa betragen. Er forderte: „Die ‚Gebrauchsspannung’ über e<strong>in</strong>en längeren Zeitraum muss<br />

> 35 kPa se<strong>in</strong>.“<br />

Diese Größe wird auch <strong>von</strong> den Herstellern noch als Grenzwert genannt, wenn Anfragen im Rahmen <strong>von</strong><br />

Schadensfällen gestellt werden. E<strong>in</strong>e Differenzierung nach Art der Abdichtung, der Schutzschichten oder<br />

der noch zu erwartenden Nutzung erfolgt dabei aber offenbar nicht. E<strong>in</strong>e offizielle Stellungnahme war <strong>von</strong><br />

der Herstellern dazu nicht zu erhalten (s. Herstellerumfrage).

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