Zustandsänderungen von Mineralwolledämmstoffen in ... - PU Europe
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<strong>Zustandsänderungen</strong> <strong>von</strong> M<strong>in</strong>eralwolle <strong>in</strong> Flachdächern <strong>in</strong>folge Feuchtee<strong>in</strong>tritt 50<br />
Bei der Estrichtrocknung im Unterdruckverfahren wird die Luft über Löcher im Estrich (alle 3 bis 5 m²)<br />
abgesaugt, sie strömt über die offenen Randfugen nach. Die Trocknungstemperaturen liegen mit weniger<br />
als 30 °C bis 35 °C nicht viel höher als die Raumt emperatur. Das Unterdruckverfahren, bei dem auch Filter<br />
e<strong>in</strong>gesetzt werden, verh<strong>in</strong>dert e<strong>in</strong>e Faserfreisetzung <strong>in</strong> die Raumluft.<br />
Die erforderliche Trocknung kann auch mit Überdruck durchgeführt werden. In diesen Fällen s<strong>in</strong>d aber die<br />
Randfugen abzudichten, damit die Fasern der M<strong>in</strong>eralwolle nicht freigesetzt werden.<br />
Bei stehendem Wasser <strong>in</strong> der Dämmstoffschicht bietet es sich an, das Wasser vorab abzusaugen, z. B. im<br />
Bereich e<strong>in</strong>es Randstreifens.<br />
Bei der Trocknung der M<strong>in</strong>eralwolle unter dem Estrich wurden folgende Erfahrungen gesammelt: Im Mittel<br />
<strong>in</strong> 89 % der Fälle war die Trocknung erfolgreich und führte zu e<strong>in</strong>er vollständigen Wiederherstellung der<br />
Gebrauchstauglichkeit. Lediglich <strong>in</strong> 11 % der Fälle führte e<strong>in</strong>e Trocknung nicht zu dem gewünschten Erfolg.<br />
Als Ursachen für den Misserfolg werden genannt:<br />
• Absacken des Estrichs nach Trocknung, Zusammenfall der Dämmung<br />
• Zerfall der M<strong>in</strong>eralwolle durch lange E<strong>in</strong>wirkung der Wasser- und Druckbelastung. Derartig geschädigte<br />
M<strong>in</strong>eralwolle lässt sich nicht wieder regenerieren. E<strong>in</strong>e Trocknungsfirma verzichtet <strong>in</strong> derartigen<br />
Fällen generell auf e<strong>in</strong>e Trocknung.<br />
• Bereits sehr alte Wasserschäden, ggf. mit Schimmelpilzbildung<br />
• Falsche E<strong>in</strong>schätzung der Situation<br />
Die Trocknung <strong>von</strong> Dämmstoffen unter schwimmenden Estrichen wurde <strong>in</strong> den 80er Jahren <strong>von</strong> e<strong>in</strong>em der<br />
befragten Unternehmen am Markt e<strong>in</strong>geführt. In e<strong>in</strong>em Großversuch wurde der schwimmende Estrich (mit<br />
M<strong>in</strong>eralwolledämmung) e<strong>in</strong>es Versuchsraumes bis Oberkante Estrich geflutet und anschließend <strong>in</strong>nerhalb<br />
<strong>von</strong> 15 Tagen mit Hilfe e<strong>in</strong>geblasener Trockenluft wieder getrocknet. Die abschließende Prüfung des<br />
Feuchtigkeitsgehaltes der Dämmung sowie der Luft- und Trittschalldämmwerte der Konstruktion belegen<br />
die Wiederherstellung der Eigenschaftswerte nach der durchgeführten Trocknung und damit die Eignung<br />
des Verfahrens.<br />
Auch nach den Angaben anderer Befragter lässt sich e<strong>in</strong> „frischer“ Schaden gut trocknen und die Eignung<br />
als Trittschalldämmschicht kann wieder hergestellt werden. In den Fällen, <strong>in</strong> denen die Dämmung allerd<strong>in</strong>gs<br />
schon durch Schimmelpilzbildung geschädigt oder bereits „matschig“ und zusammengefallen ist, ist<br />
e<strong>in</strong>e Trocknung nicht Erfolg versprechend.<br />
Absackungen des Estrichs können e<strong>in</strong>erseits durch Wassere<strong>in</strong>wirkung bereits vor den Trocknungsmaßnahmen<br />
auftreten, andererseits sich aber auch erst nach der Trocknung e<strong>in</strong>stellen.<br />
Erfahrungen mit Flachdachdämmungen<br />
Die Flachdachtrocknung erfolgt im komb<strong>in</strong>ierten Saug-/Druckverfahren, bei dem aufgrund der verformungsfähigen<br />
Dachhaut mit e<strong>in</strong>em Unterdruck gearbeitet wird. Die Außenlufttemperaturen sollten nicht unter 6 °C<br />
bis 8 °C liegen. In Feldern mit Größen <strong>von</strong> 20 m² bi s 50 m² werden Löcher <strong>in</strong> der Dachhaut angelegt, <strong>in</strong> die<br />
vorgetrocknete Luft e<strong>in</strong>geblasen wird. Im Luftstrom der zugeführten wie auch der abgesaugten Luft werden<br />
sowohl die Temperatur als auch die relative Luftfeuchtigkeit überwacht. Der Vergleich der Werte lässt<br />
Aussagen über den Trocknungserfolg zu. Die Trocknungszeiten betragen im Durchschnitt 3 bis 4 Wochen.<br />
Stehendes Wasser <strong>in</strong> der Dämmschicht wird vorher abgepumpt.