Zustandsänderungen von Mineralwolledämmstoffen in ... - PU Europe
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<strong>Zustandsänderungen</strong> <strong>von</strong> M<strong>in</strong>eralwolle <strong>in</strong> Flachdächern <strong>in</strong>folge Feuchtee<strong>in</strong>tritt 52<br />
mittels elektronischer Feuchtigkeitsmessgeräte. Als Richtwert wird häufig die Ausgleichsfeuchte nach DIN<br />
4108-4:1998-03 angenommen.<br />
Es ist da<strong>von</strong> auszugehen, dass der Feuchtegehalt an Stellen überprüft wird, die im Bereich der für die<br />
Trocknung erforderlichen Öffnungen liegen und damit dem Luftstrom unmittelbar ausgesetzt waren.<br />
Inwieweit die so ermittelten Kontrollmessungen für die gesamte Fläche repräsentativ s<strong>in</strong>d, ist bislang nicht<br />
nachvollziehbar untersucht worden.<br />
Ke<strong>in</strong>es der befragten Unternehmen war bereit, Referenzobjekte zur weiteren Untersuchung zu benennen.<br />
13. Umfrage unter Herstellern<br />
Im Rahmen des vorliegenden Forschungsprojekts war vorgesehen, die Hersteller zu ihren Erfahrungen im<br />
Umgang mit durchfeuchteten Dämmschichten zu befragen. Leider waren die Hersteller nicht bereit, e<strong>in</strong>en<br />
entsprechenden Fragebogen zu beantworten.<br />
Es kann daher nur auf die vorliegenden schriftlichen Empfehlungen der Hersteller <strong>in</strong> deren Informationsbroschüren<br />
zurückgegriffen werden.<br />
So schreibt zum Beispiel der Hersteller „Rockwool“ <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Broschüre [Rockwool 2011]:<br />
„E<strong>in</strong> trockener Dachaufbau kann bei der Sanierung häufig zum<strong>in</strong>dest teilweise noch mitgenutzt werden. Ist<br />
der Dachaufbau jedoch sichtbar durchfeuchtet oder steht großflächig Wasser auf der Dampfsperre, zeigt<br />
sich e<strong>in</strong>e Komplettsanierung meist als die bessere Lösung.<br />
In vielen Fällen f<strong>in</strong>det man Dachaufbauten mit ger<strong>in</strong>gfügigem Wassere<strong>in</strong>tritt durch kle<strong>in</strong>ste Undichtigkeiten<br />
vor. Die Dämmung fühlt sich dann noch nicht durchfeuchtet an, hat aber sichtbar Wasserkontakt gehabt<br />
bzw. nur die Oberfläche der Dämmung ist leicht feucht. In diesen Fällen kann nur e<strong>in</strong>e Probenentnahme<br />
mit anschließender Laboranalyse Aufschluss über den Feuchtegehalt des Dämmstoffes geben. Wichtig ist<br />
dabei der luftdichte Transport der Proben, z. B. <strong>in</strong> PE-Säcken, sowie e<strong>in</strong>e ausreichende Probengröße und<br />
-anzahl. Um die Gebrauchstauglichkeit <strong>von</strong> Rockwool Dachdämmplatten nicht e<strong>in</strong>zuschränken, sollte<br />
langfristig die natürliche Ausgleichsfeuchte nicht überschritten werden.“<br />
Konkret heißt das, dass Dämmstoffe mit e<strong>in</strong>em Feuchtegehalt <strong>von</strong> mehr als 1,5 Masse-% ausgetauscht<br />
werden sollten.<br />
Mit dieser Empfehlung müssten <strong>in</strong> vielen Fällen Dämmschichten und Abdichtungen erneuert werden,<br />
obwohl die Dämmstoffe noch e<strong>in</strong>en hohen Gebrauchswert aufweisen und die Funktionstüchtigkeit des<br />
Dachaufbaus nur unwesentlich e<strong>in</strong>geschränkt ist.<br />
Die Hersteller geben ke<strong>in</strong>e Begründung an, warum die Gebrauchstauglichkeit ihrer Dämmstoffe bei Überschreitung<br />
<strong>von</strong> 1,5 Masse-% Feuchtigkeit nicht mehr gegeben ist. Im Gegensatz zu Dämmstoffen aus<br />
Schaumkunststoffen, bei denen auch bei wesentlich höheren Feuchtegehalten nur ger<strong>in</strong>gfügige Änderungen<br />
ihrer wesentlichen Eigenschaften nachgewiesen wurden, müssen Dämmstoffe aus M<strong>in</strong>eralwolle daher<br />
als wesentlich weniger fehlertolerant gelten.<br />
14. Materialprobenvergleich<br />
Zur Frage, ob der Zustand durchfeuchteter M<strong>in</strong>eralwolleproben ggf. <strong>von</strong> der speziellen Werkstoffzusammensetzung<br />
abhängt, wurden verschiedene Proben auf ihre Zusammensetzung h<strong>in</strong> überprüft.