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Rosemarie Daumüller - Diakonisches Werk der EKD

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„Es gibt nichts Gutes, außer man tut es”<br />

„Es gibt nichts Gutes, außer man tut es”<br />

Schlussfolgerungen aus dem Podiumsgespräch mit: Bruno Pfleifle, Stadt Stuttgart, Jugendamtsleiter;<br />

Walter Tattermusch, Stadt Stuttgart, Sozialamtsleiter; Helmuth Beutel, Vorstand<br />

Evangelische Gesellschaft Stuttgart; Dr. Ilse Unold, Stadträtin, CDU; Marita Gröger, Stadträtin,<br />

SPD; Ursula Marx, Stadträtin, GRÜNE; Dr. Gisela Dahl, Stadträtin, FDP<br />

Mo<strong>der</strong>ation:<br />

Gretel Wildt, Leiterin Abteilung Frauen, Jugend und Familie, <strong>Diakonisches</strong> <strong>Werk</strong> <strong>der</strong> <strong>EKD</strong><br />

Das Podiumsgespräch zum Abschluss <strong>der</strong> Fachtagung<br />

war <strong>der</strong> Frage <strong>der</strong> Umsetzung <strong>der</strong> Erkenntnisse des<br />

Fachtagung in Stuttgart gewidmet. Die Mo<strong>der</strong>atorin<br />

ging dabei von <strong>der</strong> Frage aus, wie Frauen und Männer,<br />

Mütter und Väter, aber auch Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />

befähigt werden können, Alltags- und Lebensbewältigungskompetenzen<br />

weiter zu entwickeln.<br />

Der Sozialbericht <strong>der</strong> Stadt Stuttgart enthält deutliche<br />

Hinweise auf die zentrale Bedeutung einer ganzheitlichen<br />

Bildung für die Prävention und Überwindung<br />

von Armutssituationen bei <strong>der</strong> Bevölkerung. Dass<br />

Armutsprävention und die Bekämpfung von defizitären<br />

Lebenslagen vorrangig eine kommunale Aufgabe<br />

ist, wurde in <strong>der</strong> Diskussion deutlich, darin<br />

stimmten alle Teilnehmenden überein. Gemeinsamkeiten<br />

bestanden auch in <strong>der</strong> Bereitschaft, hierbei<br />

Schwerpunkte in <strong>der</strong> städtischen Politik ebenso wie<br />

bei den Maßnahmen und Angeboten des Sozial- und<br />

Jugendamtes, wie auch <strong>der</strong> freien Träger setzen zu<br />

wollen. Gleichzeitig wurde <strong>der</strong> Erwerb von Alltagsbzw.<br />

Haushaltsführungskompetenzen aber auch als<br />

wichtiges Fach für den Lehrplan in allgemeinbildenden<br />

Schulen betrachtet.<br />

Im Folgenden werden die wichtigsten Schlussfolgerungen<br />

wie<strong>der</strong>gegeben:<br />

• Armutsprävention und Armutsbekämpfung stellen<br />

für die kommunale Sozialpolitik und die Sozialverwaltung<br />

eine große Herausfor<strong>der</strong>ung dar und<br />

gehören zu ihren vorrangigen Aufgaben. Die Kommunen<br />

sind gefor<strong>der</strong>t, hier ihre Kräfte zu bündeln.<br />

• Die Einrichtung eines „Runden Tisches” in Stuttgart<br />

ist eine gute Voraussetzung für die Planung<br />

von Maßnahmen. An diesen runden Tisch gehö-<br />

ren neben den Verantwortlichen <strong>der</strong> Jugend- und<br />

Sozialämter weitere Akteure wie Vertreterinnen<br />

und Vertreter des Bildungs- und Gesundheitswesens<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Wohnungswirtschaft ebenso wie<br />

die freie Wohlfahrtspflege und an<strong>der</strong>e Angebotsträger.<br />

• Bildung ist als wesentliche Dimension zu betrachten,<br />

wenn es um Armutsprävention und Mil<strong>der</strong>ung<br />

defizitärer Lebenslagen bzw. Armutsbekämpfung<br />

geht. Der Erwerb von Alltags- und Haushaltsführungskompetenzen<br />

o<strong>der</strong> die Fragen <strong>der</strong> Budgetplanung<br />

gehören bereits in den Lehrplan <strong>der</strong> allgemeinbildenden<br />

Schulen, jedoch als wichtiges<br />

Element auch in die quartiersbezogene Sozialarbeit.<br />

• Kursangebote o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Maßnahmen zur Stärkung<br />

von Haushaltsführungskompetenzen sollen<br />

alle Bevölkerungsgruppen erreichen können und<br />

daher niedrigschwellig sein. Für die beson<strong>der</strong>s<br />

armutsgefährdeten Personengruppen müssen sie<br />

jedoch zielgruppenspezifisch und passgenau ausgestaltet<br />

und angeboten werden.<br />

• Hierbei sind nicht nur Kursangebote für bestimmte<br />

(Ziel)Gruppen denkbar, in Frage kommen ebenso<br />

auch einzelfallbezogene Interventionen zur Erreichung<br />

des Ziels „Erwerb von ausreichenden Haushaltsführungskompetenzen”,<br />

ähnlich dem methodischen<br />

Vorgehen bei <strong>der</strong> sozialpädagogischen<br />

Familienhilfe.<br />

• Angebote o<strong>der</strong> Interventionen sind einzubetten in<br />

den Hilfeplan und das Hilfegeschehen, bei <strong>der</strong><br />

Sozialhilfegewährung o<strong>der</strong> bei Leistungen nach<br />

dem Kin<strong>der</strong>- und Jugendhilfegesetz. Das Sozialamt<br />

03/2002 Diakonie Dokumentation 33

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