Zustandsänderungen von Mineralwolledämmstoffen in ... - PU Europe
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<strong>Zustandsänderungen</strong> <strong>von</strong> M<strong>in</strong>eralwolle <strong>in</strong> Flachdächern <strong>in</strong>folge Feuchtee<strong>in</strong>tritt 47<br />
35 % der Sachverständigen bestimmten den Feuchtegehalt nach der Darrmethode (Proben wiegen,<br />
trocknen bis zur Gewichtskonstanz, wiegen (Doppelnennungen waren möglich)). Teilweise wurden auch<br />
verschiedene Mess<strong>in</strong>strumente zur Bestimmung des Feuchtegehaltes verwendet bzw. für qualitative<br />
Vergleiche mit trockeneren Bereichen im Dach e<strong>in</strong>gesetzt.<br />
Von den befragten Sachverständigen setzten rund 63 % als Richtwert für die Beurteilung der Schädigung<br />
die Ausgleichsfeuchte nach DIN 4108-4:1998-03 (1,5 Masse-%.) an. Sechs dieser angesprochenen Sachverständigen<br />
verweisen auf weitere Quellen der Literatur oder auf Werksangaben oder sie geben Toleranzbereiche<br />
an.<br />
E<strong>in</strong> Sachverständiger ermittelt die Feuchteverteilung im Dämmstoff durch e<strong>in</strong>e Art „Abklatschversuch“ mit<br />
Löschpapier.<br />
11.4 Zustand des vorgefundenen feuchten Dämmstoffs<br />
Durch den E<strong>in</strong>fluss <strong>von</strong> Feuchtigkeit wurden folgende Veränderungen an der M<strong>in</strong>eralwolle beobachtet:<br />
E<strong>in</strong>ige Sachverständige beschreiben, dass sich der Dämmstoff <strong>in</strong> der Kontaktzone zur Dachhaut auflöst<br />
(der Zustand sei mit Blätterteig vergleichbar) bzw. die Fasern brechen. E<strong>in</strong> Sachverständiger spricht <strong>von</strong> so<br />
genannter „Faserkorrosion“.<br />
Bei starken Durchfeuchtungsersche<strong>in</strong>ungen verklumpte das Material und fiel irreversibel <strong>in</strong> sich zusammen.<br />
Des Weiteren wird teilweise angemerkt, dass das B<strong>in</strong>demittel se<strong>in</strong>e Funktionsfähigkeit verliert.<br />
Neben der mechanischen Schädigung und dem hohen Feuchtegehalt wird <strong>von</strong> den Sachverständigen e<strong>in</strong><br />
weiteres Problem, nämlich starke Geruchsbelästigung beschrieben. In manchen Fällen mache sich e<strong>in</strong><br />
deutlicher Fisch- oder Fäkaliengeruch bemerkbar. Dieser sei vermutlich auf die Abspaltung <strong>von</strong> Am<strong>in</strong>en,<br />
die als Katalysator dem Harz des B<strong>in</strong>demittels zugesetzt wurden, zurückzuführen. Dies sei für die Nutzer<br />
besonders dann e<strong>in</strong> Problem, wenn die Luftdichtheitsschicht nicht funktioniere.<br />
11.5 Auswirkungen bei wiederholt mechanischer Belastung<br />
E<strong>in</strong>ige Teilnehmer dieser Umfrage s<strong>in</strong>d der Ansicht, dass <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie durch mechanische Beanspruchung,<br />
z. B. durch regelmäßige Begehung zu Wartungszwecken bzw. <strong>in</strong> Folge <strong>von</strong> Reparaturarbeiten, der<br />
Dämmstoff se<strong>in</strong>e Festigkeitseigenschaften verliert. Anlass für diese Ansicht ist der Umstand, dass die<br />
geschädigten Dämmstoffe <strong>in</strong> Bereichen der Dachfläche liegen, die öfter begangen werden müssen (im<br />
Bereich <strong>von</strong> Lichtbändern, im Bereich der Zugänge auf die Dachfläche, Wartungsbereiche bei Solaranlagen).<br />
Bestätigt wird diese Theorie zum Schädigungsmechanismus durch die Beobachtung e<strong>in</strong>es Sachverständigen,<br />
dass der Feuchtegehalt <strong>in</strong> dem <strong>von</strong> ihm untersuchten Dach zwar sehr homogen verteilt war, die<br />
Druckbelastbarkeiten aber teilweise sehr unterschiedlich ausfielen. E<strong>in</strong> anderer Sachverständiger hat