Rosemarie Daumüller - Diakonisches Werk der EKD

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

„Es gibt nichts Gutes, außer man tut es” der Stadt Stuttgart wird ab dem Jahr 2002 erstmals Hilfeplanung und damit auch eine Perspektiveentwicklung für Empfängerinnen und Empfänger von Sozialhilfe – zusammen mit diesen – durchführen. • Begleitende Angebote zur Stärkung von Haushaltsführungskompetenzen können die Einführung der Pauschalierung bei der Gewährung von einmaligen Beihilfen in der Sozialhilfe unterstützen. Insbesondere der Aspekt der Budgetplanung ist dabei von großer Bedeutung. Zusammenfassung von Rosemarie Daumüller und Friedrich Weber 34 Diakonie Dokumentation 03/2002
Anhang Rosemarie Daumüller: „Das bisschen Haushalt....” Armutsprävention und Milderung defizitärer Lebenslagen durch Stärkung von Haushaltsführungskompetenzen Die Lebensbedingungen von Menschen werden zwar maßgeblich von ihrer wirtschaftlichen Lage bestimmt. Entscheidend sind aber auch die eigenen Fähigkeiten zur Alltags- und Lebensbewältigung. Diese Erkenntnis soll auch in entsprechende Angebote der freien und öffentlichen Träger umgesetzt werden. Bedeutung der Privathaushalte „Das bisschen Haushalt...” Der Titel klingt nach: unwichtig, selbstverständlich und nebenbei. Gleichzeitig enthält er die Leichtigkeit und Ironie des gleichnamigen Schlagers und weist damit auf die Geringschätzung privater Haushaltstätigkeit als unbezahlte, meist weibliche Subsistenzarbeit innerhalb einer männlich dominierten Erwerbsgesellschaft hin. Dabei prägt Haushaltsführung in hohem Maße die Lebensqualität aller Mitglieder eines Haushaltes. Sie entscheidet mit über Wohnqualität, gesunde Ernährung, Bewältigung der alltäglichen Anforderungen des Lebens und das Management der Finanzen. Die wirtschaftliche und die psycho-soziale Verfassung einer Familie entscheidet über die Bedingungen unter denen die darin lebenden Kinder aufwachsen. Familie findet in privaten Haushalten statt. Haushaltsführung und Familienkompetenzen muss daher eine verstärkte Aufmerksamkeit zukommen. Vor dem Hintergrund der Frage, welche präventiven Maßnahmen zur Verhinderung von Armut ergriffen werden können und welche Interventionen geeignet sind, Unterversorgungslagen nachhaltig zu verbessern, kommt der Stärkung von Kompetenzen der Haushaltsführung eine hohe Bedeutung zu. Um Missverständnissen vorzubeugen: Es geht hierbei nicht um ein Frauenthema, womöglich um die „Wiederbelebung” verlorengegangener weiblicher Tugenden und Fertigkeiten. Elternkompetenzen und Fähigkeiten, einen Haushalt selbständig zu führen, sind ein Thema für Frauen und Männer, für Mädchen und Jungen gleichermaßen. Armut und Unterversorgung in einem wohlhabenden Land? In Deutschland nimmt die Auseinanderentwicklung von Arm und Reich zu, wie der im Frühjahr 2001 veröffentlichte Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung 1 zeigt. Überdurchschnittlich von Armut betroffen sind kinderreiche Familien, allein Erziehende mit ihren Kindern und Familien mit Migrationshintergrund. Eine Entwicklung, die wegen ihrer Folgen für die Betroffenen und die gesamte Gesellschaft weder von den politisch Verantwortlichen noch von denjenigen, die für die professionelle soziale Arbeit stehen, hingenommen werden kann. Im Jahr 1998 waren in der Bundesrepublik rund drei Millionen Personen auf Sozialhilfe angewiesen 2 , darunter mehr als eine Million Kinder und Jugendliche 3 . Hinzu kommt eine etwa gleich große Gruppe von „verdeckt Armen” 4 , deren Einkommen unterhalb der Sozialhilfegrenze liegt, die aber aus verschiedenen Gründen ihren Sozialhilfeanspruch nicht realisieren. 2,8 Millionen Haushalte in der Bundesrepublik sind überschuldet, mit dem entsprechenden wirtschaftlichen und psychischen Druck, der auf ihren Mitgliedern lastet. Rund ein Drittel aller Familienhaushalte wird nicht zu Steuerzahlungen herangezogen – ebenfalls ein Indikator dafür, dass sich diese Haushalte im Niedrigeinkommensbereich befinden, denn die Besteuerung des Einkommens soll erst dann einsetzen, wenn eine einfache Lebenshaltung gewährleistet ist. Dabei kann Armut in Deutschland nur in wenigen Fällen mit der Vorstellung von absoluter Armut verbunden werden, bei der die Grundbedürfnisse nach Nahrung, Kleidung und einem Dach über dem Kopf nicht erfüllt 03/2002 Diakonie Dokumentation 35
Seite 1 und 2: „Das bisschen Haushalt . . .” E
Seite 3 und 4: Inhaltsverzeichnis Vorwort ........
Seite 5 und 6: Vorwort Vorwort In den letzten zwan
Seite 7 und 8: Grußwort enwissenschaften) genannt
Seite 9 und 10: Grußwort Bruno Pfeifle: Grußwort
Seite 11 und 12: Grußwort Heinz Gerstlauer: Grußwo
Seite 13 und 14: Verarmungsgründe und Armutspräven
Seite 19 und 20: Armut in Stuttgart Die Ausgangsfrag
Seite 21 und 22: Armut in Stuttgart allem die Hausha
Seite 23 und 24: Armut in Stuttgart dass mit dem Mom
Seite 25 und 26: Projektvorstellung Weraheim Stuttga
Seite 27 und 28: Projektvorstellung • 3 Notaufnahm
Seite 29 und 30: Was hilft’s? Ergebnisse der wisse
Seite 35: „Es gibt nichts Gutes, außer man
Seite 39 und 40: Anhang • Kompetenzen: Bildung und
Seite 41 und 42: Anhang bote darstellen. „Oft werd
Seite 43 und 44: Verzeichnis der Mitwirkenden, Autor
Seite 45: P„Das bisschen Haushalt . . .”

Rosemarie Daumüller - Diakonisches Werk der EKD

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

Template löschen?

Als Template speichern?