05.07.2014 Aufrufe

Speed-Magazin Sachsenring 2014 (Vorschau)

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International Road Racing Championship II -<br />

Oss/Niederlande<br />

Tropische Hitze, Gewitter, Hagelschäden, Windhosen,<br />

zerstörte Zelte, durchnässtes Inventar,<br />

das war das Stichting Wegrace Oss, Niederlande<br />

auf dem Circuit Paalgraven,<br />

die zweite Sitzung der International<br />

Road Racing Championship<br />

in <strong>2014</strong> am 8. und 9. Juni.<br />

Ach ja, Motorradrennen fanden<br />

auch noch statt und zwar in der<br />

IRRC (die dort im Rahmen der<br />

holländischen und belgischen<br />

Meisterschaft fuhr) mit leicht<br />

dezimiertem Starterfeld, da einige<br />

Favoriten entweder durch<br />

Stürze (NorthWest200, IOM<br />

TT) auf den britischen Inseln<br />

verletzungsbedingt ausgefallen<br />

sind (z.B. Laurent Hoffmann,<br />

Franck Petricola) oder beim<br />

leider am Pfingstwochenende<br />

parallel stattfindenden Fischereihafenrennen<br />

in Bremerhaven antraten (u.a.<br />

Thomas Kreutz, Thilo Günther).<br />

W&G Motorsport mit Didier Grams wussten<br />

bei der Anreise nicht was sie erwartet, da<br />

diese Strecke noch nie im Rennkalender der<br />

IRRC stand. Nun gut, dreieinhalb Kilometer<br />

durch ein Gewerbegebiet u.a. mit einem Möbelwerk,<br />

einer Spedition, weitere Firmen und<br />

einer Brauerei (leider ohne Besichtigung) und<br />

die Straßen ringsum und mittendurch wurden<br />

über Pfingsten als Rennstrecke deklariert.<br />

Provisorisch aufgebaute Tribünen, auf der<br />

Kuhweide ein eingezäuntes Fahrerlager und<br />

weiße Striche auf dem Asphalt für die Startaufstellung<br />

sollten reichen - Road Racing ist<br />

nicht steril, sondern immer auch ein wenig<br />

abenteuerlich.<br />

In den Trainings wurde bestätigt, was die<br />

Teams schon vermutet hatten, auf dieser Stopand-Go-Strecke,<br />

noch verstärkt durch die Hitze,<br />

würde es bei fast allen Motorrädern Probleme<br />

mit zu heißen Bremsen geben. Das sogenannte<br />

Bremsfading trat auf, sprich die Bremsen werden<br />

zu heiß und verweigern letztendlich ihren<br />

Dienst. Mit den 1000 ccm-Maschinen in der<br />

Superbike werden dort trotzdem Geschwindigkeiten<br />

von 260 km/h erreicht, also war<br />

Vorsicht angesagt. Didier Grams qualifizierte<br />

sich auf Startplatz sieben und erreichte letztendlich,<br />

die holländischen Gaststarter nicht<br />

berücksichtigt, in den IRRC-Läufen die Plätze<br />

zwei und drei, was ihn seinen Vorsprung in der<br />

Tabelle ausbauen lässt, da sein direkter Verfolger<br />

Vick de Cooremeter (BMW, Belgien) die<br />

Anreise nach der Teilnahme an der TT auf der<br />

Isle of Man nicht rechtzeitig schaffte und somit<br />

punktlos blieb. Beide IRRC-Läufe gewann<br />

Arie Vos auf einer Kawasaki. Vos lebt in Oss<br />

12 07 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />

Text: Albrecht Wendritsch, Rainer Hechtl<br />

Fotos: Team<br />

IRRC<br />

und kennt die Strecke aus der belgischen und<br />

der holländischen SBK-Meisterschaft natürlich<br />

wie seine Westentasche.<br />

Didier Grams führt die IRRC-Superbike-Tabelle<br />

nun mit 86 Punkten vor den Holzschuhträgern<br />

Johan Fredriks (79 Punkte, auf BMW) und<br />

Didier Grams (oben) und Timothy Baken führen die Tabellen<br />

der Superbike und Supersport in der IRRC weiter an.<br />

Frank Bakker (42 Punkte, auf Kawasaki) souverän<br />

an, bevor es zwei Wochen später frisch<br />

motiviert nach Oostende (Belgien) geht. Die<br />

Hoffnung auf weitere Podestplätze dort ist<br />

berechtigt, dort fährt die IRRC schon mehrere<br />

Jahre, Didier hat dort schon einige Siege verbuchen<br />

können.<br />

International Road Racing Championship III<br />

- Oostende/Belgien<br />

Bei herrlichem Urlaubswetter fand am 21.-.22.<br />

Juni dann die dritte Sitzung der IRRC im Rahmen<br />

des 39. Snelheidspreis van de Noordzee<br />

(so heißt das dort) im belgischen Oostende<br />

statt. Ort des Geschehens ist das alte Hafengelände,<br />

das der Strecke in Bremerhaven ähnelt<br />

und somit dem Fahrstil von Didier Grams sehr<br />

