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S 63<br />
<strong>Christus</strong> <strong>Elf</strong> <strong>Visionen</strong><br />
Erklärungen.<br />
Die erschreckende Metapher lenkt den Blick nicht nur auf das Wissen Christi und die<br />
condition humaine, sondern auch auf Rilkes Qualen als Mensch und Dichter.<br />
Er, René Maria Rilke, bedurfte eines Menschen, der stark genug war, ihn zu<br />
retten;seine Mutter (Pia Rilke) hatte es trotz flehentlicher Bitten wie die Geschichte<br />
des Dichters dies zeigt, nicht getan.<br />
Lou Andreas Salome erschien und war dazu bereit.<br />
In einem Abschieds Gedicht nachdem ihn die geliebte "Lou" verlassen hatte schreibt<br />
er einmal darüber:<br />
„Warst mir die mütterlichste der Frauen,<br />
ein Freund warst Du, wie Männer sind,<br />
ein Weib, so warst Du anzuschauen,<br />
und öfter noch warst Du ein Kind.<br />
Du warst das Zarteste, das mir begegnet<br />
das Härteste warst Du, damit ich rang.<br />
Du warst das Hohe, das mich gesegnet –<br />
und wurdest der Abgrund, der mich verschlang.“<br />
Rainer Maria Rilke<br />
Gedicht, nachdem sich Lou von ihm getrennt hatte.<br />
Aber bis es soweit kommt, ist es eine lange Geschichte für Rainer Maria Rilke und ein<br />
Leidensweg.<br />
Lou Andreas-Salomé 1907, Fotografie von Atelier Elvira.