Rosemarie Daumüller - Diakonisches Werk der EKD
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Projektvorstellung<br />
• 3 Notaufnahmeplätze<br />
• eine öffentliche Kin<strong>der</strong>krippe (10 Plätze)<br />
2.3 Die Teilnehmerinnen<br />
Um Interessentinnen für den Kurs „Fit für den Haushalt”<br />
zu gewinnen, wurde jede Bewohnerin des Weraheimes<br />
motiviert, teilzunehmen. Das Projekt wurde<br />
außerordentlich beim örtlichen Allgemeinen Sozialen<br />
Dienst (ASD), in an<strong>der</strong>en Mutter-Kind-Einrichtungen<br />
sowie über die Tagespresse vorgestellt.<br />
Der Teilnehmerinnenkreis setzte sich wie folgt zusammen:<br />
Insgesamt 26 Teilnehmerinnen und ein Teilnehmer,<br />
davon<br />
21 Bewohnerinnen und ein Bewohner des Weraheimes<br />
03 Teilnehmerinnen aus an<strong>der</strong>en Mutter-Kind-Einrichtungen<br />
0 1 Teilnehmerin über den ASD <strong>der</strong> Stadt Stuttgart<br />
01 Teilnehmerin über Pressebericht.<br />
Alle Teilnehmerinnen waren allein erziehend mit<br />
einem o<strong>der</strong> mehreren Kin<strong>der</strong>n, zwei standen kurz vor<br />
<strong>der</strong> Entbindung ihres ersten Kindes, ein Vater hat am<br />
Kurs teilgenommen. Die einzige Teilnehmerin, die aufgrund<br />
des Presseberichtes kam, schied nach zweimaligem<br />
Erscheinen wie<strong>der</strong> aus, da sie merkte, dass sie<br />
nicht zu dem angesprochenen Personenkreis (s.u.)<br />
gehörte.<br />
Um die Lebenssituation <strong>der</strong> Teilnehmerinnen verstehen<br />
zu können, soll hier die Zielgruppe des Weraheimes<br />
beschrieben werden.<br />
Die Situation <strong>der</strong> meist sehr jungen Mütter ist gekennzeichnet<br />
durch eine Häufung von Problemlagen, die im<br />
emotionalen, sozialen, intellektuellen o<strong>der</strong> materiellen<br />
Bereich liegen können. Problematisch ist häufig das<br />
Erreichen eines Schulabschlusses o<strong>der</strong> einer Ausbildung<br />
sowie <strong>der</strong> Einstieg in das Erwerbsleben. Der<br />
Anteil von ausländischen Frauen ist über dem des<br />
Bevölkerungsanteiles. Insbeson<strong>der</strong>e handelt es sich um<br />
Schwangere, Mütter und Väter ab 14 Jahren mit ihren<br />
Kin<strong>der</strong>n, die<br />
• in ihrer Herkunftsfamilie von Misshandlungen und<br />
Missbrauch betroffen o<strong>der</strong> bedroht sind,<br />
• nach einer klinisch-psychiatrischen Behandlung<br />
und/o<strong>der</strong> nach einer abgeschlossenen Therapie <strong>der</strong><br />
Nachsorge bedürfen,<br />
• nach einem Strafvollzug <strong>der</strong> Nachsorge bedürfen<br />
o<strong>der</strong> nach richterlichen Auflagen in <strong>der</strong> Einrichtung<br />
betreut werden,<br />
• seelisch behin<strong>der</strong>t sind,<br />
• oft schon Jahre auf <strong>der</strong> Straße gelebt haben,<br />
• drogengefährdet o<strong>der</strong> substituiert sind,<br />
• aus an<strong>der</strong>en Einrichtungen des Hilfesystems kommen,<br />
• oft verschuldet sind.<br />
2.4 Gewinnung <strong>der</strong> Kursleitung und <strong>der</strong> Dozenten<br />
Mit <strong>der</strong> Kursleitung wurde eine Hauswirtschaftsmeisterin,<br />
Alter Mitte 30, zwei Kin<strong>der</strong> im Alter von 5<br />
und 7 Jahren, beauftragt. Sie war früher als Ausbil<strong>der</strong>in<br />
in <strong>der</strong> Evangelischen Diakonissenanstalt Stuttgart<br />
beschäftigt und in den letzten Jahren ehrenamtlich in<br />
<strong>der</strong> Erwachsenenbildung tätig. Sie verfügte somit über<br />
Unterrichts- und Ausbildungserfahrung und besaß<br />
zudem die Fähigkeit, sich auf diesen Personenkreis einzustellen.<br />
Die Dozenten und Dozentinnen für die jeweiligen<br />
Fachgebiete wie Kin<strong>der</strong>krankheiten unter an<strong>der</strong>en wurden<br />
persönlich angefragt bzw. gewonnen.<br />
3. Durchführung <strong>der</strong> Maßnahme<br />
3.1 Gestaltung <strong>der</strong> Kursabende<br />
Für die Vermittlung <strong>der</strong> rein theoretischen Inhalte<br />
wurde als Unterrichtsort das Weraheim eingeplant,<br />
während die vorwiegend praktischen Inhalte in den<br />
Räumen <strong>der</strong> Evangelischen Diakonissenanstalt vermittelt<br />
wurden. Die räumliche Nähe <strong>der</strong> Evangelischen<br />
Diakonissenanstalt zum Weraheim erwies sich als<br />
sehr günstig. Da im Weraheim die Kin<strong>der</strong>betreuung<br />
bis 20 Uhr gewährleistet war, konnte die Unterrichtszeit<br />
17 bis 19.30 Uhr korrekt eingehalten werden.<br />
Bei den Unterrichtsabenden mit vorwiegend theoretischen<br />
Lerninhalten war die Aufmerksamkeit <strong>der</strong> Teilnehmerinnen<br />
unterschiedlich stark.<br />
Fachpraktischen Übungen gingen jeweils ca. 45 Minuten<br />
Kenntnisvermittlung voraus, z.B. wurde <strong>der</strong> Nahrungszubereitung<br />
die Ernährungslehre vorgeschaltet.<br />
Dies erwies sich als uneffektiv und bereits im zweiten<br />
Kurs wurden Grundkenntnisse <strong>der</strong> Ernährungslehre<br />
z.B. während <strong>der</strong> Gemüsevorbereitung vermittelt. Ins-<br />
03/2002 Diakonie Dokumentation 25