entgegenkommt. Um die Trainingsmöglichkeit<br />

voll nutzen zu können, hatte er sich auch in die<br />

offenen Rennen der belgischen OBC Superbike<br />

eingeschrieben.<br />

Auf diesem Track war<br />

wieder Vorsicht angesagt,<br />

da durch viele<br />

Bremszonen und kurze<br />

Geraden die Bremsen<br />

mit dem Abkühlen<br />

nicht nachkommen<br />

und somit in der Leistung<br />

nachlassen bzw.<br />

ganz versagen können,<br />

mindestens aber extrem<br />

schnell verschleißen.<br />

Somit ging es in<br />

den Trainings ziemlich<br />

knapp zu. Da das<br />

W&G-Team aber vom<br />

letzten Jahr die Daten<br />

für´s Setup der BMW<br />

zur Verfügung hatte,<br />

konnte Didier in OBC<br />

und IRRC jeweils die Pole Position mit ca. einer<br />

halben Sekunde Vorsprung herausfahren.<br />

Professionelle Arbeit in diesem, auch im Road<br />

Racing immer wichtigeren Bereich, zahlt sich<br />

eben aus, obwohl nicht alle Parameter einfach<br />

übernommen werden können. Das Wetter hat<br />

auf die Fahrwerkseinstellung ziemlich starken<br />

Einfluss.<br />

Rennen eins fand noch am Samstagabend in<br />

der belgischen OBC statt. Didier kam vom<br />

Start schlecht weg. Drei, vier Fahrer schlüpften<br />

durch und die sind hier schwer zu überholen.<br />

Am Ende stand Platz zwei hinter Gaststarter<br />

Marc Fissette zu Buche. Beachtenswert war<br />

dabei der dritte Platz des sympathischen Holländers<br />

Jochem van den Hoek, der die betagte<br />

ex-Yamaha von Branko Srdanov pilotierte und<br />

sich hier mit diesem unterlegenem Material<br />

super in Szene setzen konnte (nachdem er im<br />

Mai auf der NorthWest200 den Motor verheizt<br />

und in Oss mit einem neuen<br />

technische Probleme hatte).<br />

Am Sonntag dann Rennen eins<br />

in der IRRC. Super Start von<br />

Didier, ohne behindernde Gegner<br />

konnte er jetzt seine fahrerische<br />

Klasse ausspielen und<br />

deklassierte Gaststarter Marc<br />

Fissette (Suzuki, Belgien) und<br />

David Drieghe (Honda, ebenfalls<br />

aus Belgien) um glatte<br />

dreizehn Sekunden. Zum ersten<br />

Mal in dieser Saison ganz<br />

oben auf dem Podium (die bisherigen<br />

Läufe gewannen jeweils<br />

Wildcard-Piloten) - das tat dem<br />

Champion und seinem Team<br />

sichtlich gut. Und die deutsche<br />

Nationalhymne zu seinen Ehren<br />

zu hören steht nicht nur<br />

Philipp Lahm oder Thomas Müller zu.<br />

Im zweiten OBC-Lauf folgte kurz danach ein<br />

klarer Start/Ziel Sieg vor Drieghe und Fissette.<br />

Nicht so jedoch im zweiten IRRC-Lauf. Position<br />

neun nach der ersten Runde. Was war passiert?<br />

Didier Grams ist nicht optimal vom Start<br />

weggekommen und im Gedrängel der ersten<br />

Linkskurve nach außen gedrängt worden und<br />

dadurch weit zurückgefallen. Lange Gesichter<br />

beim Team am Streckenrand, die sich aber immer<br />

mehr aufhellten, weil er sich Fahrer um<br />

Fahrer schnappte um am Ende den Pokal für<br />

Platz zwei hinter David Drieghe und vor Marc<br />

Fissette entgegenzunehmen.<br />

Fazit: Vier Pokale, ein heiles Motorrad, 20<br />

Punkte Vorsprung auf Johan Fredriks in der<br />

IRRC-Wertung. Auf ein Neues am 26. und 27<br />

Juli in Chimay, wieder in Belgien.<br />

Was die IRRC-Gemeinde sehr freute: Laurent<br />

Hoffmann aus Belgien, auf der Isle of Man<br />

schwer gestürzter amtierender IRRC-Supersportmeister<br />

2013 wurde mit Krücken und<br />

Rollstuhl, zumindest geistig und mental fit,<br />

im Fahrerlager gesehen. Was die Road-Racer<br />

nicht umbringt, macht sie nur noch härter.<br />

IRRC Superbike Gesamtstand:<br />

Didier Grams, D BMW S 1000 RR<br />

Johan Fredriks, BEL BMW S 1000 RR<br />

David Drieghe, BEL Honda CBR 1000RR<br />

Frank Bakker, NL Kawasaki ZX 10 R<br />

Vick de Cooremeter, BEL BMW S 1000 RR<br />

IRRC Supersport Gesamtstand:<br />

Timothy Baken, BEL Yamaha R6<br />

Joey den Besten, NL Yamaha R6<br />

Marek Cerveny, CZ Kawasaki<br />

Thilo Häfele, D Yamaha R6<br />

Thomas Kreutz, D Yamaha R6<br />

131<br />

111<br />

81<br />

65<br />

61<br />

100<br />

89<br />

78<br />

69<br />

60

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